Karayılan: Die Guerilla ist unbesiegbar

Murat Karayılan, Mitglied des PKK-Exekutivrats, richtete sich in einer Rede am 27. Juli an alle Guerillaeinheiten und erklärte: „Der Feind hat uns nirgendwo zurückgedrängt. Keine einzige unserer Stellungen konnte eingenommen werden.“

Als Mitglied des PKK-Exekutivrats hat Murat Karayılan in einer an die Guerilla gerichteten Ansprache die aktuellen Entwicklungen bewertet. Zu den Wahlen in der Türkei vom 24. Juni erklärte er, das Ein-Mann-System baue auf Krieg auf und sei zur Niederlage verurteilt. Die Guerilla habe bereits im September 2016 eine neue Phase im Krieg eingeleitet und mit großangelegten Offensiven alle Vernichtungsversuche des türkischen Staates zurückgeschlagen. Mit der Perspektive des revolutionären Volkskriegs werde die Diktatur und das faschistische System beendet und die Freiheit und Demokratie der Völker garantiert werden.

Drei Jahre gnadenloser Krieg

Karayılan wies auf die vergangenen drei Jahre des Krieges hin, mit dem eine revolutionäre Erhebung in Kurdistan verhindert werden sollte: „In den vergangenen drei Jahren hat die AKP/MHP-Regierung im Rahmen eines Vernichtungsplans alle denkbaren faschistischen, zerstörerischen Methoden gegen uns angewendet.“ Das türkischen Militär habe den Krieg verloren und versuche diese Niederlage durch massiven Technologieeinsatz zu verdecken. Er führte folgende Punkte dazu an:

„Das türkische Militär verliert den Krieg gegen die Guerilla und hat ihn in einen milliardenteuren technologischen Krieg verwandelt. Es wurde entschieden, diesen Krieg ab September 2016 nur noch aus der Luft zu führen. Insbesondere als sie die bewaffneten Drohnen in die Hände bekamen, freuten sie sich wie Schneekönige und glaubten, sie könnten nun die PKK vernichten.

Die Wurzeln der PKK reichen bis tief in die Geschichte des Volkes. Der Feind glaubt, wir wären so etwas wie die Gülen-Bewegung. Die Gülen-Bewegung gleicht im gesellschaftlichen Sinne einer Zierpflanze in einem Topf, wir aber sind wie eine Platane, deren Wurzeln sich tief in die Geschichte gegraben haben und deren Knospen einer nach Freiheit dürstenden Gesellschaft sprießen.

Solange es in Kurdistan Frauen und Jugendliche gibt, so lange Kinder dieses Landes geboren werden, wird die Suche nach Freiheit und der Kampf der Kinder dieses Volkes, mit großer Entschlossenheit weiter gehen und zum Erfolg führen.

In Wirklichkeit muss nicht die PKK um ihre Vernichtung fürchten, der Feind selbst fürchtet sich vor seinem eigenen Ende und greift deshalb an. Erdoğan verfügt über eine Persönlichkeit, die an nichts anderes als an Macht denkt und bereit ist, jede Methode anzuwenden, um die eigene Herrschaft fortzusetzen.

Eigene Niederlage soll verborgen werden

Erdoğan und seiner Herrschaft droht der Untergang. So zeigen seine eigenen Äußerungen, nicht die PKK ist in eine Vernichtungsphase eingetreten, sondern die diktatorischen Pläne Erdoğans und das türkische nationalstaatliche System.

Sie haben Sûr, Cizîr, Şirnex, Nisêbîn, Hezex, Gever, Silopî, Farqîn und viele andere kurdische Städte der Zerstörung ausgesetzt. Aber sie konnten diesen Krieg nicht gewinnen und wurden besiegt. Als sie begriffen, dass sie so keine Resultate produzieren, setzten sie den Angriff auf Efrîn an, um ihre Niederlage zu verschleiern. In Efrîn waren sie mit einem schweren Krieg konfrontiert. Sie haben fast 3.000 Soldaten und Söldner verloren. Efrîn leistete großen Widerstand.“

Keinen Schritt zurück

Murat Karayılan erläuterte, dass es in den vergangenen drei Jahren Krieg sehr großen Widerstand, aber gleichzeitig auch Gefallene gegeben habe: „Als Volk und Bewegung haben wir eine der umfassendsten Kriegsphase in unserer Geschichte erlebt. Deshalb haben wir auch einen Preis dafür zahlen müssen. Aber sie haben uns keinen einzigen Schritt zurücktreiben können. Sie haben keine unserer Stellungen einnehmen können. Ja, heute mögen sie in Efrîn sein, aber in Efrîn sind unser Volk und unsere Kämpfer*innen, der Kampf geht weiter. Überall in Kurdistan geht der Freiheitskampf weiter. Deshalb hat sich der Zusammenbruch des faschistischen, türkisch-nationalstaatlichen kolonialen Ausbeutungssystems beschleunigt.“

Insbesondere nach der ersten Phase des Widerstands von Efrîn begannen im April große Guerillaoffensiven in Nordkurdistan: „Der Feind fürchtet sich eigentlich sehr. Er fürchtet unser Volk und den Kampf der Völker. Das AKP/MHP-Regime hatte sich darauf vorbereitet, dass Erdoğan 52 Prozent der Stimmen bekommen würde. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden. Bei dem Versuch, die HDP unter die Zehn-Prozent-Hürde zu drücken, handelte es sich nicht allein um eine Wahlkampfstrategie, es war ein grundsätzlicher Bestandteil eines Einschüchterungskonzepts gegenüber der kurdischen Bevölkerung. Demnach sollte nach den Wahlen ein neues Erdoğan-Regime gebildet werden, nirgends mehr sollte es eine Vertretung der kurdischen Bevölkerung geben und der fortgesetzte Krieg sollte ein ultimatives Ergebnis erbringen. Das war der Plan, der jedoch nicht umgesetzt werden konnte.“

Die kurdische Gesellschaft steht aufrecht

Karayılan kommentierte, die kurdische Bevölkerung und die linken und sozialistischen Komponenten der Türkei hätten die notwendige Haltung gezeigt: „Diese Haltung hat gleichzeitig allen deutlich gemacht, zu welchen Ergebnissen die vergangenen drei Kriegsjahre geführt haben – oder eben nicht geführt haben. Das Ziel dieser dreijährigen Kriegspraxis war, die kurdische Gesellschaft wie nach 1938 einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen. Aber die aufrechte und widerständige Haltung des Vorsitzenden Apo, der große Widerstand der Freiheitsguerilla Kurdistans, der Selbstverteidigungswiderstand der kurdischen Jugend und das Streben der Frauen nach Freiheit – dieser Widerstand hat all die Praxen des Faschismus zum Scheitern gebracht. Die kurdische Gesellschaft steht heute aufrecht. Dass die Bevölkerung Kurdistans trotz aller Drohungen, Folterungen und Morde diese Haltung zeigt und aufrecht steht, ist ein sehr wichtiger Erfolg. Dieser Erfolg wurde in den Kerkern, in den Bergen und auf den Straßen durch einen entschlossenen Widerstand unter Führung der Guerilla und der Bevölkerung geschaffen.

Die Erfolge sind tiefgreifend

Heute findet in der Region ein andauernder Krieg statt. Erdoğan hat in diesem Krieg aufs falsche Pferd gesetzt. Er hatte geplant, mit al-Nusra, dem IS und ähnlichen Al-Qaida-Spaltprodukten den kurdischen Freiheitskampf niederzuschlagen und Syrien unter seine Kontrolle zu bekommen. Aber genau das Gegenteil ist geschehen. Jetzt macht er selbst Russland große Zugeständnisse, und es ist nicht weit hergeholt zu sagen, dass so sehr er auch versucht, in Syrien eine Position zu gewinnen, es dennoch nicht lange dauern wird, bis sich seine Interventionen in Syrien, seine Angriffe auf Rojava, auf Kurdistan für ihn selbst in einen Sumpf verwandeln werden.

Im heutigen Krieg in der Region sind das kurdische Volk und seine Freiheitsbewegung unbestreitbar zu einem der Hauptakteure geworden. Es wäre vergebens, das Rad der Geschichte wieder zurückdrehen zu wollen. Niemand wird das kurdische Volk auf den Status quo von 1920 zurückbringen. Der Kampf des kurdischen Volkes, die Position, die es erobert hat, sowie seine Errungenschaften sind fest verankert. Das kurdische Volk hat in großem Umfang die Bedingungen geschaffen, auf diesem alten Boden frei leben zu können. Erdoğans Wahn und die seine faschistischen Angriffe sind nicht stark genug, diese Realität zu verändern.

Der heute in Kurdistans stattfindende, vom Vorsitzenden Apo angeführte revolutionäre Prozess verwandelt sich in eine regionale Revolution. Deswegen werden die Errungenschaften in Nord-, Süd- und Westkurdistan mit aller Heftigkeit angegriffen. Es geht darum, den Status der Regionen aufzuheben. Allerdings existieren die Bedingungen nicht mehr, auf deren Grundlage solche Angriffe Erfolg erzielen könnten. Die aktuellen Bedingungen, sowohl die inneren als auch die äußeren, sind an der Seite des kurdischen Volkes und der Völker der Region in ihrem Streben nach Freiheit, Demokratie und einer gerechten Ordnung. Deshalb wird die Zukunft in unserer Region nicht den faschistischen Diktatoren, sondern dem Kampf um Freiheit und Demokratie der Völker gehören.

Der Krieg wird intensiviert

Erdoğans Krieg wird sich weiter intensivieren. Er konnte seine Ziele, die er bei den Wahlen so deutlich verfolgt hatte, nicht erreichen und steckt deswegen in einer Motivationskrise. Er wird dies zur Steigerung des Krieges nutzen, das ist sicher. Erdoğans Propaganda ging immer in diese Richtung. Das Kabinett der neuen Regierung wurde dementsprechend zusammengestellt. Insbesondere die Ministerien, die sich mit dem Krieg gegen uns beschäftigen, haben keinerlei Einschnitte erfahren. Die verantwortlichen Minister blieben im Amt, um jegliche Anfängerfehler zu vermeiden. Die Person, die an die Spitze des Verteidigungsministeriums gestellt wurde, führte zuvor schon den Krieg. Es ist bekannt, dass es sich bei all diesen Personen um rassistische Kurdenfeinde handelt. Bei dieser so zusammengesetzten neuen Regierung handelt es sich um eine Ultrakriegsregierung.

Die Angriffe auf alle oppositionellen Kräfte, insbesondere auf die mit der Freiheitsbewegung Kurdistans gemeinsam agierenden linken, sozialistischen Kräfte, auf die alevitischen Komponenten und auf die Bevölkerung in Kurdistan, werden pausenlos weitergehen. Da die bisherige Praxis des türkischen Staates in keiner Weise erfolgreich war, lebt er in permanenter Angst und aufgrund dieser Angst befindet er sich in einer beständigen Kriegsposition.

Unser Vorgehen im Krieg ist eindeutig

Es ist unsere Aufgabe in diesem Krieg, eine Formation zu entwickeln, um den Widerstand auf ein neues Niveau zu heben. Wenn wir uns auf unsere 34-jährige Erfahrung als Guerilla stützen, unsere Form der Kriegsführung den Notwendigkeiten der aktuellen Phase mit ihrem radikalen Wandel anpassen und richtig analysieren, dann können wir den Feind zerschlagen.

Im Krieg gab es insbesondere in den letzten zwanzig Jahren viele radikale Veränderungen. Der heutige Krieg wird nicht wie früher nur mit normalen Soldaten und den bekannten konventionellen Waffen geführt. Parallel zur Entwicklung der Telekommunikation hat es im Krieg und bei den Kriegsmitteln viele radikale Veränderungen gegeben. Die Staaten, Organisationen und Kräfte, die diese Realität nicht sehen, können keinen Krieg mehr gewinnen. Wenn wir von Krieg sprechen, dann meinen wir nicht nur den bewaffneten Kampf. Unter den aktuellen Bedingungen ist alles sehr komplexer geworden. Der heutige Krieg findet in einer verzahnteren Weise in der Politik, der Wirtschaft, dem Handel und der Diplomatie statt. Um zu gewinnen, muss man den Geist der Phase richtig lesen und verstehen. Um Resultate zu erzielen, muss man sich selbst erneuern und für die entsprechende Formierung sorgen. Deswegen ist es für einen Erfolg essentiell, den Prozess in die richtigen Begriffe zu fassen und auf Grundlage dieser Begriffe mit der Realität des Krieges umzugehen. Ansonsten kann es keinen Erfolg geben.

Unsere praktische und taktische Kriegsdoktrin ist klar geworden. In diesem Zusammenhang haben wir eine entsprechende Formierung erreicht. Heute können wir davon sprechen, in taktischer Hinsicht ein raffiniertes Niveau erreicht zu haben. Setzen wir dieses richtige Verständnis, die richtigen Definitionen in der Praxis ein, können wir noch effektivere, erfolgreichere Offensiven durchführen.

Der Staat besteht aus Militärbasen und Drohnen

Der Staat versucht gerade das, was er in den vergangenen Jahren verloren hat, zurückzugewinnen. In 34 Jahren Krieg hat das türkische Militär alle möglichen Methoden versucht, aber keinerlei Erfolg verzeichnen können, er hat sogar die Kontrolle über viele Gebiete in Kurdistan verloren. Jetzt ist der Staat zwar in Kurdistan präsent, aber er ist dort als ein herrschender Besatzer. Also wie sicher ist seine Existenz in Kurdistan? Er kann seine Existenz nur fortsetzen, indem er sich in Festungen, die als Militärbasen bezeichnet werden, hinter riesigen Mauern versteckt, von hohen Türmen aus und mit Drohnen die Umgebung beobachtet und kontrolliert. Der Kolonialstaat ist auch in den Städten Kurdistans präsent. Aber wie ist er präsent? Er ist in Panzerfahrzeugen und Panzern präsent. Was zeigt dies? Wenn ein Staat ein Land in solch einen Zustand versetzt, dann ist der Staat am Ende und aufgebraucht.

Der türkische Staat, der seine Existenz in Kurdistan nur durch Gewalt durchsetzt, kann heute selbst seine militärische Präsenz in der Region nicht mehr fortsetzen. Er kann sich nur noch durch Hochtechnologie und entwickelte geheimdienstliche Möglichkeiten auf den Beinen halten. Das ist aber auch die größte Schwäche des türkischen Staates. Der Staat hat in Kurdistan keinerlei soziale Grundlage mehr, auf die er sich stützen kann. Selbst die Dorfschützer, denen Waffen in die Hand gegeben wurden, sind nicht mehr seine Basis. Es bleibt zu diskutieren, wie lange der Staat seine Präsenz mit seiner Technologie und seinen Geheimdiensten noch verlängern kann. Aber diese Situation hängt auch von uns ab.

Die türkische Armee ist aus dem Spiel

Das offizielle Militär ist zum großen Teil aus dem Spiel. Der Krieg soll mit Hilfe der eingekauften und als Jandarma- und Polizei-Spezialeinheiten (JÖH-PÖH) titulierten Paramilitärs fortgesetzt werden. Da ihre Familien einen Vertrag unterschrieben haben, kommt der Tod ihrer Kinder nicht zur Sprache. Dabei handelt es sich um ein geplantes Vorgehen im Sinne der Bourgeoisie und der herrschenden Klassen. So haben sie verhindert, dass sich in der türkischen Bevölkerung eine Haltung gegen den Krieg entwickelt. Sie machen die armen Schichten der türkischen Gesellschaft zu paramilitärischen Kräften und schicken sie gegen uns in den Krieg. Und diese Familien können, auch wenn ihre Kinder erschossen werden, wegen ihrer Armut, wegen ihrer Sorge um den Lohn und wegen der unterzeichneten Schweigeverpflichtungen keinerlei Reaktion zeigen. Auf diese Weise ist der Krieg vollkommen auf Profit und Geld gestützt. Das besiegte türkische Militär führt seinen Krieg mit Geld, Geheimdienst und Technik fort.

Sogar Splittergruppen von al-Qaida organisiert die Türkei in Syrien und schickt sie nach Kurdistan, um sie im Krieg zu benutzen. Auf diese Weise versucht sie über Milizen, ihren Hunger nach Kämpfern zu stillen. Es wird versucht, den Krieg auf der Grundlage von Paramilitärs und in Syrien organisierten Banden zu führen.

Tatsächlich sind diese Kräfte der JÖH und PÖH unsicher. Sobald sie in Bedrängnis geraten, rennen sie weg. Sie rufen: ‚Hilfe, es müssen Flugzeuge kommen, Hilfe, es müssen Hubschrauber kommen‘ und können keinen einzigen Schritt ohne Technik tun. Sobald sie einen intensiven Angriff erleben, bekommen sie traumatische Syndrome.

Weder die Al-Qaida-Splittergruppen noch die als Spezialsoldaten bezeichneten paramilitärischen Kräfte haben irgendein Gewicht oder einen Platz in diesem Krieg. Der türkische Staat führt diesen Krieg vielmehr mit Geheimdienst und Technik. Das Heer wurde aus diesen Arbeiten herausgezogen und die Kader an der Spitze versuchten mit Geheimdienstmethoden und Technik Ergebnisse zu erzielen. Die Bodentruppen rücken nur aus und kontrollieren die bei den Luftangriffen getroffenen Ziele.

Es handelt sich um eine aktualisierte jungtürkische Linie

Die heutige Linie des türkischen Regimes ist eine aktualisierte Linie der jungtürkischen Bewegung. Wie bekannt ist, haben in der letzten Zeit der Osmanen die Fortschritts- und Einheitskomitees eine Politik auf dreierlei Grundlage, nämlich Türkentum, Islam und Osmanentum geführt und wollten so den Zusammenbruch des Osmanischen Reiches verhindern. Um das dem Zusammenbruch entgegengehende Imperium retten zu können, sind sie mit einem Konzept aufgebrochen, mit dem sie die Gesellschaft mit Rassismus, und insbesondere die islamische Gesellschaft mit Islamismus unter ihr Joch bekommen wollten. Wenn sie von Osmanentum redeten, dann meinten sie, dass sie das Osmanische Reich zu alter Stärke bringen wollten. Deshalb haben sie ein Massaker an den Völkern der Region, allen voran den Armenier*innen, verübt und Millionen von Menschen auf grausamste Weise umgebracht. Auf diesem Boden haben sie die Menschen eine Zeit der Grausamkeit von historischem Ausmaß erleben lassen. Dennoch konnten sie das Osmanische Reich nicht vor dem Zusammenbruch retten. Diejenigen, die diesen Prozess anführten, wurden unter der Ruine des osmanischen Reiches begraben und sind verschwunden. Jetzt sind sie erneut mit den gleichen Motiven aufgebrochen. Das von der nationalstaatlichen Mentalität durchdrungene faschistische türkische Staatssystem geht dem Zusammenbruch entgegen. Um es zu retten, versuchen die heutigen Jungtürken mit Türkentum, Islamismus und neoosmanischen Träumereien ein Ergebnis zu erzielen. So wie Enver und Talat Pascha unter der Ruine des osmanischen Reiches von der Geschichte begraben wurden, ist Erdoğan, Bahçeli und Hulusi Akar das gleiche historische Schicksal sicher. Dieses Schicksal gehört zum normalen Lauf der Dinge, den niemand aufhalten oder stoppen kann.“