Polizei in Den Haag verhindert Unterstützung für Xoşnav Ata vor dem OPCW

Eine Delegation aus Duisburg und Oberhausen, unter ihnen auch ein Mitglied der tamilischen Gemeinde, sind von der Polizei in Den Haag daran gehindert worden, Xoşnav Ata bei seiner Gerechtigkeitswache vor der OPCW zu unterstützen.

Eine Delegation aus Duisburg und Oberhausen wollte am Montag Xoşnav Ata, der seit Anfang August 2022 täglich eine „Gerechtigkeitswache“ vor dem Sitz der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag hält, bei seiner Aktion unterstützen. Ata kämpft dafür, dass das OPCW endlich Ermittlungen gegen die Türkei wegen der Verwendung chemischer Waffen einleitet. Seine Nichte, die Guerillakämpferin Binevş Agal (Gülperin Ata), wurde im Mai 2022 bei der türkischen Invasion am Kuro Jahro in der Zap-Region in Südkurdistan durch Chemiewaffen getötet.

Tamil:innen sind solidarisch mit dem kurdischen Volk

Agilan Waradarajah von der tamilischen Gemeinde, der auch Mitglied der Partei Die Linke in Oberhausen ist, war ebenfalls nach Den Haag gereist, um Xoşnav Ata zu unterstützen. In einer Stellungnahme gegenüber ANF sagte er zu seinen Beweggründen, nach Den Haag zu kommen, dass er die Situation der Kurd:innen sehr gut nachvollziehen könne. Auch die Regierung Sri Lankas habe immer wieder Giftgas und chemische Waffen gegen die tamilische Bevölkerung eingesetzt. „Daher fühlen wir als Tamil:innen uns dem kurdischen Volk sehr verbunden. Ich bin heute hierher gekommen, um den Genossen, der hier seit Monaten für Gerechtigkeit kämpft, zu unterstützen“, erklärte Agilan.

Wir werden die Gerechtigkeitswache weiterhin unterstützen

Die Delegation wurde jedoch daran gehindert, vor dem OPCW-Gebäude zu stehen. Die niederländische Polizei meinte, dass es ihnen, obwohl sie nur eine kleine Gruppe waren, nicht gestattet sei. Nur eine einzelne Person dürfe sich vor dem Gebäude aufhalten. Für eine Gruppe müsse eine Demonstrationsgenehmigung eingeholt werden, dann dürfe Xoşnav Ata jedoch nicht mehr dort stehen. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar,“ bewertete Agilan das Verhalten der Polizei. „Wir werden auf jeden Fall weiterhin die Mahnwache für Gerechtigkeit unterstützen. Wir werden Möglichkeiten finden. Leider ist diese Aktion bei den Tamil:innen noch nicht bekannt. Ich werde in unseren Medien darüber berichten und unsere tamilischen Genoss:innen werden sich ebenfalls solidarisch mit dem Protest von Xoşnav Ata zeigen“, versprach Agilan.