SAMER: Der Angriff auf Efrîn zielt auf die Kurden ab

Einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts SAMER zufolge bewerten die Menschen in Amed (Diyabakır) den Angriff des türkischen Staates auf Efrîn als „gegen die Kurden gerichtet“.

Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) hat SAMER, ein „Zentrum für politische und soziale Recherchen“, in seiner letzten Umfrage in Amed die Invasion der Türkei auf Efrîn zum Gegenstand der Untersuchung gemacht.

SAMER hat im Rahmen der letzten Umfrage die Reaktionen auf die Invasion in Efrîn untersucht und ist zum Ergebnis gekommen, dass 83,2 Prozent der Bevölkerung von Amed gegen die Besatzungsoperation des türkischen Staates sind.

43,8 Prozent der Teilnehmer*innen der Umfrage antworteten mit „ich unterstütze es nicht“, 39,4 Prozent mit „ich unterstütze es auf gar keinen Fall“, 9,9 Prozent mit „ich möchte nicht antworten“, 5,9 Prozent mit „ich unterstütze es“ und nur ein Prozent antwortete mit „ich bin auf jeden Fall dafür“.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass fast alle Kurden und Kurdinnen der Meinung sind, der Angriff auf Efrîn gelte den kurdischen Errungenschaften in der Region. Nur 1,5 Prozent sehen diesen Angriff eher als „gegen den Terror gerichtet“. 

Genozid-ähnliche Angriffe

Als Koordinatorin des Forschungszentrums erklärte Yüksel Genç, die meisten Kurden befürworteten die Angriffe nicht und seien der Meinung, dass die Türkei es auf die Existenz und die Errungenschaften der Kurden abgesehen habe. 

„Obwohl die Menschen der militärischen Operation in Efrîn nicht zustimmen, schrecken sie davor zurück, dies offen kundzutun. Auch wenn eine große Mehrheit die Schuld Russland zuweist, werden die USA und andere westlichen Länder nicht als glaubwürdig und zuverlässig angesehen. Eine signifikante Gruppe sieht eine Parallele zwischen der Efrîn-Operation und dem staatlichen Vorgehen in der Zeit der ‚Ausgangssperren‘ auf“, erläuterte Yüksel Genç.

Zusammenhalt wird gestärkt

Die Meinungsforscherin weist im Weiteren darauf hin, dass gerade die Angriffe auf Efrîn dazu geführt hätten, dass Kurden mit unterschiedlichen politischen Ansichten auf einander zugehen und sich anfreunden. Das sei ein Zustand, den es sehr lange nicht gegeben habe.