Die Volksverteidigungskräfte (HPG) und Verbände freier Frauen (YJA Star) setzen den Widerstand gegen die Besatzungsangriffe der türkischen Armee in Südkurdistan unvermindert fort. Wie einer am Donnerstag vom Pressezentrum der HPG vorgelegten Bilanz über das aktuelle Kriegsgeschehen in der Region zu entnehmen ist, wurden in den letzten 48 Stunden mindestens zwölf Angehörige der türkischen Invasionstruppen bei mehreren Offensivangriffen der Guerilla getötet, sieben weitere sind demnach verletzt worden. Die Kämpferinnen und Kämpfer nahmen auch mehrere Hubschrauber mit Luftlandetruppen ins Visier und zwangen die Maschinen zum Beidrehen. Mindestens elf Stellungen wurden attackiert und teils schwer beschädigt.
Die meisten in den Bericht eingeflossenen Aktionen fanden gestern an der Westfront der Zap-Region statt, primär in den Widerstandsgebieten Girê Cûdî und Girê Amêdî. Dabei wurden verschiedene Guerillataktikten und Waffen eingesetzt. Eine Sniper-Einheit der YJA Star etwa schoss eine mit Sprengstoff beladene Drohne ab und konnte mehrere Soldaten, die sich im Gelände bewegten, tödlich treffen. Einer davon wurde bei dem Versuch, eine Überwachungskamera zu installieren, erschossen. Die Frauenguerilla erfasste auch zwei Militärzelte, die mittels Artillerie vollständig vernichtet wurden. Am Gire FM wurde der Ausbau von feindlichen Stellungen gestoppt, indem die dabei eingesetzte Baumaschine unter Feuer genommen wurde.
In Metîna führten HPG und YJA Star ebenfalls mehrere Aktionen durch. In der Nähe von Girê Çarçel infiltrierte die Guerilla einen Unterstand türkischer Truppen – drei in dem Bau befindliche Militärs wurden aus dem Nahabstand unter Beschuss gesetzt. Dabei kamen lediglich leichte Handfeuerwaffen zum Einsatz. Nach HPG-Angaben wurde einer der Militärs tödlich getroffen, die beiden anderen überlebten, wurden jedoch verletzt. Außerdem wurden in Metîna zwei Transporthubschrauber mit schweren Waffen attackiert. In Xakurke wurden zwei Soldaten bei einer Guerillasabotage im Gebiet Ermûş getötet. Eigene Verluste erlitt die Guerilla nach HPG-Angaben bei keiner der im Bericht genannten Aktionen.
Angriffe der türkischen Armee
Zu den Angriffen der türkischen Armee teilen die HPG mit, dass die Region Gare am Mittwoch mindestens elf Mal von Kampfflugzeugen bombardiert wurde. Bei den angegriffenen Orten handelt es sich demnach um das Umland der Dörfer Gûzê, Ergenê, Kanîsarkê, Xêrê, Bilindbazê sowie das Gebiet Deşta Kafya. Weitere Angriffe aus der Luft führten türkische Kampfhubschrauber durch. Attackiert wurden Girê Cûdî und Girê Amêdî im Zap sowie Teile von Metîna. In allen genannten Gebieten schlugen außerdem von Besatzungstruppen abgefeuerte Granaten ein.