Neun Tote bei Angriff auf Operationseinheit in Gever

Die kurdische Guerilla hat in Gever eine Operationseinheit der türkischen Armee angegriffen. In Südkurdistan bombardierten Kampfflugzeuge zivile Siedlungsgebiete in Gare.

Im nordkurdischen Kreis Gever (Yüksekova, Provinz Colemêrg/Hakkari) ist eine türkische Operationseinheit von der Guerilla angegriffen worden. Das berichtet das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Erklärung am Freitag. Demnach hat die Aktion im Rahmen der „revolutionären Guerillaoffensive in Gedenken an Şehîd Bager und Şehîd Ronya” am vergangenen Dienstag stattgefunden. Die HPG-Pressestelle teilt dazu mit: „Vor einiger Zeit hat die türkische Besatzungsarmee im Gebiet Geliyê Doskî eine Militäroperation eingeleitet. Im Zuge dessen haben feindliche Truppen im Dorf Berdereşê Stellung bezogen und Unterstände eingerichtet. Nach längerer Observierung durch unsere Kräfte erfolgte am 23. Juli um 19.30 Uhr Ortszeit ein Angriff. Unsere Kämpferinnen und Kämpfer nahmen die Positionen der Besatzer von zwei Seiten unter wirksamen Beschuss. Ein von der Besatzungsarmee als Rückzugsort genutztes Gebäude wurde vollständig zerstört, ein gepanzertes Fahrzeug beschädigt. Der Tod von neun Soldaten konnte festgestellt werden, viele weitere Soldaten wurden verletzt.

Nach der Aktion hat die türkische Besatzungsarmee weitere Truppen in das Umland des Kampfgebiets abgeseilt. Das Dorf wurde anschließend vollständig von der Außenwelt abgeriegelt, die Hirten aus der Region werden massiver Folter und Repression ausgesetzt.”

Neue Operation in Gever

Nach Angaben der HPG ist in Gever bereits eine weitere Militäroperation eingeleitet worden. Seit heute bewegen sich türkische Operationseinheiten im Umland der Dörfer Pagenkê und Kavlegundê. Weitere Informationen werden von der Guerilla bereitgestellt, sobald sie sicher vorliegen.

Luftangriffe auf Südkurdistan

In ihrer Erklärung macht die HPG-Pressestelle zudem auf türkische Luftangriffe auf die in Südkurdistan (Nordirak) gelegenen Medya-Verteidigungsgebiete aufmerksam. Zu den Angriffen ist es gestern Abend zwischen 19.00 und 19.30 Uhr in Gare gekommen. Durch die Bombardierung des Dorfes Kanî Sarkê in Gare entstand hoher Sachschaden in den Anbauflächen der ansässigen Zivilbevölkerung. Zu Verlusten bei der Guerilla führten die Luftschläge nicht.