Reaktionen aus Südkurdistan auf Angriffe der Türkei

Die Dorfbevölkerung von Deşta Hertî kritisiert die südkurdische Regierung für ihr Schweigen zu den Angriffen des türkischen Militärs, die mehr und mehr ihre Lebensgrundlagen zerstören.

Die Dorfbevölkerung von Deşta Hertî weist in Gesprächen mit ANF darauf hin, dass das türkische Militär mit seinen Besatzungsoperationen an den Hängen von Evdilkovî in Xakurke und Deşta Heyatê, Geliyê Heci Beg, Geliyê Reş und Kanîreş darauf abzielen, die Region zu entvölkern. Sie kritisieren die südkurdische Regierung scharf für ihr Schweigen zu den Angriffen.

Ein Dorfbewohner, der aufgrund der Repression der PDK-Regierung seinen Namen nicht nennen möchte, erklärte: „Das türkische Militär hat schon dreimal mein Haus bombardiert. Jedes Mal wurde mein Haus dem Erdboden gleichgemacht. Bei diesen Angriffen wurden einige meiner Verwandten ermordet. Das türkische Militär hat seine Angriffe auf unsere Dörfer in der letzten Zeit gesteigert. Unsere Häuser werden angegriffen. Bei fast jeden Angriff werden Dutzende unserer Tiere umgebracht.“

 

„Was will der türkische Staat denn von uns”, fragt er und erklärt gleichzeitig: „Das türkische Militär benutzt die HPG-Guerilla als Ausrede, um unsere Dörfer anzugreifen. Jeden Tag reißen sie unsere Häuser ein. Jeden Tag bringen sie unsere Tiere um. Warum schweigt Barzanî diesen Angriffen gegenüber? Gehört die Stadt Diyana nicht zu Südkurdistan? Barzanî sollte dies wissen: Wir haben bis heute keinen Nutzen von der Regierung in Südkurdistan erfahren. Die südkurdische Regierung macht die Reichen immer reicher und verurteilt uns Dorfbewohner zur Armut. Als ob das nicht ausreicht, überlassen sie uns nun dem Tod. Barzanî muss sofort seine schmutzige Kollaboration mit dem türkischen Staat beenden und eine klare Haltung beziehen.“

Ein anderer Dorfbewohner, der aus gleichem Grund seinen Namen nicht nennen möchte, berichtet von Waldbränden durch das türkische Militär und forderte den türkischen Staat auf, von seiner kurdenfeindlichen Haltung Abstand zu nehmen, „Sie haben das vorher in Behdinan, Şeladize, Qandil, Roboskî und vielen anderen Gebieten zuvor gemacht. Der türkische Staat benutzt die Guerilla als Vorwand, um unsere Häuser, unsere Tiere und unsere Gärten ins Visier zu nehmen. Jeder weiß, dass die einzige Überlebensmöglichkeit in den südkurdischen Dörfern die Landwirtschaft ist. Der türkische Staat vernichtet so unsere Lebensgrundlage. Sie wollen unseren Lebensraum und die Bevölkerung mit ihren Kriegsflugzeugen in Stücke sprengen und ermorden. Die internationalen und regionalen Mächte, die bei jeder Gelegenheit von Menschenrechten sprechen, schweigen zu den Angriffen der Türkei. Was ist der Grund für das Schweigen Barzanîs und der PDK zu den sich ausweitenden Angriffen des türkischen Staates?“