HPG geben Namen von Dersim-Gefallenen bekannt

Die HPG haben die Identität von zwei in Dersim im Gefecht mit der türkischen Armee gefallenen Kämpfer:innen bekannt gegeben. Die beiden Kämpfer:innen hatten sich selbst in die Luft gesprengt, nachdem ihnen die Munition ausgegangen war.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) bekannt gibt, sind im Mai 2021 die beiden Kämpfer:innen Ardil Poyraz (Büşra Kaya) und Firat Erkendî (Ramazan Bayav) gefallen. „Anfang Mai kam es in den Gebieten Yasak und Geliyê Sal in Dersim zu einem Gefecht zwischen zu einer Operation ausgerückten türkischen Truppen und eine unserer Guerillagruppen. Bei dem Kampf wurden unsere Genoss:innen Ardil, Firat und Isyan verletzt und kämpften bis zur letzten Kugel. Um nicht in die Hände des türkischen Staates zu fallen, sprengten sich die Kämpfer:innen, als ihnen die Patronen ausgingen, selbst in die Luft. Ardil, Firat und Isyan haben die Widerstandskultur von Dersim 1938 angenommen, als sich Hunderte heldenhafte Frauen und Männer aus Dersim in einen Abgrund warfen, um nicht in die Hände des Feinds zu geraten. Gleichzeitig gehen sie als Vertreter:innen der apoistischen Linie der Opferbereitschaft in die Geschichte ein. Sobald die Identität von Isyan geklärt ist, werden wir unser Volk und die Öffentlichkeit ebenfalls darüber informieren“, so die HPG.

Codename: Ardil Poyraz
Vor- und Nachname: Büşra Kaya
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Hafsat – İzzettin
Todestag und -ort: Mai 2021 / Dersim

Codename: Firat Erkendî
Vor- und Nachname: Ramazan Bayav
Geburtsort: Adana
Namen von Mutter und Vater: Sakine – Übeyt
Todestag und -ort: Mai 2021 / Dersim


Ardil Poyraz


Die HPG schreiben über Ardil Poyraz: „Die Genossin Ardil Poyraz kam in der nordkurdischen Stadt Êlih (tr. Batman) in einer kurdisch-patriotischen Familie auf die Welt. Sie wuchs in einem politisierten Umfeld auf und lernte den Freiheitskampf bereits in der Jugendarbeit kennen. Als junge Kurdin kämpfte sie gegen die Versuche des türkischen Staates, die Jugend zu demoralisieren und zu korrumpieren. Als organisierte junge Frau bildete sie sich permanent weiter und trug dazu bei, dass sich viele kurdische Jugendliche aktiv am Widerstand beteiligen.“ 2011 trat Poyraz der Frauenarmee der Guerilla bei und war in verschiedenen Gebieten aktiv. Sie hatte jedoch immer gewünscht, in Nordkurdistan zu kämpfen. Sie ließ sich nach Dersim versetzen und beteiligte sich dort an vielen erfolgreichen Aktionen gegen die türkische Armee. Zu ihrem Tod erklären die HPG: „Heval Ardil leistete den Kapitulationsaufrufen des Feindes zum Trotz bis zur letzten Kugel Widerstand und wurde unsterblich, indem sie sich in die Luft sprengte. Damit gab sie den Besatzern die im Sinne des opferbereiten Geistes der kurdischen Frauen und des Apoismus richtige Antwort und wurde zu einer Verkörperung von Şehîd Berîtan.“

Firat Erkendî

Zur Biografie von Firat Erkendî erklären die HPG: „Unser Genosse Firat kam in Adana auf die Welt. Er wuchs in einer Familie auf, die eng mit der patriotischen Kultur verwachsen war. Er hatte die Gelegenheit, den Kampf von Kindheit an kennenzulernen und erlebte die unmenschliche Politik der Assimilation, Leugnung und Zerstörung durch den türkischen Staat.“ 2014 trat Erkendî der Guerilla bei. Dort wurde er für sein Engagement und seine Freundlichkeit bekannt. Zu seinem Tod schreiben die HPG: „Unser Genosse Firat, der in den unbeugsamen Bergen von Dersim gegen die türkische Besatzung kämpfte, verfolgte bis zum letzten Moment die Linie des Sieges und reagierte auf die Kapitulationsaufrufe des Feinds mit Widerstand. Unser Freund ist gefallen, indem er sich selbst in die Luft sprengte, um nicht in die Hände des Feinds zu geraten. So wurde er zum Beispiel eines militanten kurdischen jungen Menschen.“

Die HPG sprechen der Familie von Erkendî und Poyraz und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus.