Rêwar Melikşah ist Kämpfer der Verteidigungseinheiten Ostkurdistans (Yekîneyên Parastina Rojhilata Kurdistan, YRK) und stammt aus Îlam in Rojhilat. Seine Familie ist patriotisch und er kennt die kurdische Befreiungsbewegung seit seiner Kindheit, weil bereits vor ihm Verwandte zur Guerilla in die Berge gegangen sind und er viel über diesen Kampf gehört hat. Gegenüber ANF hat er erläutert, warum er selbst diesen Schritt gegangen ist:
„Seit meiner Kindheit habe ich mich für die Guerilla interessiert. Dabei spielte auch mein Umfeld eine große Rolle. Als Şahan Melîkşahî gefallen ist, habe ich mich entschieden, selbst am Befreiungskampf teilzunehmen und die Gefallenen Kurdistans zu rächen. Ihre Waffen sollten nicht am Boden liegenbleiben.
Kurdistan ist ein besetztes Land. Die Besatzerstaaten greifen das Volk und seine Befreiungskräfte mit allen Mitteln an. Als Freiheitsguerilla Kurdistans reagieren wir auf diese Angriffe. Wir lassen es nicht zu, dass der Feind seine Besatzungszone erweitert. Von unserem Volk wünschen wir uns, dass es sich gegen die Besatzer zur Wehr setzt. Wir wissen, dass der größte Wunsch des Volkes Freiheit ist. Dafür müssen wir kämpfen. Die Besatzerstaaten Iran, Syrien, Türkei und Irak sowie ihre Unterstützer wollen Kurdistan und alles Kurdische vernichten. Der Feind plündert sämtliche Schönheiten Kurdistans und es werden täglich Menschen aus der Bevölkerung getötet. Dagegen kämpfen wir. Wir werden es nicht zulassen, dass die Besatzungskräfte ihr Ziel erreichen. Unser Volk muss gegenüber dem Feind sehr vorsichtig sein.“
Rêwar Melikşah verweist auf die Offensive „Zeit für Freiheit“ (ku. Dem dema azadiyê ye), mit der die physische Freiheit von Abdullah Öcalan durchgesetzt werden soll, und erklärt: „Rêber Apo [Abdullah Öcalan] hat eine Philosophie für die Befreiung des Mittleren Ostens und insbesondere Kurdistans vorgelegt. Die Besatzerstaaten greifen zu allen Methoden, um die Verbreitung dieser Philosophie in der Welt zu verhindern. Deshalb wird Rêber Apo von der Öffentlichkeit isoliert. Unser Volk muss sich erheben, damit Kurdistan und Rêber Apo befreit werden.
Alle Ressourcen Kurdistans werden heute von den Besatzern kontrolliert. Das kurdische Volk ist hungrig und die jungen Menschen sind arbeitslos. Das ist in allen Teilen Kurdistans so, aber das iranische Regime zeigt hier besondere Bemühungen. In Rojhilat gibt es Öl, aber die jungen Menschen sterben vor Armut. An der Grenze werden jeden Tag Kolber getötet. Der iranische Staat verbreitet Drogen unter den Jugendlichen. Das Regime sagt: Ihr könnt Alkohol trinken und stehlen, aber lasst euch nicht auf politische Fragen ein.
Warum sollen wir unpolitisch sein? Warum sollen wir uns nicht für unsere eigene Geschichte interessieren? Warum sollen wir nicht erfahren, wer Feind und wer Freund ist? Das iranische Regime will uns unserer eigenen Wirklichkeit entfremden. Das kurdische, belutschische und das persische Volk müssen sich gegen diese Spezialkriegspolitik zur Wehr setzen. Sie dürfen die Unterdrückung der Bevölkerung nicht akzeptieren und müssen sich gegen die Angriffe vereinen.“