PDK nimmt ezidische Jugendliche bei Pilgerfahrt nach Laliş fest

Sicherheitskräfte der PDK haben 15 junge Menschen aus Şengal bei einer Pilgerfahrt zum ezidischen Heiligtum Laliş festgenommen. Die Festgenommenen wurden zur Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst gedrängt, sieben Personen wurden verhaftet.

Die ezidische Gemeinschaft in Şengal begeht im Oktober Feiertage, die ursprünglich Cemaiya Laliş hießen und heute unter ihrer neueren Bezeichnung Cemaiya Şêx Adî bekannt sind. Ezidinnen und Eziden aus aller Welt besuchen ihre heiligen Stätten und pilgern zwischen dem 6. und 13. Oktober an den wichtigsten Wallfahrtsort Laliş, wo sich das Grab von Scheich Adi (ku. Şêx Adî) befindet. Es wird gesungen und getanzt, das Laliş-Tal wird nachts mit Kerzen und Sesamöllämpchen erleuchtet. Abends und der Nacht finden „Zeremonien des Zuhörens“ (Sema) statt, bei denen ezidische Glaubensinhalte vermittelt werden.

Wie jetzt bekannt wurde, ist eine Gruppe junger Menschen bei der Wallfahrt nach Laliş von Sicherheitskräften der PDK („Demokratische Partei Kurdistans“) festgenommen worden. Von den 15 Festgenommenen arbeiten einige in Einrichtungen der Autonomieverwaltung von Şengal. Acht von ihnen sind inzwischen wieder freigelassen worden. Nach ihrer Freilassung berichteten sie, dass sie nach Dihok gebracht und misshandelt wurden. Den Angaben zufolge wurden sie dazu gedrängt, für den türkischen Geheimdienst MIT und den PDK-Geheimdienst Parastin zu arbeiten. Wie die Autonomieverwaltung von Şengal mitteilt, befinden sich sieben Betroffene in einem Gefängnis in Dihok.