Identität von Zap-Gefallenen veröffentlicht

Die Guerillakämpfer:innen Melsa Dêrik, Çiyager Amed und Rustem Garzan sind im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region gefallen. Die HPG würdigen ihren Kampf und sprechen den Angehörigen ihr Beileid aus.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod von drei Guerillakämpfer:innen in der Zap-Region in Südkurdistan bekannt gegeben. Vom 29. bis 31. Mai haben heftige Gefechte zwischen der Guerilla und den türkischen Invasionstruppen im Gebiet Cîloya Biçûk stattgefunden. „Bei diesen Gefechten haben unsere Kräfte auf selbstlose Weise Widerstand geleistet und den Besatzern große Verluste zugefügt. Danach musste sich die kolonialistische türkische Armee zurückziehen und hat das Gebiet massiv bombardiert. Bei diesen Gefechten und den Bombardierungen haben unsere Weggefährt:innen Melsa, Rustem und Çiyager mit unvergleichlicher Willensstärke gekämpft und die Besatzer nicht durchgelassen.“

                                      

Codename: Melsa Dêrik
Vor- und Nachname: Medya Alî
Geburtsort: Derîk
Namen von Mutter und Vater: Şerîfa – Yusuf
Todestag und -ort: 31. Mai 2021 / Zap

 

Codename: Çiyager Amed
Vor- und Nachname: Muhammed Kadir
Geburtsort: Kobanê
Namen von Mutter und Vater: Sîlva – Salîh
Todestag und -ort: 31. Mai 2021 / Zap

 

Codename: Rustem Garzan
Vor- und Nachname: Ismail Şimşek
Geburtsort: Bedlîs
Namen von Mutter und Vater: Hazine – Mehmet
Todestag und -ort: 1. Juni 2021 / Zap

Melsa ist in Dêrik in Rojava geboren. Ihre Familie kannte die kurdische Bewegung um Abdullah Öcalan bereits in der Anfangszeit und Melsa wuchs in einer entsprechenden Atmosphäre auf. Sie interessierte sich sehr früh für die Guerilla und wurde von dieser Lebensweise und dem Umgang miteinander angezogen. In Rojava beteiligte sie sich an den Aktivitäten der Jugendbewegung. In dieser Zeit setzte sie sich mit der Gedankenwelt Abdullah Öcalans und insbesondere mit seinen Ideen zur Frauenbefreiung auseinander. Dann schloss sie sich selbst der Guerilla an und nahm an ideologischen und militärischen Ausbildungen teil. Sie wurde zu einer der Kommandantinnen der Frauenguerilla YJA Star und kämpfte in Cîlo und Avaşîn. Von dort aus ging sie in die Zap-Region und beteiligte sich zuletzt am Widerstand gegen die türkische Invasion.

 

Çiyager ist in Kobanê zur Welt gekommen. Seine Familie war der patriotischen Tradition verbunden. Mit der Revolution von Rojava lernte er die Philosophie Abdullah Öcalans in der Praxis kennen. Er nahm eine Zeitlang an der revolutionären Arbeit in Rojava teil und ging dann zur Guerilla, um Kurdistan auch in den anderen Landesteilen gegen die türkischen Vernichtungsangriffe zu verteidigen. In den Bergen entwickelte er seine Persönlichkeit weiter und wurde zu einem fähigen Guerillakämpfer. Er war drei Jahre lang in der Zap-Region und nahm unter schwierigen Bedingungen an vielen Aktionen gegen den Feind teil.

Rustem stammte aus Hîzan in der nordkurdischen Provinz Bedlîs. Als der türkische Staat 2015 seinen Vernichtungsplan gegen die kurdische Bewegung in die Praxis umsetzte, schloss sich Rustem der Guerilla an. Mit seinem jugendlichen Enthusiasmus und seiner Energie gewöhnte er sich schnell an das Leben in den Bergen und entwickelte sich zu einem fähigen Guerillakämpfer. Für ihn war die Verbundenheit zu seinen Weggefährt:innen wichtiger als alles andere. Diese Einstellung bewahrte er sich bis zum Schluss. Er wurde bei einem Gefecht am 31. Mai schwer verwundet und erlag seinen Verletzungen am 1. Juni.

 

Die HPG würdigen den Kampf der drei Gefallenen als eines der großartigsten Beispiele für den Widerstand gegen die türkische Besatzung und sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.