HPG: Sieben Paramilitärs in Pîran getötet

In der nordkurdischen Kreisstadt Pîran sind sieben Paramilitärs der türkischen Polizei-Spezialeinheiten bei einer Guerillaaktion ums Leben gekommen. Die türkischen Medien sprechen von einem Verkehrsunfall.

Der türkische Generalstab und seine Spezialkriegsmedien haben in gewohnter Manier Tatsachen verdreht und die Meldung lanciert, dass es am Samstag bei einem Verkehrsunfall in der nordkurdischen Kreisstadt Pîran (Dicle, Provinz Amed/Diyarbakir) zu toten und verletzten Angehörigen einer paramilitärische Einheit der türkischen Polizei-Spezialeinheiten (PÖH) gekommen sei. Die Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) widersprechen in einer Stellungnahme dieser Darstellung und erklären, dass es sich bei dem Vorfall um eine gezielte Guerillaaktion gehandelt hat.

Wie es in der Erklärung von heute heißt, geriet nicht nur das Panzerfahrzeug der PÖH-Einheit ins Visier der Guerilla: „Unsere Kräfte führten am 24. August in Pîran um 5 Uhr Ortszeit einen umfangreichen Angriff gegen den Militärstützpunkt Tepê Tim durch. Dabei wurden Wachtürme, Gipfelstellungen und ein Panzerwagen unter wirksamen Beschuss gesetzt. Das Fahrzeug wurde im Verlauf der Aktion vollständig zerstört, die Insassen – sieben Angehörige der PÖH – wurden getötet. Nach der Aktion bombardierte die türkische Besatzungsarmee etwa eine Stunde lang das Kampfgebiet mit schwerer Artillerie. Anschließend wurden die toten Polizisten aus dem Fahrzeugwrack geborgen. Unsere Einheit, die den Angriff ausführte, hat sich bereits ohne Verluste in ihre Basis zurückgezogen.“

Die HPG teilen weiter mit, dass die Meldung, wonach es aufgrund eines Unfalls zu zwei toten und fünf verletzten Polizisten gekommen sei, erlogen ist und zu den manipulierten Nachrichten gehört, die im Rahmen des Spezialkriegs lanciert werden. Der türkische Staat versuche damit, seine Verluste zu vertuschen und die Öffentlichkeit zu täuschen.

Türkische Operation in Heftanin

Die Pressestelle der HPG äußert sich außerdem zu einer türkischen Operation in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten: „Die türkische Besatzerarmee hat am Abend des 23. August sowie in der Nacht zum 24. August die Gebiete Xantur, Qesrokê und Partizan in Heftanin in den Medya-Verteidigungsgebieten aus Kampfflugzeugen bombardiert. Zeitgleich wurde Xantur von grenznahen Militärposten aus mit Haubitzen und Mörsergranaten beschossen. Vergangene Nacht bombardierten Kampflufzeuge zudem das Gebiet Geliyê Pisaxa.

Nach den Luftangriffen wurden feindliche Truppen auf dem Partizan-Gipfel abgesetzt. Mit einer Operation versucht die Besatzungsarmee, Präsenz in der Region zu zeigen. Türkische Kriegsmedien stoßen bereits Siegesschreie aus und setzen damit die Spezialkriegspolitik um. Unabhängig davon, ob sich die Invasion Südkurdistans Operation oder Offensive nennt, auf alle Bodenangriffe wird die Freiheitsguerilla Kurdistans mit revolutionären Methoden reagieren und den Besatzern eine ihrer größten Niederlagen beibringen. Die Guerilla ist in eine neue Ära getreten und agiert professioneller als je zuvor. Der invasive türkische Staat wird trotz all seiner Mittel, die er mobilisiert hat, gegenüber dem Willen und Glauben der Guerilla kapitulieren.”

Guerillasabotage in Colemêrg

In der heutigen Erklärung ist auch die Rede von einer Sabotage der Frauenguerilla YJA-Star in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari). Die Aktion fand fand am Samstag anlässlich der „revolutionären Offensive in Gedenken an Şehîd Bager und Şehîd Ronya“ in der Nähe der Militärbasis Miçiçê zwischen den Landkreisen Şemzînan (Şemdinli) und Gever (Yüksekova) statt. Dabei wurde ein Fahrzeug der paramilitärischen Jandarma-Spezialeinsatzkräfte JÖH ins Visier genommen. Zwei der Insassen wurden getötet, ein weiterer wurde verletzt.

Militärisches Arbeitsgerät in Çelê zerstört

Etwa zeitgleich wurden in der Stadt Çelê (Çukurca), die ebenfalls in der Provinz Colemêrg liegt, Bauarbeiten einer militärischen Sicherheitsstraße von HPG-Einheiten sabotiert. Das Arbeitsgerät wurde durch wirksamen Beschuss zerstört, ob es zu Toten oder Verletzten kam, ist unklar. Nach der Aktion erfolgten Artillerieangriffe auf den Tepê Hakan, den Gipfel Klein Cilo sowie die Gebiete Şifreza und Bircela. Zu Verlusten bei der Guerilla ist es nicht gekommen.

Luftangriffe auf Südkurdistan

Die HPG melden zudem Luftangriffe auf Gare in den Medya-Verteidigungsgebieten. Demnach griffen Kampfbomber am Samstag zwischen 14.00 und 16.30 Uhr Ortszeit das Umland der Dörfer Deşta Kafya, Deşta Nehlê und Kanî Sarkê an und verursachten einen Flächenbrand.