HPG veröffentlichen Identität von gefallener Kämpferin

Rojda Mahir war eine der mutigen Frauen, die in Rojava und Şengal gegen den IS gekämpft haben. Nach HPG-Angaben ist die Guerillakämpferin im Mai bei einem feindlichen Angriff in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, ist die Guerillakämpferin Rojda Mahir im Mai 2023 bei einem feindlichen Angriff in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen. Rojda Mahir war Kämpferin der Verbände freier Frauen (YJA Star) und stammte aus Efrîn in Westkurdistan (Rojava). Die HPG würdigen sie als wertvolle Militante des kurdischen Befreiungskampfes und sprechen ihrer Familie und dem Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus.

Zur Identität von Rojda Mahir machen die HPG folgende Angaben:

                                      

Codename: Rojda Mahir
Vor- und Nachname: Hêvî Reşîd
Geburtsort: Efrîn
Namen von Mutter und Vater: Almas – Reşîd
Todestag und -ort: Mai 2023 / Medya-Verteidigungsgebiete


Rojda Mahir ist in Efrîn geboren. Ihre Familie lernte die PKK und Abdullah Öcalan in den 1980er Jahren kennen, seit dieser Zeit unterstützt sie die Freiheitsbewegung. Ihr großer Bruder Xalid schloss sich 1992 der Guerilla an. Als Heranwachsende wurde Rojda in der revolutionären Jugend aktiv und nahm an den Arbeiten im gesellschaftlichen Bereich teil. Die HPG schreiben in ihrem Nachruf, dass die Frauen aus Efrîn die heutigen Vertreterinnen des Neolithikums sind und eine natürliche Autorität in der Gesellschaft innehaben. Dieser Wesenszug sei auch in Rojda Mahirs Persönlichkeit deutlich geworden: „Mit ihrer Haltung im Leben und ihrer unvoreingenommenen Beteiligung wurde sie zu einer Pionierin ihres Volkes.“


2011 ging Rojda Mahir zur Guerilla. Sie bekam eine Grundausbildung und gewöhnte sich schnell an ihr neues Leben in den Bergen Kurdistans. Dabei profitierte sie von ihrer jahrelangen Arbeit in der Bewegung. Sie beschäftigte sich mit der Philosophie von Abdullah Öcalan und machte die Frauenbefreiungsideologie zur Grundlage ihres Kampfes. Gleichzeitig gewann sie Kompetenzen in den Taktiken des Guerillakampfes.

Als Rojava von islamistischen Gruppen angegriffen wurde, kehrte sie dorthin zurück und nahm an den ersten Offensiven zur Verteidigung der Revolution teil. Nach dem IS-Überfall auf Şengal am 3. August 2014 ging sie in das ezidische Siedlungsgebiet und kämpfte bis zur Befreiung der Region. Mit jeder erfolgreichen Aktion gegen die Islamisten nahm sie Rache für die vom selbsternannten „Islamischen Staat“ ermordeten, verschleppten und auf Sklavenmärkten verkauften Ezidinnen. Rojda Mahir war eine der mutigen Frauen, die zur Befreiung von Şengal beigetragen haben. Auch danach blieb sie noch eine Zeitlang in der Region und arbeitete wie früher in Efrîn im gesellschaftlichen Bereich, um die Bevölkerung zu organisieren und insbesondere den Frauen ein Bewusstsein von Freiheit zu vermitteln.

Nach Vollendung ihrer Aufgabe in Şengal kam Rojda Mahir erneut in die Medya-Verteidigungsgebiete und setzte ihre Arbeit in verschiedenen Bereichen mit großer Begeisterung, Überzeugung und Sorgfalt fort. „Hevala Rojda war eine starke Vertreterin der Maßstäbe für die Freiheit von Frauen und eine führende Militante unserer Partei PAJK. Als ihre Weggefährt:innen versprechen wir, die Erinnerung an sie in unserem Kampf lebendig zu halten“, so die HPG.