KCK: Türkei greift bewusst Zivilisten in Südkurdistan an

Die KCK ruft angesichts der türkischen Angriffe auf Südkurdistan zu einer gemeinsamen Haltung auf.

Das KCK-Komitee für Außenbeziehungen hat sich zu den Angriffen der türkischen Armee auf Dörfer in Südkurdistan geäußert und den Angehörigen der vier dabei getöteten Zivilisten sein Beileid ausgesprochen. Die Gemeinschaft der Kommunen Kurdistans (KCK) weist in einer schriftlichen Erklärung darauf hin, dass diese Angriffe auf die Zivilbevölkerung geplant stattfinden. Die Haltung der südkurdischen Regionalregierung verurteilte die KCK scharf.

In der Erklärung des KCK-Komitees für Außenbeziehungen heißt es weiter, vier Zivilisten seien durch einen türkischen Luftangriff auf dem Rückweg von einer Newroz-Feier in Dola Balayan im südkurdischen Kreis Qasrê ums Leben gekommen. „Zweifellos finden die Angriffe des türkischen Staates auf die Zivilbevölkerung in Başur, Bakur und Rojava [Süd-; Nord- und Westkurdistan] sehr bewusst und in organisierter Form statt. Sie finden statt, weil der Kampf der kurdischen Befreiungsbewegung nicht mehr nur von einer Vorhut geführt wird, sondern zu einem Volkskampf geworden ist. Es ist allgemein bekannt, dass die Bevölkerung in allen Teilen Kurdistans sowie im Ausland Schulter an Schulter mit den Kräften der Vorhut kämpft.“ Das habe sich insbesondere in Cizîr, Sur, Şirnex, Nisêbîn, Şengal, Kobanê und Efrîn gezeigt. Auch in Südkurdistan und Europa sei ein ununterbrochener Kampf geführt worden. Diese Situation habe den türkischen Staat in eine hoffnungslose Lage versetzt, weshalb dieser jetzt im In- und Ausland panisch zu allen denkbaren Methoden greife, um die Zivilbevölkerung einzuschüchtern.

Gezielte Angriffe auf die Bevölkerung Südkurdistans

Der türkische Staat greife gerade Südkurdistan sehr bewusst an, heißt es weiter in der Erklärung: „Das Massaker in Dola Balayan ist weder das erste noch das Ergebnis eines Koordinatenfehlers. Wie bereits in Kendakolê, Kortek, Zergelê sowie in mehreren Gebieten in Behdinan und Xakurkê ist das Ziel sehr genau ausgesucht worden. Der Grund dafür ist, dass die Menschen in Südkurdistan den Guerillakampf viel stärker als früher unterstützen und ein Teil dieses Kampfes geworden sind.“

Die türkischen Pläne einer Besatzung Südkurdistans würden durch diese Veränderung bedroht, so die KCK: „Daher versucht der türkische Staat, die Bevölkerung über Massaker einzuschüchtern und die guten Beziehungen zu zerstören. Wir sehen, dass die internationalen Kräfte den Angriffen des türkischen Staates auf die Zivilbevölkerung in allen vier Teilen Kurdistans schweigend zustimmen. Die Angriffskoordinaten bezieht die türkische Armee ohnehin aus den Erkenntnissen der Aufklärungsdrohnen dieser Kräfte. Leider zeigt auch die südkurdische Regierung keine Haltung gegen diese Angriffe. Anstatt sie zu verurteilen, zieht sie es vor, sie mit der Existenz der Guerilla zu rechtfertigen. Damit ermutigt sie das türkische Regime und bereitet weiteren Angriffen den Boden.“

Die irakische Regierung habe sich hingegen positioniert, bleibe jedoch in ihrer Reaktion zu schwach, so die KCK. „Der türkische Staat hat nicht nur Südkurdistan im Visier, sondern auch den irakischen Staat und seine Völker. Daher liegt es in der Verantwortung der Bevölkerung und politisch-gesellschaftlichen Kräfte Südkurdistans sowie aller kurdischen und irakischen Kräfte, diese Angriffe zu stoppen.“