HPG veröffentlichen Namen von Bakur-Gefallenen

Die HPG haben die Namen der in Nordkurdistan gefallenen Guerillakämpfer:innen Rêzan Berfro, Raperîn Devrim und Hîvdar Egîd veröffentlicht.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von drei Gefallenen veröffentlicht. Kommandant Rêzan Berfro ist 2018 in Dersim ums Leben gekommen, Raperîn Devrim 2022 in Kato Jîrka und Hîvdar Egîd 2022 in Dersim. Die HPG teilen dazu mit, dass der Guerillakampf in Bakurê Kurdistanê (Nordkurdistan) trotz der massiven Angriffe der türkischen Armee ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Aufgrund der Kriegsbedingungen sei es manchmal schwierig, genaue Angaben zu Gefallenen zeitnah festzustellen. Die HPG würdigen den opferbereiten Freiheitskampf der Gefallenen und sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.

                              

Codename: Rêzan Berfro
Vor- und Nachname: Ömer Duran
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Emine – Osman
Todestag und -ort: August 2018 / Dersim

 

Codename: Raperîn Devrim
Vor- und Nachname: Kumru Çetinkaya
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: –
Todestag und -ort: Juli 2022 / Kato Jîrka

 

Codename: Hîvdar Egîd
Vor- und Nachname: Mehmet Karahan
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Suzan – Mustafa
Todestag und -ort: 2022 / Dersim

 

Rêzan Berfro


Rêzan Berfro ist in einem kurdischen Dorf in Mêrdîn-Kerboran geboren. Seine Familie lehnte es ab, sich als paramilitärische „Dorfschützer“ für den türkischen Staat zu betätigen, und zog zunächst in die Kreisstadt Kerboran und dann weiter nach Konya. Rêzan begann früh, sich in der kurdischen Jugendbewegung zu engagieren. Nach der Verschleppung von Abdullah Öcalan durch ein internationales Komplott ging er in die Medienarbeit und arbeitete für die Zeitschrift Özgür Halk (Freies Volk). Er wurde zweimal verhaftet und schloss sich 2002 der Guerilla an. Nach seiner Grundausbildung und einem Zwischenaufenthalt in Qendîl ging er 2003 als noch unerfahrener Kämpfer nach Dersim und kämpfte dort ungefähr acht Jahre lang. Für eine Weiterbildung an der Haki-Karer-Akademie kehrte er in die Medya-Verteidigungsgebiete zurück und setzte sich mit seiner Praxis in Dersim und dem von Abdullah Öcalan vorgelegten Paradigma für eine auf Frauenbefreiung, Basisdemokratie und Ökologie basierende Gesellschaft auseinander. Danach übernahm er vier Jahre lang Aufgaben, die hohes Vertrauen in ihn voraussetzten. 2014 ging er als Kommandant nach Heftanîn, bevor er sich 2015 mit großer Begeisterung erneut auf den Weg nach Dersim machte. Dort angekommen, kämpfte er opferbereit und mit großem Einsatz dafür, die Bevölkerung in die revolutionäre Arbeit einzubeziehen. Er kam im August 2018 bei einem Gefecht gegen die türkische Armee ums Leben.

Raperîn Devrim


Raperîn Devrim ist als Tochter einer Nomadenfamilie in Êlih geboren. Die Familie zog jedes Frühjahr auf die Hochalm und Raperîn wuchs in einem natürlichen Umfeld relativ unbeeinflusst vom herrschenden System auf. Auf der Hochalm machte sie Bekanntschaft mit Guerillakämpfer:innen, die einen tiefen Eindruck bei ihr hinterließen. 2018 schloss sie sich in Botan der Guerilla an. Das Leben in den Bergen kannte sie bereits, aber ihre Ausbildung zur Kämpferin fand in der Praxis des heißen Krieges statt. Sie entwickelte sich zu einer mutigen Guerillakämpferin der YJA Star und bildete sich in Eigeninitiative ständig weiter. Ihr gesamtes Guerillaleben fand in verschiedenen Gebieten in Botan statt. Sie kam am 4. Juli 2022 bei einem feindlichen Angriff auf das Gebiet Deriyê Beqê am Kato Jîrka ums Leben.

Hîvdar Egîd

Hîvdar Egîd ist im Dorf Erimli, das zum Altstadtbezirk Sûr in Amed gehört, geboren. Seine Familie war patriotisch und nahe Verwandte von ihm waren Mitglieder der PKK. Hîvdar ging einige Jahre in türkische Schulen und arbeitete für den Lebensunterhalt seiner Familie. Er beteiligte sich an Aktivitäten der kurdischen Bewegung und begeisterte sich insbesondere für die Revolution von Rojava. Um noch aktiver zum Befreiungskampf beizutragen, schloss er sich in Amed der Guerilla an. Die Grundlagen des Guerillakampfes erlernte er unter den herrschenden Kriegsbedingungen. Nach einer zehntägigen Ausbildung ging er nach Dersim, wo er weiter ausgebildet wurde und sich an der Praxis im legendären Widerstandsgebiet Aliboğazı beteiligte. Die HPG würdigen Hîvdar Egîd als bescheidenen Militanten, der ohne Zögern für seine Ziele kämpfte.