Namen von Xakurke-Gefallenen veröffentlicht

Die Guerillakämpfer:innen Avaşîn, Sîpan, Mahir, Rêzan und Cesur sind vor vier Jahren in Xakurke gefallen. Zum Jahrestag ihres Todes haben die HPG ihre Namen und Lebensläufe veröffentlicht.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von fünf Gefallenen veröffentlicht: „Am 13. Januar 2016 sind unsere Weggefährt:innen Avaşîn, Sîpan, Mahir, Rêzan und Cesur bei einem Angriff der türkischen Besatzerarmee auf das Gebiet Şehîd Bêrîtan in der Region Xakurke gefallen. Sie haben mit großer Willensstärke gekämpft und dem Feind mit ihren Aktionen harte Schläge versetzt. Zum Jahrestag ihres Todes gedenken wir ihrer mit Respekt und Dankbarkeit.“

                             

Codename: Avaşîn Faraşîn
Vor- und Nachname: Leyla Ürün
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Müzeyyen – Ömer
Todestag und -ort: 13. Januar 2016 / Xakurke

 

Codename: Sîpan Tendurek
Vor- und Nachname: Vahyettin Gülliçimen
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Dilkes – Celalettin
Todestag und -ort: 13. Januar 2016 / Xakurke

 

Codename: Mahir Jiyan
Vor- und Nachname: Adem Burankaz
Geburtsort: Istanbul
Namen von Mutter und Vater: Mahfuze – Mehmet Ali
Todestag und -ort: 13. Januar 2016 / Xakurke

 

Codename: Rêzan Kiçî
Vor- und Nachname: Çetin Ebem
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Ayşe - Reşit
Todestag und -ort: 13. Januar 2016 / Xakurke

 

Codename: Cesur Colemêrg
Vor- und Nachname: Ishak Sayın
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Gülli – Haci
Todestag und -ort: 13. Januar 2016 / Xakurke

Avaşîn Faraşîn

Avaşîn Faraşîn ist in Şirnex-Silopya zur Welt gekommen und hat bereits als Kind die gegen das kurdische Volk gerichtete Staatspolitik der Verleugnung, Assimilation und Vernichtung miterlebt. Als ihr die schmutzige Politik gegen Frauen und Jugendliche bewusst wurde, suchte sie nach Möglichkeiten, sich dem zu widersetzen und zu kämpfen. Sie übernahm das in der PKK geltende Prinzip, auf Todesfälle im Befreiungskampf mit noch größerem Einsatz zu reagieren, als ihre Tante ums Leben kam. 2011 ging sie zur Guerilla in die Berge und zeigte nach HPG-Angaben vom ersten Tag an eine entschlossene Haltung. Sie setzte sich mit der von Abdullah Öcalan vorgelegten Frauenbefreiungsideologie auseinander und entwickelte sich täglich weiter. Dadurch wurde ihr das eigene Potential bewusst und sie verband ihre theoretischen Erkenntnisse mit der Praxis. „Mit ihrer aufrichtigen und auf Grundsätzen basierenden Haltung im Leben hat sie als Guerillakämpferin zur Entwicklung ihrer Genossinnen und Genossen beigetragen und einen Platz in ihren Herzen eingenommen“, schreiben die HPG.

Sîpan Tendurek

Sîpan Tendurek ist in Wan geboren. Als Jugendlicher interessierte er sich für die kurdische Befreiungsbewegung und träumte davon, mit der Guerilla zu kämpfen. Er verweigerte sich der schmutzigen Politik des türkischen Staates und war davon überzeugt, dass gegen den Feind gekämpft werden muss. Gleichzeitig bildete er sich weiter, indem er Fragen stellte und recherchierte. Schließlich ging er in der Überzeugung zur Guerilla, dass Schwierigkeiten nur die Grundlage für Entwicklung sein können. In den Bergen wurde er zu einem kompetenten Kämpfer, der ständig lernte und lehrte und sein Wissen in die Praxis umsetzte. Die HPG beschreiben ihn als beispielhaften Militanten, der seine Aufgaben mit großer Begeisterung erfüllte.

Mahir Jiyan

Mahir Jiyan stammte aus Bêdlîs, kam jedoch in Istanbul zur Welt. Seine Persönlichkeit war von der Kultur und den Traditionen der Region Garzan geprägt. Seine Familie hatte als Resultat des schmutzigen Krieges gegen das kurdische Volk die Heimat verlassen müssen. Als ihm die Realität des Feindes bewusst wurde, entschied er sich, dieses Leben, das nicht das seine war, zu verlassen und zur Guerilla zu gehen. Er kam 2014 in die Berge und empfand nach HPG-Angaben jeden Moment in seinem Guerillaleben als bedeutungsvoll. Mit dieser Perspektive ging er an alle Anforderungen heran und setzte sich zum Ziel, sich selbst und sein Umfeld ständig weiterzuentwickeln. Die HPG beschreiben ihn als führenden Militanten, der mit seinem Mut und Scharfsinn als beispielhaft galt.

Rêzan Kiçî

Rêzan Kiçî ist in Şirnex zur Welt gekommen und in einem von der Liebe zu Kurdistan geprägten Umfeld aufgewachsen. Er erlebte die auf einen Völkermord abzielende Politik des türkischen Staates hautnah mit und empfand angesichts des stattfindenden Kampfes gegen den Kolonialismus ein Leben innerhalb des Kolonialsystems als unwürdig. Er ging zur Guerilla und war tief beeindruckt von dem genossenschaftlichen Umgang miteinander. In den Bergen wurde er für seine hingebungsvolle und selbstlose Haltung geliebt und respektiert.

Cesur Colemêrg

Cesur Colemêrg ist in einem patriotischen Umfeld in Colemêrg geboren. Seine Familie gehörte dem Stamm der Pinyanîs an und Cesur wurde von der traditionellen Liebe zum eigenen Land geprägt. Er ging lange Zeit in die Schulen der Kolonialisten, bis ihm klar wurde, dass diese weder ihm noch seinem Volk einen Nutzen einbringen. Eine Zeitlang war er in verschiedenen Bereichen aktiv, 2015 ging er zur Guerilla. Sein ausgesprochenes Ziel in seinem Kampf war die Freiheit von Abdullah Öcalan und seines Volkes. In den Bergen durchlebte er einen großen Entwicklungssprung. Er absolvierte eine ideologische und militärische Ausbildung und wurde zu einem kompetenten Kämpfer, dem in der Praxis bewusst wurde, dass der menschliche Wille im Kampf eine entscheidende Rolle spielt.

Die HPG bezeichnen den Tod von Avaşîn, Sîpan, Mahîr, Rêzan und Cesur als Grund, den eigenen Kampf zu vergrößern. Den Angehörigen und dem Volk Kurdistans sprechen sie ihr Mitgefühl aus.