Razzien und Festnahmen in Mêrdîn

Die türkische Polizei hat in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn eine Reihe von Razzien durchgeführt. Dabei wurden viele Menschen festgenommen und misshandelt.

Repression in Kurdistan

Die türkische Polizei hat in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn in den Morgenstunden viele Wohnungen gleichzeitig gestürmt. Bisher gibt es Meldungen von Razzien aus Qoser (Kızıltepe) und Ertûqî (tr. Artuklu). Die Brüder Serhat und Baver Akpınar, Ramazan Kalkan, Çekdar Ermiş, Rubar Kaya und viele nicht identifizierte, vorwiegend junge Menschen, wurden festgenommen und mit auf den Rücken gefesselten Händen abgeführt. Insbesondere gegenüber der Familie Kalkan kam es zu Polizeiübergriffen.

Der Familienvater Davut Kalkan berichtete gegenüber der Nachrichtenagentur Mezopotamya, dass er und seine Kinder zu Boden geworfen wurden. Die Polizeibeamten hätten ihn gewürgt. „Wenn es einen Durchsuchungsbefehl gibt, dann sollen sie eben durchsuchen. Aber ich akzeptiere dieses brutale Vorgehen nicht, ich akzeptiere nicht, dass man mich zwingt, mich auf den Boden zu legen. Ich gebe ihnen nicht das Recht dazu. Sie haben uns auf den Boden gezwungen und einem meiner Söhne die Nase gebrochen. Sie drückten mir die Kehle zu, obwohl ich ihnen sagte, dass meine Kehle schmerzt. Wenn sie mich töten wollen, sollen sie mich töten. (...) Ich werde Anzeige gegen sie erstatten“, erklärte er.

Die Familienmitglieder erlitten Frakturen, Prellungen und Schürfwunden an verschiedenen Körperteilen. Im Haus der Familie sind Blutflecken zu sehen. Eine der Misshandelten ist die schwangere Emine Kalkan. Die Familie ließ sich ihre Verletzungen attestieren und wird Strafanzeige erstatten.