Mahnwachen gegen Zwangsverwaltung in Nordkurdistan

In kurdischen Großstädten in der Türkei wird der Protest gegen die Absetzung der HDP-Bürgermeister fortgesetzt.

In Amed, Mêrdîn und Wan werden die Demokratie-Mahnwachen gegen die Absetzung der gewählten Oberbürgermeister*innen fortgesetzt. Das türkische Innenministerium hat am 19. August Zwangsverwalter in den nordkurdischen Provinzhauptstädten eingeführt.

Auf der täglichen Kundgebung in Wan rief der HDP-Abgeordnete Murat Sarısaç zum gemeinsamen Kampf gegen die Zwangsverwaltung auf: „Unser Widerstand ist der Widerstand aller, die sich für universelle demokratische Prinzipien einsetzen. Wer die Türkei liebt, muss sich gegen die Ernennung von Zwangsverwaltern wehren.“

An der Demokratie-Mahnwache in Mêrdîn nahmen unter anderem die HDP-Abgeordneten Ebru Günay und Pero Dündar teil. Umringt von der Polizei sangen die Aktivistinnen und Aktivisten vor der HDP-Zentrale Lieder und forderten die Wiedereinsetzung des Oberbürgermeisters Ahmet Türk.

In Amed kamen Hunderte Menschen zusammen, um auf der Lise Caddesi in der Nähe des Rathauses gegen die Zwangsverwaltung zu protestieren. Der ehemalige Bürgermeister Mehdi Zana hielt auf der Mahnwache eine Ansprache, in der er erklärte: „Mich hat der seit 44 Tagen andauernde Widerstand hierhergeführt. Wesentlich sind für uns die Errungenschaften der Kurden. Gegen Angriffe auf diese Errungenschaften müssen wir alle zusammenstehen.“