Bei einer Explosion im nordkurdischen Landkreis Licê (Provinz Amed, türk. Diyarbakir) ist ein elfjähriges Kind lebensgefährlich verletzt worden. Der Junge hielt sich mit einer Schafherde auf einem Weideland zwischen den Wohnvierteln Pîrik (Serince) und Ziyaret auf, als es zu der Explosion kam. Offenbar wurde die Detonation durch zurückgelassene Munition der türkischen Armee verursacht. Das Kind soll den Gegenstand auf der Weidefläche entdeckt und aus Neugier aufgehoben haben. Kurz danach ereignete sich bereits die Explosion.
Bei dem Opfer handelt es sich um das Kind einer Nomadenfamilie aus Kanîreş (Karlıova) in der benachbarten Provinz Çewlîg (Bingöl). Er wird im Universitätsklinikum Dicle intensivmedizinisch behandelt und befindet sich in Lebensgefahr.
In den ländlichen Gebieten zwischen Amed und Çewlîg fanden in den letzten Wochen mehrere Operationen der türkischen Armee statt. Dass dort nun tödliche Relikte dort schlummern, verwundert nicht. Vorfälle wie diese ereignen sich in Kurdistan immer wieder, da das Militär wissentlich und willentlich Kriegsrelikte zurücklässt.