Peschmerga-Einheit schließt sich YBŞ an
Die Peschmerga-Einheit Sirya unter dem Kommando von Ismail Nemir hat sich in Şengal den ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ angeschlossen.
Die Peschmerga-Einheit Sirya unter dem Kommando von Ismail Nemir hat sich in Şengal den ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ angeschlossen.
Die Peschmerga-Einheit Sirya unter dem Kommando von Ismail Nemir hat sich in der Şengal-Region den Reihen der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ (Yekîneyên Berxwedana Şengalê) angeschlossen. Der Anschluss fand am Sonntag während einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Genozids an den Ezid*innen durch den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) statt. Am 3. August 2014 überfiel die Dschihadistenmiliz das ezidische Hauptsiedlungsgebiet im Nordirak. Neuen Schätzungen nach fielen etwa 10.000 Menschen dem Völkermord zum Opfer. Über 7.000 Frauen und Kinder wurden entführt, mehr als 400.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben und weitere Tausende werden bis heute vermisst.
Als der IS vor fünf Jahren in Şengal einrückte, hatte sich die Peschmerga-Einheit Sirya entgegen der rund 12.000 in der Region stationierten Peschmerga der südkurdischen Regierungspartei PDK nicht zurückgezogen, und die Bevölkerung vor den genozidalen Angriffen verteidigt. Als rund zwei Jahre nach der Befreiung Şengals die Kontrolle der Region an das schiitisch dominierte Milizbündnis Hashd al-Shaabi übertragen wurde, verließ die Einheit unter dem Peschmerga-Kommandanten Ismail Nemir den Şengal.
Im Gespräch mit der in Südkurdistan ansässigen Nachrichtenagentur RojNews äußerte sich Nemir zu den Hintergründen, die zum Bruch mit der PDK führten. Seit dem ezidischen Genozid sei es seiner Einheit nicht mehr möglich, die ihr zustehenden Rechte geltend zu machen, erklärte er. „Seit den ersten Angriffen auf Şengal beteiligten wir uns an der Verteidigung der Region. Wir wollten mit all unseren Möglichkeiten im Dienst unserer Bevölkerung stehen. Von den uns zustehenden Rechten konnten wir jedoch keinen Gebrauch machen. Etliche Versprechungen wurden nicht eingehalten. Das brachte eine Reihe von Problemen mit sich, deshalb entschieden wir uns, den YBŞ beizutreten. Die Kämpferinnen und Kämpfer der ezidischen Widerstandseinheiten gaben während dem Ferman alles, um ihr Volk zu beschützen und es vor einer Auslöschung zu bewahren. Deshalb ist es meine Pflicht, den Menschen in Şengal mit allem, was ich habe, zu dienen“, so Ismail Nemir.