HPG-Kommandant Agît Şevger in Amed gefallen

Der Guerillakommandant Agît Şevger ist im Widerstand gegen die türkische Armee in Amed gefallen. Die HPG würdigen seinen Kampf und sprechen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Die Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) haben den Tod des Guerillakommandanten Agît Şevger bekanntgegeben. Şevger war Mitglied der HPG-Kommandantur auf Regionalebene in Amed (tr. Diyarbakir). Nach HPG-Angaben ist er am 18. Mai im Verlauf einer luftunterstützten Militäroperation der türkischen Armee im Landkreis Licê gefallen. Auch der Kämpfer Armanc Cûdî, dessen vollständige Identität zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden soll, ist im Zuge der Auseinandersetzungen ums Leben gekommen.

                               

Codename: Agît Şevger

Vor- und Nachname: Aydın Şimşek

Geburtsort: Amed

Namen von Mutter und Vater: Hüsna – Nuri

Todestag und -ort: 18. Mai 2021 / Amed

 

Agît Şevger wurde in Bismîl, einem Landkreis der kurdischen Widerstandshochburg Amed, als Sohn einer in der Region bekannten patriotischen Familie geboren. Die kurdische Befreiungsbewegung lernte er zu einem Zeitpunkt kennen, als diese einen Sozialisationsprozess durchlief und sich die kurdische Gesellschaft in den Serhildan (Volksaufstände) gegen den Kolonialismus erhob. Bevor er sich 1998, kurz nach Beginn des „internationalen Komplotts”– die Phase vom 9. Oktober 1998 bis zum 15. Februar 1999, in deren Verlauf Abdullah Öcalan zunächst in Syrien zur persona non grata erklärt wurde und anschließend eine Odyssee durch verschiedene Länder Europas durchlebte, um schließlich aus Kenia verschleppt und völkerrechtswidrig an die Türkei übergeben zu werden – der Guerilla anschloss, war Agît Şevger bei der kurdischen Jugendbewegung aktiv.

„Ab dem ersten Tag in den Reihen der Guerilla widmete sich unser Freund Agît der Steigerung und Perfektionierung seiner Leistungen. Mit seiner militanten Haltung und Praxis gelang es ihm, bei allen Arbeiten, an denen er beteiligt war, und bei jeder Aufgabe, die er übernahm, ein protagonistischer Kommandant zu sein”, heißt es in der Erklärung der HPG. Lange Jahre kämpfte Agît Şevger in der Region Amed, die er wie seine Westentasche kannte. Federführend nahm er dort an vielen Offensiven gegen die türkische Armee teil, bevor es in 2009 in die Medya-Verteidigungsgebiete zog. Dort durchlief er eine intensive Weiterbildungsphase, beteiligte sich an „kritischen Aufgaben“, beharrte jedoch auf dem Wunsch zurück nach Amed zu gehen, „um auf die genozidalen Angriffe des türkischen Kolonialismus gegen unser Volk zu reagieren”, so die HPG.

„Agît Şevger verstand es, mit seiner bescheidenen, ehrlichen und aufrichtigen Haltung und seiner selbstlosen Persönlichkeit die Liebe und den Respekt seiner Weggefährt:innen zu gewinnen. Als exemplarischer Militanter des Apoismus und mutiger Kommandant hat er seinen Platz neben den federführenden Revolutionär:innen von Amed eingenommen. Mit seinem unvergleichlichen Mut, seiner innigen Kameradschaft und seinem richtungsweisenden Kampfstil wird Agît Şevger stets ein Vorbild für unsere Freundinnen und Freunde sein. Sein Name steht synonym für unser Versprechen an unsere Gefallenen, den Befreiungskampf für Kurdistan auszuweiten und zum Sieg zu führen.” Die HPG sprechen den Angehörigen von Agît Şevger und dem patriotischen kurdischen Volk angesichts des Verlusts des Guerillakommandanten ihr Beileid aus.