HPG veröffentlichen Namen von Wertê-Gefallenen

Die HPG haben die Namen der drei Guerillakämpfer veröffentlicht, die beim türkischen Luftangriff am 15. April auf Zînê Wertê gefallen sind. Die Information über den Standort der HPG-Einheit war aus einem PDK-Camp an die Türkei übermittelt worden.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) hat die Namen der drei Guerillakämpfer veröffentlicht, die bei dem Luftangriff der türkischen Armee am 15. April auf Zînê Wertê in Südkurdistan ums Leben gekommen sind. Die Information über den Standort der dreiköpfigen HPG-Einheit war aus einem PDK-Camp, das zuvor von den Kämpfern aufgesucht wurde, an die türkische Luftwaffe übermittelt worden.

Ihre vollständigen Identitäten lauten:

                        

Codename: Xeyrî Garzan

Vor- und Nachname: Tekmil Dalmış

Geburtsort: Êlih

Namen von Mutter und Vater: Feryaz – Salih

Todestag und -ort: 15. April 2020 / Qendîl

 

 

Codename: Agirî Qendîl

Vor- und Nachname: Hakim Khunjahan

Geburtsort: Merîwan

Namen von Mutter und Vater: Zeynab - Salim

Todestag und -ort: 15. April 2020 / Qendîl

 

 

Codename: Sîpan Şahin

Vor- und Nachname: Xebat Casim

Geburtsort: Serêkaniyê

Namen von Mutter und Vater: Findik - Casim

Todestag und -ort: 15. April 2020 / Qendîl

 

Die südkurdische Regierungspartei PDK hat vor einigen Wochen in Absprache mit dem türkischen Staat bewaffnete Einheiten mit schweren Waffen in Zînê Wertê am Rande des Guerillagebiets im Qendîl-Gebirge stationiert. Am 14. April besuchten die drei Guerillakämpfer das neu errichtete Camp der Peschmerga, um sie zum Rückzug aus Zînê Wertê aufzufordern. Anschließend verließ die Guerillagruppe das Camp und quartierte sich an einem nahegelegenen Ort ein. Einen Tag später bombardierte die türkische Luftwaffe den Lagerplatz und tötete die drei Kämpfer.

Kämpfer aus Bakur: Xeyrî Garzan

Nach HPG-Angaben kam Xeyrî Garzan 1976 in Hezo (türk. Kozluk) in der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman) als Sohn einer patriotischen Familie zur Welt. Bereits in frühen Jahren wurde er mit der Realität Kurdistans und der tiefen alten Feindschaft gegen die Region und ihre Menschen konfrontiert. Als Reaktion schloss er sich im Alter von 22 Jahren, an einem Moment, an dem seine patriotischen Gefühle und sein revolutionäres Bewusstsein besonders stark ausgeprägt waren, dem kurdischen Befreiungskampf an. „Auf seinem Weg zur Wahrheit schritt Xeyrî Garzan mit tiefem Glauben und einem großen Anspruch auf Freiheit kraftvoll, konsequent und erfolgreich voran. Mit großer Begeisterung und Hingabe widmete er sich den verschiedenen Diensten und Aufgaben bei der Guerilla, um sie zu erfüllen. Nach verschiedenen Stationen in den Medya-Verteidigungsgebieten war sein letzter Einsatzort die Qendîl-Region.

Xeyrî Garzan war stets darum bemüht, sich ideologisch, politisch und militärisch zu perfektionieren. Er galt als Pionier und eine antreibende Kraft für Neuerungs- und Lösungsprozesse bei der Guerilla. Mit seiner einfachen und bescheidenen Persönlichkeit war er eine Quelle der Moral und hatte längst einen Thron in den Herzen seiner Genossinnen und Genossen errichtet. Die Erinnerung an ihn wird uns stets die richtige Richtung weisen und den zu gehenden Weg erhellen.“

Kämpfer aus Rojhilat: Agirî Qendîl

Agirî Qendîl stammte aus Merîwan in Ostkurdistan (Iran). Er war ebenfalls in eine patriotische Familie hineingeboren worden, die sich ihren Wurzeln und der kurdischen Identität verbunden fühlte. In jungen Jahren lernte Agirî Qendîl die kurdische Befreiungsbewegung kennen. 2017 entschloss er sich, den Reihen der Guerilla beizutreten. „Er war in vielen verschiedenen Bereichen aktiv, erfüllte seine Aufgaben stets mit einem hohen Verantwortungsgrad, war mutig, selbstlos und entschlossen. Bis zum letzten Augenblick seines Lebens setzte er sich für die Freiheit seines Volkes ein und schloss sich schließlich der Karawane der Unsterblichen an“, so die HPG.

Kämpfer aus Rojava: Sîpan Şahin

Sîpan Şahin wurde 1992 in der westkurdischen Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) geboren. Die Region liegt in Nordsyrien und wurde im Zuge des türkisch-dschihadistischen Angriffskriegs im vergangenen Herbst vom NATO-Partner Türkei besetzt. Sîpan Şahin lernte bereits früh die kurdische Befreiungsbewegung kennen und engagierte sich zunächst auf aktivistischer Ebene für die Belange der Gesellschaft von Rojava. Als Reaktion auf die Angriffe gegen das kurdische Volk schloss er sich im Jahr 2012 der Guerilla an. Zu seinem Lebenslauf heißt es: „Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich unser Freund Sîpan zu einem vortrefflichen Kämpfer, der sich mit einem ausgeprägten Bewusstsein und großer Selbstlosigkeit den Aufgaben der Guerilla hingab. Er kämpfte stets an den vordersten Fronten des Widerstands und erwarb schon zu Lebenszeiten einen festen Platz in den Herzen seiner Freundinnen und Freunde.“

Die HPG bedauern den Verlust der drei Kämpfer zutiefst und sprechen ihren Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr aufrichtiges Beileid aus. „Wir versprechen, die an uns übergebene Fahne der Freiheit in den Sieg zu tragen.“