ITC-Banden greifen Kurd*innen in Südkurdistan an

Die Angriffe der vom türkischen Geheimdienst MIT gegründeten turkmenischen Miliz ITC auf Kurd*innen in Xurmatû und Dakuk nehmen zu. Tausende Wohnungen und Arbeitsplätze sind bereits geplündert und Dutzende durch Bomben zerstört worden.

Die irakische Armee und Hashd al-Shaabi haben am 16. Oktober mit ihren Angriffen begonnen, um die kurdischen Gebiete, die immer wieder auch als „umstrittenes Gebiet“ bezeichnet werden, zu erobern. Als Legitimation benutzten sie dabei das Referendum, das von der KDP am 25. September abgehalten worden war. Bei diesen Angriffen wurden Jalawla, Mendeli, Khanaqin, Xurmatû, Dakuk, Kirkuk und Umgebung von Maxmur, Shengal, Rabia, Zumar, Pirdê und viele weitere Ortschaften und Gebiete besetzt. Die Irakisch-Turkmenische Front (ITC) nutzte diese Situation und begann mit Angriffen auf die in der Region lebende kurdische Bevölkerung. Durch diese Angriffe wurden Hunderttausende Kurd*innen vertrieben. Die ITC brannte Hunderte Häuser und Arbeitsplätze von Kurd*innen nieder und plünderte Tausende.

Schwere Verluste in Xurmatû

Vor der Invasion und dem Beginn der Angriffe der ITC lebten in Xurmatû etwa 190.000 Menschen. Xurmatû erlitt durch die Angriffe schwere Schäden. In Folge der Angriffe sind 80.000 Kurd*innen aus der Stadt geflohen.

Irakische Regierung und Hasd-al Shabi lassen ITC gewähren

Die ITC arbeitet in enger Abstimmung mit dem türkischen Geheimdienst MIT, der türkischen Regierungspartei AKP und der rechtsextremen, türkischen MHP. Viele ihrer Angriffe führen sie unter dem Banner der iranisch beeinflussten Miliz Hashd al Shabi durch, der sie nominell nach einem antikurdischen Bündnis der Türkei mit dem Iran beigetreten sind. Es ist bezeichnend, dass weder die irakische Armee noch die Bundespolizei oder Hashd al Shabi irgendetwas gegen die Geschehnisse unternommen haben.

Keine Nachrichten aus Taza, Bashir und Jalawla

Es gibt Berichte darüber, dass ITC-Einheiten unter dem Namen von Hashd al Shabi kurdische Häuser auch in vielen anderen Regionen, insbesondere in Taza, Bashir und Jalawla geplündert haben. Es gibt jedoch keine Verbindung in diese Regionen, daher liegen bisher keine konkreten Informationen über die Verhältnisse vor Ort vor.