Jahreshauptversammlung der HPG

Der Kommandorat der HPG hat im Januar seine Jahreshauptversammlung durchgeführt. Die ersten Ergebnisse der neuntägigen Diskussion waren bereits bei der Verteidigung des Guerillagebiets Gare gegen die türkische Invasion sichtbar.

Der Kommandorat der Volksverteidigungskräfte HPG hat vom 18. bis 26. Januar seine Jahreshauptversammlung durchgeführt und eine Erklärung dazu abgegeben:

„Die Versammlung fand mit der Beteiligung von vierzig Mitgliedern aus allen Aufgabenbereichen statt. In der Diskussion wurden die politischen und militärischen Entwicklungen im Jahr 2020 analysiert und die aktuelle Lage der Freiheitsguerilla Kurdistans in den verschiedenen Gebieten ausgewertet. Damit das Kampfjahr 2021 für unser Volk zu einem Jahr des Sieges wird, sind die notwendigen Perspektiven erarbeitet, die aktuelle Taktik festgelegt und eine Planung für das laufende Jahr erstellt worden.

Auf der Versammlung wurde festgestellt, dass der türkische Kolonialismus angesichts unseres Kampfes einen der schwächsten Momente seiner Geschichte erlebt. Um sich aus der Sackgasse zu befreien, verfolgt er eine repressive und aggressive Politik gegen alle fortschrittlichen Teile der Gesellschaft. Militärisch versucht er durch den Einsatz modernster Technologie weiterzukommen. Da der AKP/MHP/Ergenekon-Block damit nicht das gewünschte Resultat erzielt, setzt er auf Spezialkriegsmethoden. Er verheimlicht die Wahrheit und versucht, die Öffentlichkeit und seine eigene Basis zu täuschen. In diesem Zusammenhang wurde auf der Versammlung die Schlussfolgerung gezogen, dass es kein allzu weit entferntes Ziel ist, diese schmutzige Allianz auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern. Voraussetzung dafür ist, dass die aktuellen Erfordernisse im Kampf erfüllt werden.

Ausgehend von diesem Rahmen sind auf der Versammlung die aktuellen Probleme der Guerilla hinsichtlich der Taktik und der Art des Kampfes und der Bewegung ausführlich behandelt worden. Angesichts der Probleme auf organisatorischer und Kommandoebene und der modernen Kriegsführung ist über die Rolle und Mission der Freiheitsguerilla Kurdistans diskutiert und die neue Kampflinie der Guerilla der demokratischen Moderne gegen die kolonialistischen Angriffe der Hegemonialkräfte der kapitalistischen Moderne festgelegt worden. Auf dieser Basis sind wichtige Entscheidungen getroffen worden. Die Defizite und die allgemeinen und taktischen Probleme im Kampfjahr 2020 wurden ausführlich diskutiert. Im Lichte der Gefallenen und auf Basis der gewonnenen Erfahrungen ist eine konkrete Planung für die neue Kampfzeit auf der Grundlage des revolutionären Volkskriegs erstellt worden. Dabei ist die Entschlossenheit hervorgetreten, auf jede Form des Angriffs auf unser Volk und unsere Kräfte mit dem Fedai-Geist der Apocu zu reagieren, offensiv mit den aktuellen Aufgaben umzugehen und dabei unter allen Umständen erfolgreich zu sein.

Auf der Versammlung wurde unterstrichen, dass in dieser für unser Volk historisch bedeutsamen Zeit einerseits die kolonialistischen Angriffe auf Kurdistan intensiviert worden sind. Andererseits kann die in der kurdischen Politik aufgetretene zersplitterte Haltung und die Beteiligung an Konzepten der Feinde des kurdischen Volkes der Befreiungsbewegung großen Schaden zufügen und eine gefährliche Situation hervorrufen. Daher wurde die Wichtigkeit einer nationalen Haltung aller kurdischen Kräfte betont und festgestellt, dass die Ablehnung von innerkurdischer Gewalt und eine Lösung der bestehenden Probleme über einen Dialog überlebensnotwendig sind.

Ein weiteres wichtiges Thema auf der Versammlung war das Problem junger Menschen, die sich dem Befreiungskampf anschließen wollen. Zwar hat es in bestimmtem Ausmaß Anschlüsse gegeben, trotzdem wurde auf der Versammlung festgestellt, dass eine nicht unerhebliche Anzahl die Guerilla nicht erreicht. Daher wurde die patriotische Jugend Kurdistans aufgerufen, sich noch organisierter zu bewegen, um zur Guerilla zu gelangen. Wenn es trotz erklärtem Wunsch und aller Bemühungen nicht gelingt, in die Reihen der Guerilla in den Bergen zu kommen, sollen sich die jungen Guerillaanwärter*innen den auf einer anderen Basis bestehenden lokalen autonomen Einheiten zuwenden.

Die Beschlüsse, die nach einer neuntägigen intensiven und konstruktiven Diskussion auf unserer Versammlung gefasst wurden, stellen einen Meilenstein für den Erfolg im Jahr 2021 dar. Die Antwort der Freiheitsguerilla Kurdistans auf den Angriff der kolonialistischen türkischen Armee zwischen dem 10. und 13. Februar auf die Region Gare war bereits die erste konkrete Spiegelung unserer Versammlung im Kriegsgebiet und ist ein Vorzeichen für den weiteren Teil des Jahres.

Als einziger Maßstab für den Erfolg wurde auf unserer Versammlung der Sieg über das internationale Komplott und die physische Freiheit von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] festgelegt. Diese Grundsätze sind bestimmend für die aktuellen Aufgaben. Auf dieser Basis erklären wir als HPG und YJA-Star unsere Entschlossenheit, auf der Siegeslinie von Rêber Apo und im heldenhaften Geist unserer im letzten Jahr gefallenen Kommandantinnen und Kommandanten Kasım Engin, Egîd Civyan, Yılmaz Dersim, Zîn Cizre, Dilşêr Herekol, Egîd Garzan, Amara Ronahî, Leyla Agirî, Bargiran Erkendî und Aryana Baran den Weg zur Freiheit unseres Volkes und unseres Anführers fortzusetzen und dabei erfolgreich zu sein. Wir wünschen allen Weggefährt*innen und kämpfenden Kräften in dieser historischen Kampfzeit Erfolg.“