HPG gedenken Zap-Gefallener
Die Guerillakämpfer Ibrahim Mêrdîn und Reşîd Farqîn sind 2018 im Widerstand in der Zap-Region gefallen. Die HPG haben einen Nachruf veröffentlicht und würdigen ihren Kampf.
Die Guerillakämpfer Ibrahim Mêrdîn und Reşîd Farqîn sind 2018 im Widerstand in der Zap-Region gefallen. Die HPG haben einen Nachruf veröffentlicht und würdigen ihren Kampf.
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat einen Nachruf auf zwei Guerillakämpfer veröffentlicht. Ibrahim Mêrdîn und Reşîd Farqîn sind 2018 bei einem Angriff des türkischen Staates in der südkurdischen Zap-Region ums Leben gekommen. Die HPG sprachen ihren Familien und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus und erklärten, dass der Kampf der Gefallenen bis zum Sieg fortgesetzt wird.
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Codename: Ibrahim Mêrdîn Vor- und Nachname: Sabri Karaman Geburtsort: Mêrdîn Namen von Mutter und Vater: Kamile – Cemil Todestag und -ort: 26. Juni 2018 / Zap
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Codename: Reşîd Farqîn Vor- und Nachname: Servet Üzyandi Geburtsort: Amed Namen von Mutter und Vater: Gülistan – Mehmet Ali Todestag und -ort: 26. Juni 2018 / Zap
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Ibrahim Mêrdîn
Ibrahim Mêrdîn wurde in Midyad (tr. Midyat) geboren. Er wuchs im Bewusstsein seiner Identität und der Unterdrückung des kurdischen Volkes durch den türkischen Staat auf, viele Angehörige waren deshalb zur Guerilla gegangen. Die Schule verließ er früh und ging arbeiten, um seiner Familie unter die Arme zu greifen. In dieser Zeit wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv. Er fühlte sich verantwortlich, Widerstand gegen die in Kurdistan herrschende Unterdrückung zu leisten. Als die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) mit Rückendeckung aus Ankara in Rojava einfiel, schloss er sich der Guerilla an. Seine Grundausbildung erhielt er in der Zap-Region, wo er bis zu seinem Tod in verschiedenen Bereichen des Kampfes im Einsatz war.
Reşîd Farqîn
Reşîd Farqîn stammte aus der Widerstandshochburg Amed (Diyarbakır). Er wuchs in einem politisierten Umfeld auf und entwickelte schon früh ein Bewusstsein für die gesellschaftspolitische Situation in Kurdistan. Einen Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte er jedoch fernab von Amed in Istanbul. Hier durfte er plötzlich nicht mehr Kurdisch sprechen. Er zog die Konsequenzen und verließ auf eigenen Wunsch die Schule, die er als „Hort der Assimilation“ empfand. Stattdessen ging er verschiedenen Jobs nach. Er lernte Gleichgesinnte kennen, mit denen ihn das gleiche Schicksal zu einer Gemeinschaft vereinte, und wurde aktiv innerhalb der kurdischen Jugendbewegung. 2014 wurde er bei einer Protestaktion verletzt. Diese Erfahrung vertiefte seine Wut gegen das System. Als der Widerstand gegen den IS in Kobanê immer mehr Verluste forderte, ging Reşîd Farqîn zur Guerilla. Den ersten Schritt in den Bergen setzte er 2015 im Cîlo-Gebirge, wo er auch seine Grundausbildung erhielt. Im Folgejahr wechselte er in den akademisch-militärischen Bereich. Seit 2017 war er im Zap im Einsatz, wo er sein Können und Wissen an andere Kämpferinnen und Kämpfer weitergab.