Namen von Zap-Gefallenen veröffentlicht

Die Guerillakämpfer Bahoz Jînda, Kamuran Gabar, Zana Tolhildan und Herekol Tekoşer sind im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von vier gefallenen Guerillakämpfern veröffentlicht. Bahoz Jînda, Kamuran Gabar, Zana Tolhildan und Herekol Tekoşer sind im April bei der Verteidigung der Zap-Region gegen die türkische Invasion ums Leben gekommen. Die HPG teilen dazu mit:

„Der legendäre Widerstand der Freiheitsguerilla Kurdistans gegen die von der türkischen Armee gestartete Besatzungsoperation in der Zap-Region dauert unvermindert an. Die Besatzer haben ihre Ziele in dieser intensiven Kriegsphase nicht erreicht und befinden sich in einer Sackgasse. Ausschlaggebend dafür sind die neuen Kampftaktiken, der große Mut, die hohe Opferbereitschaft und die Organisierung in beweglichen Einheiten der Guerilla. Wenn immer der Feind sich in Bewegung setzen will, schlagen unsere Genossinnen und Genossen effektiv zu. Unsere Weggefährten Bahoz, Kamuran, Zana und Herekol haben diesen Widerstand angeführt und dem Feind innerhalb ihrer mobilen Einheiten schwere Schläge versetzt. In diesem Krieg sind sie gefallen.“

                                

Codename: Bahoz Jînda
Vor- und Nachname: Salih Yusuf
Geburtsort: Til Temir
Namen von Mutter und Vater: Çinar – Dildar
Todestag und -ort: 22. April 2022 / Zap

 

Codename: Kamuran Gabar
Vor- und Nachname: Abdulvahap Beyret
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Vetha – Mecit
Todestag und -ort: 22. April 2022 / Zap

 

Codename: Zana Tolhildan
Vor- und Nachname: Muhammed Xidir Ahmet
Geburtsort: Qamişlo
Namen von Mutter und Vater: Meryem – Xidir
Todestag und -ort: 22. April 2022 / Zap

 

Codename: Herekol Tekoşer
Vor- und Nachname: Rênas Yusuf
Geburtsort: Girkê Legê
Namen von Mutter und Vater: Necuda – Ahmet
Todestag und -ort: 27. April 2022 / Zap

 

Bahoz Jînda stammte aus Til Temir in Rojava. Seine Familie lernte die kurdische Befreiungsbewegung und Abdullah Öcalan in den 1990er Jahren kennen und beteiligte sich seitdem an der revolutionären Arbeit. Mehrere Verwandte von Bahoz schlossen sich der Guerilla an, einige kamen ums Leben. Seinen Kampfnamen übernahm Bahoz von seinem Bruder, der 2015 bei der Verteidigung von Til Temir gegen den IS gefallen ist. Nach dem Tod seines Bruders wollte er sich der Guerilla anschließen, wurde jedoch zurückgewiesen, weil er noch zu jung war. In der folgenden Zeit bereitete er sich in jeder Hinsicht auf den Guerillakampf vor und übernahm Verantwortung im zivilen Bereich. 2018 ging er schließlich in die Berge und absolvierte eine Grundausbildung. Anschließend erhielt er eine Spezialausbildung und wurde Kommandant einer beweglichen Einheit. Seit 2020 kämpfte er in der Zap-Region.

Kamuran Gabar ist in Şirnex in Nordkurdistan geboren und gehörte dem Stamm der Batûyî an. Er wuchs in einer von Repression und Widerstand geprägten Atmosphäre auf, zwei Onkel von ihm waren bei der Guerilla. Kamuran folgte ihrem Weg und ging in die Berge. Dort beeindruckte ihn vor allem die praktizierte Frauenbefreiung und die Verbundenheit mit der Natur. Er sagte einmal: „Wenn ich nochmal auf die Welt komme, würde ich mich sofort wieder diesem Weg widmen.“ Seine Grundausbildung absolvierte er in der Zap-Region, in der folgenden Zeit lernte er das Gebiet gut kennen. Er nahm an zahlreichen Aktionen gegen die türkische Armee teil und verbesserte kontinuierlich seine militärischen Fähigkeiten. „Heval Kamuran war von Kopf bis Fuß ein Zap-Guerillakämpfer und ein Kommandant“, schreiben die HPG.

Zana Tolhildan ist in Qamişlo zur Welt gekommen. Die kurdische Befreiungsbewegung lernte er im Zuge der Revolution von Rojava kennen. Ihn begeisterten die Ideen Abdullah Öcalans und er war davon überzeugt, dass sein Volk aus dem Zustand ständigen Leids befreit werden muss. So schloss er sich der Guerilla an. In den Bergen lernte er viel über die kurdische Geschichte und die Lebensweise innerhalb der PKK. Sein erster Aufenthaltsort bei der Guerilla war Gare. Dort machte er seine ersten Erfahrungen als Guerillakämpfer und entwickelte sich zu einem kompetenten Militanten. Nach einer Spezialausbildung ging er in die Zap-Region, wo er sich mit großem Enthusiasmus an der Praxis beteiligte. Er war Teil der ersten Einheiten, die sich mit großer Entschlossenheit und Mut den türkischen Invasionstruppen entgegenstellten.

Herekol Tekoşer ist in Girkê Legê in Rojava geboren. Er wurde im Zuge der Revolution von Rojava auf die kurdische Befreiungsbewegung aufmerksam, vor allem der mutige Kampf gegen islamistische Gruppierungen machte großen Eindruck auf ihn. 2017 ging er zur Guerilla. Er gewöhnte sich schnell an das Leben in den Bergen und absolvierte eine Ausbildung, durch die ihm die Realität seines Volkes bewusst wurde. Auch im militärischen Bereich bildete er sich mit großem Interesse weiter und erlernte den professionellen Gebrauch verschiedener Waffen. 2018 ging er in die Zap-Region, wo er bereits im vergangenen Jahr an vielen Aktionen gegen die türkischen Besatzungstruppen teilnahm und zum Experten für den Kampf in mobilen Kleingruppen wurde.

Die HPG bezeichnen Bahoz Jînda, Kamuran Gabar, Zana Tolhildan und Herekol Tekoşer als „Vertreter und Helden des freien Kurdentums“ und sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus. Der Kampf der Gefallenen werde bis zum Sieg fortgesetzt, so die HPG.