Protest in Binarê Qendîl gegen internationales Komplott

Im südkurdischen Binarê Qendîl ist mit einer Demonstration gegen die Verschleppung des PKK-Gründers Abdullah Öcalan in die Türkei vor zwanzig Jahren protestiert worden.

Auf Aufruf der Jugendbewegung hat in Binarê Qendîl eine Demonstration gegen das internationale Komplott stattgefunden, das vor zwanzig Jahren zur Inhaftierung des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan geführt hat. An der Demonstration unter dem Motto „Die Isolation durchbrechen, den Faschismus zerschlagen, Serok Apo befreien!“ nahmen Hunderte Menschen mit PKK-Fahnen und Öcalan-Bildern teil.

Im Namen des Verbandes kämpfender junger Frauen sagte Zilan Musa in einem Redebeitrag: „Am 15. Februar 1999 wurde Abdullah Öcalan durch ein internationales Komplott in die Türkei verschleppt. Seit zwanzig Jahren befindet er sich Isolationshaft auf der Insel Imrali. Gegen diese Isolation ist Leyla Güven seit über drei Monaten in einem Hungerstreik. Wir unterstützen Leyla Güvens Hungerstreik und verurteilen das Komplott vom 15. Februar.“

Das internationale Komplott

Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 aus der griechischen Botschaft in Nairobi/Kenia auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Elf Jahre war er der einzige Häftling auf der Insel – bewacht von mehr als tausend Soldaten. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand am 27. Juli 2011 statt. Seit über sieben Jahren wird ihm jeglicher Rechtsbeistand verwehrt. Öcalan hält so den „Europa-Rekord“ für Haft ohne Zugang zu Anwälten.

Seit April 2015 befindet er sich faktisch in Totalisolation. Nach dem letzten Familienbesuch am 11. September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Im Moment befinden sich etwa 300 Gefangene im unbefristeten Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans. Auch außerhalb der türkischen Gefängnisse finden Hungerstreiks statt, so in Straßburg und in der Bundesrepublik in Gießen, Kassel, Duisburg und Nürnberg.