HPG veröffentlichen Identitäten von Besta-Gefallenen

Das Pressezentrum der HPG gibt die Identitäten von drei im April in der nordkurdischen Region Besta gefallenen Kämpfer:innen bekannt.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, sind die Guerillakommandant:innen Koçer Didêrî, Berxwedan Amara und Dijwar Cizre am 25. April 2022 in der nordkurdischen Region Besta bei einer türkischen Militäroperation gefallen.

Codename: Koçer Didêrî
Vor- und Nachname: Naim İlçin
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Ayşe – Mehmet
Todestag und -ort: 25. April 2022 / Besta

Codename: Berxwedan Amara
Vor- und Nachname: Leyla İldeniz
Geburtsort: Izmir
Namen von Mutter und Vater: Nazdar – Faysal
Todestag und -ort: 25. April 2022 / Besta

Codename: Dijwar Cizre
Vor- und Nachname: Selim Uslu
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Nefiye – Mehmet
Todestag und -ort: 25. April 2022 / Besta


Koçer Didêrî


Koçer Didêrî ist im Dorf Deştadarê (tr. Sırtköy) in Hezex (Idil) geboren und gehörte dem Stamm der Didêrî an. Seine vom Hirtennomadenleben geprägte Familie war für ihr politisches Engagement in der Region bekannt und hatte bereits Gefallene zu verzeichnen, als der türkische Staat in den 1990er Jahren die Familie zu zwingen versuchte, paramilitärische „Dorfschützer“ zu werden. Die Familie weigerte sich und wurde zur Flucht gezwungen. Diese Erfahrungen prägten die Kindheit von Didêrî. Mit der Verschleppung und Inhaftierung des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan im Jahr 1999 wuchs in Koçer Didêrî der Wunsch, sich der Guerilla anzuschließen. Aufgrund seiner Jugend war ihm dies jedoch nicht erlaubt. Als er 2003 das notwendige Alter erreichte, schloss er sich dem bewaffneten Freiheitskampf gemeinsam mit seinem Cousin an. Er gewöhnte sich schnell an das Leben in den Bergen. Obwohl er keine Schulbildung besaß, entwickelte er sich in der Guerilla schnell und beschäftigte sich intensiv mit dem apoistischen Paradigma. In verschiedenen Regionen in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten war Didêrî anschließend als Kommandant eingesetzt. Von 2014 bis 2016 kämpfte er in Nordkurdistan und übernahm wichtige Aufgaben, bevor er in die Medya-Verteidigungsgebiete zurückkehrte und dort viele Aktionen gegen die Invasionstruppen kommandierte und anführte, aber auch in der Ausbildung tätig war. Im Rahmen der Offensive „Zeit für Freiheit“ ging er erneut nach Nordkurdistan, diesmal in die Region Botan.

Berxwedan Amara


Berxwedan Amaras Familie stammt aus Wan. Sie selbst wurde jedoch in Izmir geboren. Ihre Familie hatte bereits Gefallene im Freiheitskampf zu verzeichnen. In Izmir war Berxwedan der türkischen Assimilationspolitik ausgesetzt.


Sie suchte immer nach Wegen zum Widerstand. Ihr zunächst auf einer emotionaler Reaktion basierende Kampf führte sie zur kurdischen Freiheitsbewegung und sie beteiligte sich an der Jugendarbeit, ohne sich von der herrschenden Repression einschüchtern zu lassen. Schließlich wurde sie inhaftiert.


Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis ging sie in die Berge und gab sich den Namen Berxwedan (Widerstand). An einer Militärakademie wurde sie zu einer professionellen Kämpferin ausgebildet und ging nach einer erfolgreicher Praxis in den Medya-Verteidigungsgebieten als Kommandantin der Frauenguerilla YJA Star.nach Nordkurdistan. 


Dijwar Cizre
Dijwar Cizre stammte aus Cizîr. Er wuchs in einer politisch engagierten Familie auf und wurde von der patriotischen Kultur in der Stadt geprägt. Beeindruckt vom Kampf der Guerilla und den Gedanken Abdullah Öcalans begann er bereits in jungen Jahren mit der Arbeit in der kurdischen Jugendbewegung. Er engagierte sich in der Selbstverteidigung und war daran beteiligt, die Grundlagen für den Widerstand 2015-2016 für demokratische Autonomie zu legen. Schließlich empfand er seine Arbeit als nicht ausreichend und ging 2014 zur Guerilla in der Region Cûdî. Auch wenn er die Maßstäbe der PKK bereits gut kannte, beruhte seine Teilnahme zunächst vor allem auf einer emotionalen Basis. Das kommunale Leben innerhalb der PKK machte großen Eindruck auf ihn und er war immer mit Weiterbildung beschäftigt. Er kämpfte zunächst in verschiedenen Regionen der Medya-Verteidigungsgebiete. Mit der Neustrukturierung der Guerilla professionalisierte er seine militärischen Fähigkeiten. Schließlich kehrte er, voller Wut über die türkischen Massaker in den nordkurdischen Städten zwischen 2015 und 2016, nach Botan zurück.


Die HPG erklären: „Unsere Genoss:innen Koçer, Berxwedan und Dijwar sind die Vertreter:innen des unaufhörlichen Freiheitskampfes unseres Volkes. Sie sind ihrer Verantwortung mehr als gerecht geworden, indem sie als Guerillakämpfer:innen in dieser kritischen Phase in Nordkurdistan kämpften.“ Die HPG sprechen den Familien der Gefallenen und dem gesamten kurdischen Volk ihr Beileid aus.