HPG: Kommandant Rêzan Amed gefallen

Wie das Pressezentrum der HPG mitteilt, ist der Guerillakommandant Rêzan Amed in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen.

Bei einem Angriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete am 18. Mai 2022 ist der Guerillakommandant Rêzan Amed gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit. Amed hatte im Widerstand von Kobanê gegen den IS gekämpft und gilt als einer der Architekten des Widerstands in den Medya-Verteidigungsgebieten. Die HPG versprechen, das Vermächtnis von Rêzan Amed zum Erfolg zu führen.

Codename: Rêzan Amed
Vor- und Nachname: Ümit Tarhan
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Saadet – Abdullah
Todestag und -ort: 18. Mai 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete


Rêzan Amed – einer der „namenlosen Helden von Kobanê“

Rêzan Amed stammte aus Hênê in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır). Seine Familie war von Beginn des Kampfes der PKK an patriotisch eingestellt und beteiligte sich am Freiheitskampf. Unter ihren Angehörigen befinden sich Gefallene. Obwohl die Familie im Fokus der Repression stand, ließ sie sich nicht einschüchtern.

Rêzan Amed wuchs in Amed auf, aber bereits in jungen Jahren war er gezwungen, nach Europa zu fliehen. Er empfand dort tiefe Sehnsucht nach seiner Heimat. In Europa studierte er Elektrotechnik, befand sich jedoch immer auf der Suche nach einem anderen Leben, jenseits der kapitalistischen Moderne. Er empfand eine tiefe Verbundenheit mit dem Freiheitskampf. Insbesondere die Verschleppung Abdullah Öcalans in die Türkei durch einen internationalen Komplott löste bei ihm große Wut aus. Er engagierte sich in der kurdischen Freiheitsbewegung. Im Februar 2007 trat er der Bewegung bei. Während seiner Arbeit in der Jugendbewegung wurde er Dutzende Male festgenommen und verbrachte ein Jahr in Haft. Aber dadurch wurde Amed nur in seiner Entschlossenheit bestärkt.


Im November 2009 brach Rêzan Amed schließlich in die Berge auf und schloss sich der Guerilla an. In der Qendîl-Region tat er seine ersten Schritte als Kämpfer und gewann an Erfahrung. Die HPG beschreiben ihn als bereits in der Ausbildung hochgradig engagiert. Er gab seine Erfahrungen auch immer direkt an seine Genoss:innen weiter.


Als der IS Kobanê angriff, kämpfte Rêzan Amed dort und wurde schwer verwundet. Dennoch setzte er seinen Kampf fort und führte viele erfolgreiche Aktionen gegen den IS durch. Die HPG bezeichnen ihn als einen der „namenlosen Helden von Kobanê“.

Anschließend kehrte er in kurdischen Berge zurück und entschied sich auf der Grundlage seiner Erfahrungen, sich weiter zu professionalisieren. Er fokussierte sich auf die Kriegstaktik der Guerilla und die neuen Methoden. Dazu machte er unzählige Versuche. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit Methoden, um seine Genoss:innen noch besser ausbilden zu können. Er war einer der Kommandant:innen, die das Projekt der Neustrukturierung und Professionalisierung der Guerilla Schritt für Schritt vorantrieben. Schließlich fiel er am 18. Mai.


Die HPG erklären: „Unser Freund Rêzan wird uns immer in Erinnerung bleiben und mit jeder Kugel, die auf den Feind abgefeuert wird, wird er gerächt werden. Wir wiederholen unser Versprechen an unsere Gefallenen, den Kampf zum Sieg zu führen, und sprechen der verehrten Familie unseres Genossen und dem Volk Kurdistans unser Beileid aus.“