Payas: Polizei und Energiebehörde stoßen auf Frauenwiderstand

Frauen im Stadtteil Payas von Amed blockieren die Straßen gegen Mitarbeiter des türkischen Stromunternehmens EPSAŞ. Sie wollen verhindern, dass Stromzähler auf den Strommasten angebracht werden.

Die türkische Energiebehörde hat den Strompreis im vergangenen Jahr vier Mal erhöht. Um gegen kostenfreie Stromnutzung vorzugehen, bringt das Stromunternehmen EPSAŞ nun systematisch Stromzähler hoch oben an den Strommasten an. Mitarbeiter dringen in Polizeibegleitung in Häuser ein und bauen die Stromzähler ab, um sie in unerreichbarer Höhe anzubringen. Eine solche Operation sollte heute im armen kurdischen Stadtteil Payas (Kayapınar) in Amed (Diyarbakır) stattfinden; sie stieß aber auf massive Proteste der Anwohner*innen. Zuletzt hatte das Unternehmen am 2. Juli in Polizeibegleitung Häuser gestürmt und Zähler weit oben an Masten angebracht. Als es zu Protesten kam, griff die Polizei an. Die Bewohner*innen des Viertels ließen sich aber nicht einschüchtern und zwangen die Polizei und EPSAŞ dazu, sich aus dem Viertel zurückzuziehen.

Insbesondere Frauen im Visier von Polizeigewalt

Am Mittwoch versuchte EPSAŞ erneut in Polizeibegleitung in das Viertel einzudringen. Die Frauen protestierten und machten klar, dass sie es nicht zulassen werden, dass die Zähler umgebaut werden. Die Mitarbeiter von EPSAŞ zogen sich im Angesicht des Widerstands der Frauen zurück. Daraufhin wurden die Protestierenden von der Polizei angegriffen. Die Frauen verbarrikadierten die Straßen mit Geröll, während die Polizei immer wieder angriff. Zur Stunde hält der Widerstand der Frauen weiter an.