Sancar macht Regierung für rassistische Morde verantwortlich

Der HDP-Vorsitzende Mithat Sancar macht die polarisierende Regierungspolitik für den Mord einer kurdischen Familie in Konya verantwortlich und fordert die Opposition zum geschlossenen Eintreten für ein gleichberechtigtes Zusammenleben auf.

Nach dem Mord an einer kurdischen Familie in Konya ist der Vorstand der HDP zu einer Dringlichkeitssitzung in der Parteizentrale in Ankara zusammengekommen. Im Anschluss an die Sitzung erklärte der HDP-Vorsitzende Mithat Sancar auf einer Pressekonferenz:
„Heute Abend fand im Bezirk Meram in Konya ein brutales Massaker statt. Sieben kurdische Bürgerinnen und Bürger wurden brutal ermordet. Wir wurden Zeuge des schrecklichsten Beispiels für die rassistischen Angriffe, die es seit einiger Zeit in Meram gibt. Die Sprache des Hasses und der Aufwiegelung der Regierung tragen die Hauptverantwortung für dieses Massaker. Seit langem bedient sich diese Regierung einer Sprache des Hasses, die sich gegen die HDP und die Kurden richtet. Sie gibt Erklärungen ab, die den Grundstein für eine Politik der Massaker legen sollen. Wir alle erinnern uns an die Erklärung des Juniorpartners der Regierung vor einigen Monaten. Diese Sprache, diese Mentalität, diese Politik ist das Produkt einer Mentalität, die das gemeinsame Leben in der Türkei vergiftet und das gemeinsame Leben untergräbt."

Sancar widersprach ausdrücklich der Darstellung, dass es sich bei dem Mord in Konya und den anderen Angriffen der letzten Tage um Einzelfälle und persönliche Konflikte gehandelt habe. Wer zu vertuschen versuche, dass es sich um rassistische Taten handele, die von der polarisierenden Regierungspolitik ausgelöst werden, mache sich mitschuldig.

Der HDP-Vorsitzende kündigte an, am Samstag mit einer Abordnung seiner Partei nach Konya zu fahren. Das erwarte er auch von allen anderen oppositionellen Parteien und demokratischen Kräften: „Wir laden dazu ein, gemeinsam die Entschlossenheit zur Verteidigung eines gleichberechtigten Zusammenlebens zu zeigen. Wir werden unseren Kampf entschlossen fortsetzen und weiter die Rechte des kurdischen Volkes verteidigen, insbesondere das Recht auf Leben.“