HPG: Sason Asmîn und Jêhat Bagok sind in Metîna gefallen

Die Guerillakämpfer Sason Asmîn und Jêhat Bagok sind bei der Infiltration eines türkischen Militärlagers im Süden Kurdistans ums Leben gekommen. Die HPG würdigen die Gefallenen als mutige und opferbereite Militante des kurdischen Volkes.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Identitäten von zwei gefallenen Kämpfern veröffentlicht. Sason Asmîn und Jêhat Bagok sind am 13. Januar bei einer erfolgreichen Guerillaaktion gegen ein türkisches Militärlager im Widerstandsgebiet Girê Hekarî in Metîna ums Leben gekommen. Von Jêhat Bagoks Tod hatten die HPG bereits berichtet, allerdings nur seinen Vornamen angegeben. Sason Asmîn ist den Angaben zufolge nach der Aktion gefallen.

Die HPG würdigen Sason und Jêhat als Vertreter der apoistischen Opferbereitschaft, die in den Medya-Verteidigungsgebieten einen Höhepunkt erreicht habe: „Mit ihrer apoistischen Militanz im Leben wie im Krieg haben sie einen ehrenhaften Platz in unserer Kampfgeschichte eingenommen. Unsere Weggefährten Sason und Jêhat stellten sich den Vernichtungsangriffen auf unser Volk entgegen und kämpften bis zum letzten Atemzug für Freiheit.“

Den Angehörigen und dem Volk Kurdistans sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus und erklären: „Wir bekräftigen unser Versprechen, die Erinnerung an die Gefallenen in unserem Kampf weiterleben zu lassen.“

Codename: Sason Asmîn
Vor- und Nachname: Murat Öçek
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Sinem – Cafer
Todestag und -ort: 13. Januar 2024 / Metîna

 

Codename: Jêhat Bagok
Vor- und Nachname: Mehmet Gümüş
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Bedie – Fırat
Todestag und -ort: 13. Januar 2024 / Metîna


Sason Asmîn

Sason Asmîn ist in Wan geboren und in einem der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden familiären und sozialen Umfeld aufgewachsen. 2010 lernte er persönlich Guerillakämpfer:innen kennen, die einen nachhaltigen Eindruck bei ihm hinterließen. Er brach die Schule nach der Grundstufe ab und arbeitete als Hirte, um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen. Durch diese Arbeit lernte er früh, Verantwortung zu übernehmen und in den Bergen zurecht zu kommen. 2014 schloss er sich der Guerilla an und machte eine Grundausbildung für neue Kämpfer:innen in Metîna. In der Ausbildung beschäftigte er sich mit der kurdischen Kultur und Geschichte und setzte sich mit seiner eigenen Persönlichkeit auseinander. Danach blieb er in Metîna und entwickelte sich zu einem Kämpfer, dem aufgrund seiner aufrichtigen und bedingungslosen Beteiligung am Guerillaleben großes Vertrauen und Wertschätzung entgegengebracht wurde. In den folgenden Jahren übernahm er wichtige und kritische Aufgaben.


2021 kam Sason Asmîn an die Mahsum-Korkmaz-Akademie, um seine bisherige Praxis auszuwerten und seine Kenntnisse im modernen Guerillakampf zu verbessern. Danach ging er wieder nach Metîna und kämpfte in einer mobilen Einheit gegen die türkischen Besatzungsangriffe. Mit seinem Mut und seiner Beharrlichkeit trug er zum Erfolg vieler Aktionen bei. Auch bei der Infiltration des türkischen Militärlagers am Girê Hekarî am 13. Januar übernahm er eine wichtige Rolle. Bei der Aktion wurden zwölf Soldaten der Besatzungstruppen getötet. Sason kam kurz danach bei einem feindlichen Angriff ums Leben.

Jêhat Bagok

Jêhat Bagok ist in Amed geboren, seine Familie stammt ursprünglich aus Mêrdîn-Şemrex. Er wuchs im Bewusstsein seiner kurdischen Identität auf und sympathisierte bereits als Kind mit der Guerilla. Die Assimilierungsversuche des türkischen Staates scheiterten bei ihm. Als Heranwachsender wurde er in der revolutionären Jugendbewegung aktiv, 2019 machte er seinen Kindheitstraum wahr und wurde Guerillakämpfer.


Die Umgewöhnung an das Leben in den Bergen fiel ihm nicht schwer, weil er durch seine Arbeit in der Jugendbewegung bereits Erfahrung im organisatorischen und ideologischen Bereich hatte. Er nahm vom ersten Tag an begeistert an allen Tätigkeiten teil und war beeindruckt von den genossenschaftlichen Beziehungen untereinander. In seiner Ausbildung lernte er den militärischen Kampf und vertiefte sein ideologisches Wissen. Danach wollte er sofort ins Kriegsgebiet gehen. Aufgrund seiner Erfahrungen aus seinem früheren Leben wurde er jedoch zunächst an der Arbeit der Komalên Ciwan beteiligt und war in verschiedenen Gebieten in der Praxis. Um sich auf den Widerstand gegen die türkischen Besatzungsangriffe vorzubereiten, machte er eine Spezialausbildung in Sabotagetaktiken. Zuletzt war er in vielen verschiedenen Gebieten in Metîna an Aktionen beteiligt. Bei der Infiltration des türkischen Militärlagers am Girê Hekarî agierte er im Bewusstsein seiner Verantwortung und kämpfte mit großem Mut und Opferbereitschaft.