Polizeischüsse auf vollbesetztes Auto in Mêrdîn

Ein türkischer Polizist hat bei einer Fahrzeugkontrolle in Mêrdîn Schüsse auf ein mit fünf Personen besetztes Auto abgegeben. Die Insassen blieben unverletzt, zwei von ihnen wurden festgenommen.

Bei einer Fahrzeugkontrolle in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) hat ein türkischer Polizist mehrere Schüsse auf ein vollbesetztes Auto abgegeben. Die Insassen blieben wie durch ein Wunder unverletzt, zwei Erwachsene wurden festgenommen und zur Staatsanwaltschaft abgeführt.

Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag in Qoser (Kızıltepe). Der Wagen von Tarık Birleşik, der Vorsitzender des Verbands freier Autohändler in dem Landkreis ist, wurde von Beamten der regionalen Verkehrsbehörde angehalten. Während die Ausweise von Tarık Birleşik, Ramazan Birleşik und der drei Kinder der beiden Brüder im Alter zwischen elf und vierzehn Jahren kontrolliert wurden, sei der Lenker eines vorbeifahrenden Autos von den diensthabenden Polizisten beschimpft worden. Im Zuge dessen sei es zu einer Diskussion gekommen. Tarık Birleşik habe die Beamten kritisiert, weil diese den Fahrer beleidigt und beschimpft hätten. Die Polizisten sollen entgegnet haben: „Wir sind der Staat.“ Auf die Reaktion „Und wir sind Bürger“ hätte es geheißen: „Wir sind der Staat, ihr seid nur eine Herde von Kötern.“

Tarık Birleşik habe in dem Moment seinen Wagen unweit der Stelle rechts ranfahren wollen, um auszusteigen. Daraufhin gab einer der Polizisten insgesamt sechs Schüsse auf das Fahrzeug ab, vier Kugeln blieben im Kraftstofftank, Auspuff sowie in den Reifen stecken. Die Festnahme der beiden Männer wird mit „Widerstand gegen die Polizei“ begründet. Die staatsanwaltliche Befragung im Justizpalast Kızıltepe war am Freitagnachmittag noch nicht abgeschlossen.