PKK gedenkt Agir Stêrk und Mehmet Axîn

Die PKK hat eine Erklärung im Gedenken an Agir Stêrk und Mehmet Axîn veröffentlicht. Die beiden Guerillaanwärter sind vor einem Jahr bei einem türkischen Luftangriff in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen.

Das PKK-Komitee zur Solidarität mit den Gefallenenfamilien hat eine Erklärung zu Agir Stêrk (Abdullah Osmanoğlu) und Mehmet Axîn (Renas Benek) abgegeben. Die beiden jungen Kurden sind am 17. Dezember 2018 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen.

Agir Stêrk: Von Nordkurdistan über Deutschland in die Berge

Agir Stêrk (Abdullah Osmanoğlu) ist 1993 in Êlih (Batman) geboren, wuchs jedoch in Deutschland auf. Während der 18 Jahre, die er in Deutschland verbrachte, ging er 14 Jahre zur Schule und zur Universität. Er studierte Elektronik und begann in seinem Beruf zu arbeiten. Gleichzeitig beteiligte er sich an der Arbeit der kurdischen Jugendbewegung und später an der allgemeinen Arbeit. Er sprach mehrere Sprachen fließend, was ihm bei seinen politischen Aktivitäten zu Gute kam. Obwohl er außerhalb Kurdistans aufgewachsen war, vernachlässigte er seine eigene Kultur nicht und konnte auch seine kurdische Muttersprache gut sprechen und schreiben.

Das PKK-Komitee beschreibt Agir Stêrk als hochintelligent. Er fand sich schnell in den ihm anvertrauten Aufgaben zurecht, aber sein Traum waren immer Kurdistan und die Guerilla. 2017 schloss er sich der Befreiungsbewegung und ging auf seinen eigenen beharrlichen Wunsch 2018 in die kurdischen Berge. Dort nahm er an einem Bildungsprogramm teil und sollte eigentlich anschließend nach Europa zurückkehren. Das lehnte er jedoch ab und forderte für sich die Möglichkeit, als Guerillakämpfer in den Bergen zu bleiben und seine eigene Rache am Kolonialismus zu nehmen. Daraufhin wurde ihm erlaubt, eine Weile in den Bergen zu bleiben, die Guerilla kennenzulernen und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Herzlichkeit, Einsatzbereitschaft und Bescheidenheit waren Eigenschaften, die Agir Stêrk ebenso wie seine jahrelange Kampfsporterfahrung und seine mentale Stärke dabei halfen, sich schnell an das Guerillaleben in den Bergen zu gewöhnen. Noch bevor er ein guter Guerillakämpfer werden konnte, kam er zusammen mit Mehmet Axîn bei einem türkischen Luftangriff in Südkurdistan ums Leben.

Mehmet Axîn: Mit der PKK aufgewachsen

Mehmet Axîn (Renas Benek) ist in Wan geboren und hat sich sehr jung der Befreiungsbewegung angeschlossen. Nach einer Grundausbildung in den Bergen befand er sich hinter der Front. Das PKK-Komitee beschreibt ihn als agil, fleißig und sehr wissbegierig. Obwohl er noch sehr jung war, zeigte er eine große Reife und wollte sich weiterentwickeln. In seinem familiären Umfeld gab es viele Menschen, die sich der Guerilla angeschlossen hatten. So lernte er die PKK bereits als Kind kennen und fand sich in der Guerillakultur schnell zurecht. Laut der Erklärung des PKK-Komitees setzte er gerade erst seine ersten Schritte bei der Guerilla, als er durch ein türkische Bombe ums Leben kam.