KCK-Botschaft zum Welttag der Muttersprache

In einer Grußbotschaft zum Welttag der Muttersprache betont das Bildungskomitee der KCK, dass Muttersprache geschützt werden kann, indem man sich gegen jede Form von Kolonialismus, kulturellem Völkermord und Assimilation zur Wehr setzt.

Das Bildungskomitee der Union der Gemeinschaften Kurdistans (KCK) hat zum internationalen Tag der Muttersprache eine Botschaft veröffentlicht.

Im Folgenden geben wir die Botschaft deutschsprachig wieder:

‚Wer seine Muttersprache nicht schützt, dient als Instrument der Assimilation‘

„Wieder feiern wir den internationalen Tag der Muttersprache. Sprache ist konkreter Ausdruck der Existenz und Identität der Völker. Völker, die ihre eigene Sprache sowie ihre Kultur weder schützen, noch bekräftigen oder weiterentwickeln können, dienen als Assimilationsinstrument der herrschenden Kräfte und den Imperialisten. Sowohl in der Vergangenheit ist es zu solchen Angriffen gegen die Sprachen vieler Völker gekommen als auch in der Gegenwart. Die Geschichte des kurdischen Volkes offenbart diese bittere Wahrheit. Denn die Vergangenheit existiert und kommt heute in Efrîn zum Vorschein, wo der Imperialismus versucht, sich selbst wiederzubeleben. Die nationalistische und kolonialistische Vergangenheit der türkischen Republik, des Iran, des Irak und des syrischen Baath-Regimes ist zugleich die Geschichte eines physischen, kulturellen und muttersprachlichen Genozids.

Die imperialistischen Regime führen den kulturellen Völkermord Tag für Tag mit ihrer Vernichtungs- und Leugnungspolitik fort. Sowohl die Arbeiterpartei Kurdistans [PKK] als auch ihr Vorsitzender Abdullah Öcalan haben dem kulturellen und physischen Völkermord an den Kurd*innen Einhalt geboten. Die kurdische Sprache und Kultur waren vor dem Entstehen der PKK vom Aussterben bedroht. Nur durch den Einsatz Zehntausender Gefallener und die Mühen des Vorsitzenden Öcalan wurde es wieder möglich, an den Anfang der Existenz zurückzukehren und den Weg für die Entwicklung, Erneuerung und Widerbelebung der kurdischen Sprache und Kultur zu ebnen. Sofern wir heute als Volk den Tag der Muttersprache feiern, muss gesagt werden, dass dieses Ziel nicht ohne Hindernisse erreicht wurde. In dieser Errungenschaft steckt der Eifer von Zehntausenden Gefallenen. Insbesondere Lehrer*innen, Schüler*innen / Student*innen und die neue Generation sollten sich dieser Realität bewusst sein und dementsprechend für ihre Muttersprache einsetzen. Denn dies ist sowohl eine historische als auch moralische und gewissenhafte Pflicht.

‚Jeden Ort zur Schule machen‘

Den internationalen Tag der Muttersprache zu feiern ist möglich, indem man sich gegen jede Form von Kolonialismus, kulturellem Völkermord und Assimilation zur Wehr setzt und den Widerstand dafür erfolgreich steigert.

Der bedeutsamste Weg, den Tag der Muttersprache zu feiern ist, jedes Haus, jede Straße, jeden Garten und jeden Weinberg in eine Schule zu verwandeln.

Am internationalen Tag der Muttersprache wünschen wir dem Lehrer aller Lehrer*innen, Abdullah Öcalan, allen Bildungskräften, Schüler*innen und Student*innen, dem kurdischen Volk und allen Völkern der Welt alles Gute.“