HPG: Kawa Çekdar war ein unvergesslicher Kommandant

Kawa Çekdar (Vakkas Tümen) ist in Riha geboren, in Europa aufgewachsen und im Widerstand für Selbstbestimmung in Nordkurdistan gefallen. Die HPG würdigen ihn als unvergesslichen Kommandanten und erklären, dass sein Kampf weitergeht.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben eine Erklärung im Gedenken an Kawa Çekdar (Vakkas Tümen) abgegeben. Der in Riha-Bêrecûk geborene und in Europa aufgewachsene Kurde ist vor sieben Jahren im Widerstand für Selbstbestimmung in Mêrdîn-Nisêbîn ums Leben gekommen. Sein Leichnam wurde von den türkischen Behörden anonym in Amed begraben. Die Angehörigen wurden erst jetzt darüber informiert. „Als Ergebnis eines langen Kampfes konnte seine Familie die Leiche unseres gefallenen Weggefährten Kawa Çekdar holen und in der Erde seines Geburtsort begraben. Aus diesem Anlass gedenken wir mit Respekt und Dankbarkeit Kawa Çekdar, der im Mai 2016 im Selbstverwaltungswiderstand von Nisêbîn gefallen ist und ein mutiger Kommandant dieses Widerstands war. Seiner werten Familie, der patriotischen Bevölkerung von Riha und dem gesamten Volk Kurdistans sprechen wir unser Beileid aus“, erklären die HPG.

Zur Identität des Gefallenen macht das Pressezentrum der HPG folgende Angaben:

                              

Codename: Kawa Çekdar
Vor- und Nachname: Vakkas Tümen
Geburtsort: Riha
Namen von Mutter und Vater: Dursun – Ali
Todestag und -ort: Mai 2016 / Mêrdîn

 

Kawa Çekdar war das einzige Kind seiner Eltern und ist in Europa aufgewachsen. Da seine Familie der kurdischen Bewegung nahestand, lernte er seine Muttersprache und kannte die Kultur seines Volkes. Er blieb Kurdistan verbunden und verlor sich nicht im System der kapitalistischen Moderne. Stattdessen wurde er in der kurdischen Jugendarbeit aktiv und schloss sich 2008 der revolutionären Bewegung an. 2009 ging er nach Kurdistan in die Berge und wurde Guerillakämpfer. Er sammelte erste Erfahrungen in Qendîl und ging 2012 nach Bakur (Nordkurdistan), um sich in Botan am revolutionären Volkskrieg zu beteiligen. Von dort aus kam er nach Mêrdîn und übernahm die Aufgabe eines Kommandanten. Er hatte ausgeprägte taktische Fähigkeiten und es gelang ihm unter den schwierigen Bedingungen in Bakur, bei allen Problemen Lösungswege zu finden und seinen Mitkämpfer:innen Vertrauen zu vermitteln.

 

Ab 2015 setzte der türkische Staat seinen Plan zur Niederschlagung der kurdischen Freiheitsbewegung um. Es fanden aufeinander folgende Massaker statt, gegen die sich die Bevölkerung zu wehren versuchte. Mit dem Widerstand für Selbstbestimmung in den Städten Nordkurdistans wurde eine neue Seite in der Kampfgeschichte aufgeschlagen. Um diesen Widerstand zu unterstützen und die staatlichen Massaker zu stoppen, kam Kawa Çekdar nach Nisêbîn. Dort gab er seine Erfahrungen weiter und übernahm Verantwortung an der Seite des später gefallenen Kommandanten Xebatkar Baran (Zamani Çamak). Kawa und Xebatkar kämpften Schulter an Schulter und inspizierten die von jungen Menschen errichteten Barrikaden und Stellungen in Nisêbîn. In der Bevölkerung hinterließ Kawa Çekdar mit seinem Einsatz, seiner revolutionären Haltung, seiner Liebe zu den Menschen, seiner Selbstlosigkeit und seiner Überzeugung von der Notwendigkeit des Befreiungskampfes einen bleibenden Eindruck. Er strahlte Lebensfreude und Enthusiasmus aus und verfügte gleichzeitig über eine hohe militärische Kompetenz, die er für die Verteidigung der Bevölkerung einsetzte.

Die HPG würdigen Kawa Çekdar als unvergesslichen Kommandanten und erklären, dass die Erinnerung an ihn in ihrem Kampf weiterlebt.