HPG veröffentlichen einmonatige Kriegsbilanz

Die HPG haben eine einmonatige Kriegsbilanz veröffentlicht. Demnach hat die Guerilla 169 Aktionen durchgeführt, die Luftverteidigungseinheiten weitere 34 Angriffe. 238 Besatzer sind getötet worden. 39 Kämpferinnen und Kämpfer sind gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Bilanz des seit einem Monat andauernden Krieges in Kurdistan veröffentlicht:

„Unser Befreiungskampf gegen den auf einen Völkermord abzielenden türkischen Kolonialstaat ist in den vergangenen sechs Jahren ohne Unterbrechung fortgesetzt worden. Der gnadenlos geführte Krieg ist mit dem in der Nacht vom 23. April in den Regionen Avaşîn, Metîna und Zap gestarteten Besatzungsangriffs des türkischen Staates in eine neue Phase getreten. Die Freiheitsguerilla Kurdistans leistet seit einem Monat Widerstand und zeigt eine legendäre Kampfperformance, die von der ganzen Welt mit Interesse verfolgt wird. Obwohl der türkische Staat viele Orte in Südkurdistan besetzen wollte, ist er in dieser Zeit durch den Widerstand in Zendûra, Klein-Cilo, Mervanos und Mamreşo ins Stocken geraten. Dank des mutigen Widerstands unserer Gefallenen konnte der Feind nicht wie gewünscht vorrücken. Unter dem Druck der ständigen Aktionen unserer Kräfte hat er keine Kontrolle über die von ihm besetzten Orte und konnte das von ihm vorgesehene System nicht etablieren. Es hat sich herausgestellt, dass der türkische Staat seine Pläne angesichts der Kampfperformance und der reichen Taktiken der neu strukturierten Guerilla nicht erfolgreich umsetzen kann. In dem vergangenen Kriegsmonat sind sehr wichtige Ergebnisse offenbar geworden.

Massiver Guerillawiderstand in allen Gebieten

Der türkische Staat hat einen massiven Angriff auf das kurdische Volk gestartet, mit dem der beabsichtigte Genozid vollendet werden soll. Aus diesem Grund ist der Kampf gegen den türkischen Besatzerstaat nicht nur auf die Medya-Verteidigungsgebiete begrenzt. Die Freiheitsguerilla Kurdistans leistet von Amed bis Amanos, von Botan bis Serhed und Dersim einen massiven und umfassenden Widerstand. Um die ,Zeit für Freiheit'-Offensive anzuführen, die Besatzungspläne für Kurdistan zu durchkreuzen, die Isolation zu durchbrechen und den Faschismus zu zerschlagen, haben unsere mutigen Gefallenen mit ihrer Haltung als Fedai-Apocu dem gesamten kurdischen Volk, der Jugend und den Frauen Kraft und Moral gegeben. Die Volksverteidigungskräfte versuchen, ihre Aufgaben auf Grundlage des revolutionären Volkskrieges zu erfüllen. Einhergehend mit den im Sinne eines Serhildan [Volksaufstand] zu führenden Aktivitäten der kurdischen Jugend und unseres Volkes sowie einer nationalen Haltung wird der Guerillakampf Ergebnisse hervorbringen.

Der selbstlose Widerstand in den Bergen Kurdistans ist von historischer Bedeutung und vollständig das Werk unserer im mutigen Kampf gefallenen Genossinnen und Genossen. Unsere Kräfte haben im Mai, dem Monat der Gefallenen, jeden Tag mit großem taktischen Reichtum wirksame Aktionen von Dersim bis Serhed, Amed, Botan, Mêrdîn, Avaşîn, Heftanîn, Metîna, Zap und Xakurke durchgeführt. Erstmalig in der Geschichte unseres Kampfes sind der Gebietsherrschaft des türkischen Staates mit sehr vielfältigen und kombinierten Taktiken wie Angriff, Infiltrierung, Sabotage, Hinterhalt, schwere Waffen, Sniper, Luftaktionen und koordinierten Kleingruppen derartig schwere Schläge versetzt worden.

Bedeutende Performance der Luftverteidigungseinheiten

Als taktische Erneuerung haben sich die Luftverteidigungseinheiten Şehîd Delal mit ihren effektiven Aktionen einen Namen gemacht und im vergangenen Kriegsmonat eine wichtige Performance gezeigt. Die Kommandantur der 23. Grenzdivision in Şirnex, von der aus der Besatzungsangriff auf Südkurdistan koordiniert wird, die 8. Jetbasis in Amed, in der die Kampfflugzeuge stationiert sind, die die Berge Kurdistans bombardieren und viele Menschen aus der Zivilbevölkerung getötet haben, sowie das Koordinierungszentrum der für Aufklärung und Spionage eingesetzten unbemannten Drohnen in Êlih [tr. Batman] sind von unseren Luftverteidigungseinheit zielgenau und erfolgreich getroffen worden. Der türkische Staat hat gelogen, um die Ergebnisse dieser Aktionen vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen. Die genannten Basen mussten trotzdem für eine Weile stillgelegt werden. Durchgeführt wurden diese Aktionen nicht mit alten Methoden, sondern mit einer neuen Technik, die effektiver ist und vom türkischen Staat nicht verhindert werden kann.

Mit dem Widerstand der Guerilla im vergangenen Monat hat sich wie bereits in Gare gezeigt, dass das vom türkischen Staat im Rahmen der psychologischen Kriegsführung propagierte Szenario „Wir erobern jeden gewünschten Ort und zermalmen jeden, der sich uns entgegenstellt“ leeres Gerede ist. Die Freiheitsguerilla Kurdistans hat gezeigt, dass sie eine willensstarke Kraft ist, die angesichts des faschistischen türkischen Staates als einer Heimsuchung für die Völker der Region und das kurdische Volk Freiheit und Hoffnung verspricht.“

Von der Guerilla durchgeführte Aktionen

Laut der HPG-Bilanz hat die Guerilla innerhalb des vergangenen Monats 169 Aktionen durchgeführt, darunter zwei Hinterhalte, sechs Infiltrierungen, zehn koordinierte und zeitgleiche Guerillaaktionen, 21 Sniper-Angriffe, 29 Aktionen mit schweren Waffen, 42 Sabotageaktionen und 46 direkte Angriffe. Die Luftverteidigungseinheiten haben 34 weitere Aktionen durchgeführt.

Gefallene Kämpferinnen und Kämpfer

Nach Angaben der HPG sind in diesem Zeitraum 39 Kämpferinnen und Kämpfer gefallen.

Angriffe der türkischen Armee

Die türkischen Besatzungstruppen haben die Medya-Verteidigungsgebiete täglich und ununterbrochen Hunderte Male mit Haubitzen, Hubschraubern und Kampfjets bombardiert. Sie haben 42 Mal vergeblich versucht, in das Tunnelsystem der Guerilla eindringen. „Dabei wurden sie jedes Mal zurückgeschlagen und haben kein einziges Ergebnis erzielt“, so die HPG. Zwölf Mal sind chemische Kampfstoffe eingesetzt worden.

Ergebnisse der Guerillaaktionen

Laut HPG sind in diesem Zeitraum 238 Besatzer getötet und 30 weitere verletzt worden. Zwei Drohnen, sechs Hubschrauber und ein Cobra-Fahrzeug wurden beschädigt. Vollständig zerstört wurden kugelsichere Schutzschilde, zwei gepanzerte Fahrzeuge (Amarok und Cobra), ein Fahrzeug vom Typ Reo, eine A4-Waffe, zwei Radarsysteme, drei Militärzelte, drei Überwachungskameras und Dutzende Stellungen.

Außerdem konnte die Guerilla Waffen und militärische Ausrüstung der Besatzungstruppen sicherstellen, darunter eine MPT, ein Granatwerfer, eine BKC, eine B7, ein Thermalfernglas, ein Funkgerät und zwei Sniper-Ferngläser.