Identität von Metîna-Gefallenen veröffentlicht
Die Guerillakämpfer:innen Arîn Bargiran, Sarîna Amed, Simko Serhildan und Çiya Serêkaniyê sind zu Beginn der türkischen Invasion in Südkurdistan im April ums Leben gekommen.
Die Guerillakämpfer:innen Arîn Bargiran, Sarîna Amed, Simko Serhildan und Çiya Serêkaniyê sind zu Beginn der türkischen Invasion in Südkurdistan im April ums Leben gekommen.
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von vier Gefallenen veröffentlicht. Arîn Bargiran, Sarîna Amed, Simko Serhildan und Çiya Serêkaniyê sind zu Beginn der türkischen Invasion in Südkurdistan im April ums Leben gekommen. Die HPG weisen darauf hin, dass die Gefallenen aus drei verschiedenen Teilen Kurdistans stammten und für die Freiheit des gesamten Landes kämpften. Den Angehörigen und dem kurdischen Volk sprechen die HPG ihr Beileid aus.
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Codename: Arîn Bargiran Vor- und Nachname: Rıskiye Çakar Geburtsort: Sêrt Namen von Mutter und Vater: Süphiye – Abdulhamit destag und -ort: 19. April 2022 / Metîna |
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Codename: Sarîna Amed Vor- und Nachname: Cahide Çetin Geburtsort: Amed Namen von Mutter und Vater: Mekiye – Bülent Todestag und -ort: 19. April 2022 / Metîna |
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Codename: Simko Serhildan Vor- und Nachname: Behzat Serhildan Geburtsort: Banê Namen von Mutter und Vater: Zîbe – Hisên Omer destag und -ort: 19. April 2022 / Metîna |
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Codename: Çiya Serêkaniyê Vor- und Nachname: Ali Haci Geburtsort: Serêkaniyê Namen von Mutter und Vater: Lima – Halit Todestag und -ort: 19. April 2022 / Metîna |
Arîn Bargiran
Arîn Bargiran ist als Tochter einer kurdischen Nomadenfamilie in Sêrt (tr. Siirt) geboren und gehörte dem Stamm der Alikî an. Da sich viele Menschen aus ihrem Umfeld der kurdischen Befreiungsbewegung anschlossen, kannte sie die PKK bereits als Kind. Die politische Haltung ihrer Familie wirkte sich auf ihre Sozialisation aus. Sie empfand die Unterdrückung des kurdischen Volkes als großes Unrecht und sympathisierte mit dem Widerstand gegen die eigene Auslöschung. Als ihr Onkel 2014 bei der Verteidigung der ezidischen Gemeinschaft gegen den IS ums Leben kam, fasste sie den Beschluss, seinen Kampf bei der Guerilla fortzusetzen. Ihre Grundausbildung absolvierte sie am Berg Gabar. Danach ging sie auf eigenen Wunsch nach Şengal und kämpfte gegen den IS. „Mit jeder Kugel, die sie gegen die Islamisten abfeuerte, nahm sie Rache für die ermordeten und versklavten Ezidinnen“, erklären die HPG. Nach der Befreiung von Şengal kehrte Arîn zurück in die Berge und beteiligte sich zwei Jahre lang mit großer Entschlossenheit am Widerstand gegen die türkischen Besatzungstruppen in Heftanîn. Zuletzt kämpfte sie in Metîna.
Sarîna Amed
Sarîna Amed ist in Çınar in der Provinz Amed (tr. Diyarbakir) geboren. Obwohl sie in Kurdistan aufwuchs, konnte sie ihre Muttersprache kaum sprechen und stieß als Jugendliche auf immer größere Widersprüche im herrschenden System. 2014 schloss sie sich der Guerilla an.
In ihrer Grundausbildung setzte Sarîna sich intensiv mit ihrer eigenen Realität als Frau und Kurdin auseinander und entdeckte dabei die Stärke von Frauen. Die HPG beschreiben sie als talentierte Frau, die mit großem Einsatz Werte in ihrem Umfeld schuf und als vorbildliche Militante galt.
Simko Serhildan
Simko Serhildan ist in Banê in Ostkurdistan geboren. Seine Familie war der kurdischen Kultur verbunden und er wuchs in einer patriotischen Atmosphäre an der iranisch-irakischen Staatsgrenze zwischen Ost- und Südkurdistan auf. Daher war ihm früh bewusst, dass sein Land viergeteilt ist und sein Volk zahlreichen Massakern ausgesetzt war. Seine erste Bewegung mit der kurdischen Guerilla stellte einen Wendepunkt in seinem Leben dar. Unter dem Eindruck der genossenschaftlichen Beziehungen und dem entschlossenen Befreiungskampf trat er 2014 der Guerilla bei. In den Bergen erhielt er eine ideologische und militärische Ausbildung und entwickelte sich zu einem selbstlosen Militanten. Später verbesserte er seine Kenntnisse an einer Militärakademie der Guerilla und wurde zum Kommandanten ernannt.
Çiya Serêkaniyê
Çiya Serêkaniyê stammte aus der gleichnamigen Stadt in Rojava, die inzwischen Teil der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien ist. Er wuchs unter dem Einfluss der Revolution von Rojava auf und schloss sich 2016 der Guerilla an, um professionell für Freiheit zu kämpfen. Die Berge definierte er als befreite Gebiete und er zeigte großen Einsatz, um sich militärisch und ideologisch weiterzubilden. Die HPG beschreiben ihn als fleißigen und bescheidenen Menschen, der in seinem Umfeld großen Respekt genoss.