Jahresgedächtnis für Opfer von Kortek-Massaker

Vor einem Jahr bombardierte die türkische Luftwaffe im südkurdischen Kortek in der Qendîl-Region zwei Fahrzeuge. Drei Mitglieder einer Familie im Alter zwischen 19 und 53 Jahren starben, fünf Menschen überlebten.

Auf dem Friedhof von Çiwarqurne im südkurdischen Distrikt Ranya findet heute das Jahresgedächtnis für die Opfer des Luftangriffs auf Kortek statt. Bei dem Angriff der türkischen Armee am 27. Juni 2019 auf zwei zivile Fahrzeuge in der Qendîl-Region waren Abdulla Alî Mîne (53), Kurdistan Abdula (30) und Heryad Abdula (19) ums Leben gekommen. Fünf weitere Mitglieder der Familie - Mihemed Abdula, Melike Abdulla, Taybet Mihemed Abdula, Benaz Abdula und Rabî Mihemed - wurden verletzt und überlebten den Angriff.

Die kurdische Regionalregierung in Hewlêr (Erbil) hat die Toten von Kortek noch immer nicht als Gefallene deklariert. „Somit wird den Hinterbliebenen auch keine Entschädigung gezahlt, wie es die Gesetze vorsehen”, sagte Muhammad Hassan Ali bei der Gedenkzeremonie. „Seit bereits fünfzehn Jahren ist das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner der Qendîl-Region aufgrund der Bombardierungen und Besatzungsbestrebungen des türkischen Staats in Gefahr. Jedes Jahr sterben Menschen bei Massakern der Türkei”, so Ali.

Grabstätte der Opfer von Kortek

Die Anwesenden forderten zudem die Regionalregierung auf, Druck auf die Türkei auszuüben, um die Bombenangriffe auf Sürdkurdistan zu stoppen. Außerdem verlangen die HInterbliebenen, dass offizielle Stellen eine Beschwerde beim Internationalen Gerichtshof einreichen.