Immer mehr nichtexistente Wähler in Colemêrg

Die Zahl der ins Wahlregister eingetragenen nichtexistenten Wähler nimmt in der nordkurdischen Widerstandsprovinz Colemêrg immer weiter zu.

Colêmerg (Hakkari) ist die Provinz in Nordkurdistan, in der die türkische Regierungspartei AKP bei Wahlen immer wieder nur Ergebnisse im unteren einstelligen Bereich einfahren konnte. Daher wird in der Region schon mit allen möglichen Tricks, Bestechungen und Betrug versucht, das Wahlergebnis zu Gunsten der Partei des Staatschefs Erdoğan zu verändern. Seit die Anmeldung der Wähler*innen für die Kommunalwahlen am 31. März begonnen hat, wurden tausende gefälschte Wähler*innen eingetragen. Das ist unter anderem daran festzustellen, dass in fast jedem Haus in Colemêrg Dutzende, manchmal sogar Hunderte inexistente Personen angemeldet sind.

Insbesondere in den Landkreisen Şemzînan (Şemdinli) und Çelê (Çukurca) übersteigt die Zahl der Polizisten und Soldaten die Zahl der Wähler*innen. Nun hat die Zahl dieser „Geisterwähler“ in den Kreisstädten der Provinz die Zahl von mehreren tausend erreicht. Einwohner*innen berichten von nichtexistenten Wählern, die sogar in ihren eigenen Wohnungen angemeldet worden seien. Immer wieder erklären sie ihren Unmut über diese Betrugsversuche, betonen aber, dass die AKP die Wahlen nicht durch Betrug gewinnen könne. Es sei ein gemeinschaftliches Szenario des Hohen Wahlausschuss (YSK) und der AKP, aber auch das werde nicht ausreichen und die Regierungspartei in Colemêrg eine schwere Niederlage erleiden, so die Bewohner*innen der Region.