Das PKK-Komitee „Solidarität mit den Familien der Gefallenen“ hat den Tod von Salih Cizîr bekannt gegeben. Salih Cizîr hieß mit bürgerlichem Namen Hasan Adir und ist am 5. Juni 2021 bei einem türkischen Drohnenangriff in Camp Mexmûr in Südkurdistan ums Leben gekommen. Die PKK bezeichnet Salih Cizîr als würdigen Vertreter der uralten Kultur von Botan und spricht seiner Familie und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.
Zu Salih Cizîr teilt das PKK-Komitee mit, dass dieser 1962 in Cizîr (tr. Cizre) geboren ist. Er machte eine Ausbildung zum Tischler und eröffnete eine eigene Werkstatt in seiner Geburtsstadt. Der Vater von vier Kindern hatte seit 1986 engen Kontakt mit der kurdischen Befreiungsbewegung. Sein später gefallener Bruder Çekdar schloss sich im selben Jahr der PKK an. Salih Cizîr wurde 1988 in der kurdischen Bewegung aktiv und im Juni verhaftet, weil ein Überläufer gegen ihn ausgesagt hatte. Nach einem Jahr im Gefängnis setzte er seine politische Arbeit fort und war maßgeblich an den Volksaufständen im Jahr 1990 beteiligt. Zu Newroz wurde er erneut festgenommen und schwer gefoltert. 1991 verließ er die Türkei und zog nach Deutschland.
Danach war er lange Zeit in verschiedenen Arbeitsbereichen in Europa aktiv. Aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit wurde er in Deutschland zweimal verhaftet und war ungefähr fünf Jahre im Gefängnis. Zuletzt engagierte er sich im Verein KOMAW, in dem sich Angehörige von Vermissten und Gefallenen der kurdischen Befreiungsbewegung zusammengeschlossen haben. 2015 kehrte er schließlich zurück nach Kurdistan.
Im Jahr 2016 nahm er an einem Bildungsprogramm in der nach Sakine Cansiz benannten PKK-Akademie in den kurdischen Bergen teil. Danach ging er nach Mexmûr und setzte seine revolutionäre Arbeit bis zu seinem Tod im Juni 2021 mit großer Entschlossenheit fort.