Identitäten von drei Zap-Gefallenen bekanntgegeben

Die HPG teilen der Öffentlichkeit die Identitäten von drei im Widerstand gegen die türkische Invasion in der südkurdischen Zap-Region gefallenen Guerillakämpfern mit.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Identität von drei am 25. und 26. Mai in der südkurdischen Zap-Region gefallenen Guerillakämpfern veröffentlicht. Die Kämpfer Cumali Devran, Tolhildan Karker und Hawar Qamişlo waren in den ersten mobilen Einheiten, die gegen die am 17. April begonnene türkische Bodenoperation vorgingen, und an vielen erfolgreichen Aktionen beteiligt. Sie spielten eine wichtige Rolle in der Guerillaoffensive Şehîd Savaş Maraş, die sich gegen die türkische Invasion richtet.

Codename: Cumali Devran
Vor- und Nachname: Ibrahim Dinçer
Geburtsort: Adana
Namen von Mutter und Vater: Kamile – Hüseyin
Todestag und -ort: 26. Mai 2022 / Zap

Codename: Tolhildan Karker
Vor- und Nachname: Mehmet Aylu
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Milkiye – Salih
Todestag und -ort: 25. Mai 2022 / Zap

Codename: Hawar Qamişlo
Vor- und Nachname: Menaf Ali Ismail
Geburtsort: Qamişlo
Namen von Mutter und Vater: Mihat – Ali
Todestag und -ort: 25. Mai 2022 / Zap


Cumali Devran


Cumali Devrans Familie stammt aus der nordkurdischen Stadt Pirsûs (tr. Suruç). Er selbst wurde jedoch in Adana geboren. Aufgrund der politischen Haltung seiner Familie hatte Cumali Devran die Möglichkeit, die kurdische Freiheitsbewegung schon früh kennenzulernen. Er war von den Berichten über die Kämpfe und die Gefallenen im Freiheitskampf tief bewegt und kam zu der Überzeugung, dass nur ein radikaler Kampf die koloniale Unterdrückung des kurdischen Volkes beenden könne. 2015 ging er in die Berge. Dort gelang ihm die Anpassung an das Leben bei der Guerilla schnell. Er bildete sich insbesondere militärisch aus und beschäftigte sich mit den Kämpfen und Biografien von gefallenen Revolutionärinnen wie Zîlan und Sara (Sakine Cansız). Nach langer militärischer Praxis gegen den IS ging Cumali als Kommandant einer Einheit in die südkurdische Region Metîna. Nach erfolgreicher Tätigkeit in der Region entschloss er sich angesichts des Kampfes gegen die türkische Invasion im Jahr 2021 zum Beitritt zu den Spezialeinheiten Hêzên Taybet. Dort nahm er in Gedenken an den gefallenen Kommandanten Cumali Çorum den Namen Cumali an. Am 26. Mai 2022 war er an einem Angriff auf die türkische Armee am Girê Cûdî in der Zap-Region beteiligt. Bei dieser Aktion kam er ums Leben. Die HPG erklären: „Unser Genosse Cumali hat die Tatsache bestätigt, dass Gefallene in der PKK unsterblich sind und aus einem Cumali Tausende geworden sind. Wir als seine Weggefährt:innen werden den Invasoren die größte Lektion in ihrer Geschichte erteilen, indem wir den Kampf, den unser Genosse Cumali uns übertragen hat, noch verstärken.“

Tolhildan Karker


Tolhildan Karker stammte aus Mêrdîn. Seine Familie migrierte jedoch nach Amed (Diyarbakır), daher wuchs er in der kurdischen Metropole auf. Dort erlebte er die Unterdrückung durch den türkischen Staat am eigenen Leib. In seinem Herzen entstand eine große Wut auf die Unterdrücker. Nach kurzem Schulbesuch ging er in die Westtürkei, um dort Geld zu verdienen und seine Familie zu versorgen. Dort lernte er den türkischen Staat besser kennen und sah im politischen Kampf den einzigen Ausweg. Er beteiligte sich an der Jugendarbeit der kurdischen Freiheitsbewegung und entwickelte ein Bewusstsein über die Vernichtungs- und Assimilationspolitik durch den türkischen Staat. Als sein Onkel Cuma Ewênî 2018 als Gebietskommandant von Mêrdîn fiel, entschloss er sich Newroz 2019 zum Beitritt in die Guerilla.


Die HPG berichten: „In dem Wissen, dass die PKK unter allen Umständen Rache am Feind nehmen würde, gelang es unserem Heval Tolhildan, seine Wut gegen den Feind in Kampfkraft zu kanalisieren. Tolhildan, der sich Tag für Tag in der apoistischen Ideologie weiterbildete, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Opferbereitschaft, welche das Wesen der PKK ausmacht, in eine Lebensform zu verwandeln.“ Tolhildan schloss sich den Spezialeinheiten Hêzên Taybet an und war einer der Ersten, die am 25. April bei den Angriffen auf den Girê Cûdî zurückschlugen. Dabei fügte er der türkischen Armee schwere Verluste zu. Am 25. Mai 2022 fiel er in Zap-Region.

Hawar Qamişlo

Hawar Qamişlo stammte aus einer politisch engagierten Familie aus Qamişlo. Er verbrachte seine Jugendjahre im revolutionären Rojava und war von den Errungenschaften der apoistischen Revolution zutiefst beeindruckt. Dort beteiligte er sich an der Jugendarbeit und entschloss sich schließlich seinen Kindheitstraum, in der Guerilla zu kämpfen, umzusetzen. 2016 ging er zur Guerilla. Am Anfang hatte er körperliche Schwierigkeiten, sich an das Leben in den Bergen anzupassen. Aber diese Schwierigkeiten stoppten ihn nicht, sondern weckten seine Entschlossenheit, sie zu überwinden. So wurde er schließlich zu einem erfolgreichen Einheitskommandanten. Um sich zu professionalisieren, bildete er sich weiter und wurde zu einem der Kämpfer, die in der Guerillapraxis große Erfolge erzielten. Schließlich entschloss er sich, Teil der Spezialeinheiten Hêzên Taybet zu werden. Er beteiligte sich an der Offensive Şehîd Savaş Maraş gegen die türkischen Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete. Dort fiel er im Kampf.

Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen und der patriotischen Bevölkerung Kurdistans ihr Beileid aus und geben ihr Wort, Vergeltung für die Gefallenen zu nehmen und ihre Träume weiter zu verfolgen und umzusetzen.