Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben den Tod ihrer Mitglieder Êrîş Rizgar und Sîdar Zagros bekanntgegeben. Wie es in einer am Montag in Behdînan veröffentlichten Erklärung heißt, sind die Guerillakämpfer am 19. Juni 2020 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in Sîda in der südkurdischen Zap-Region ums Leben gekommen. Erst jetzt konnten die persönlichen Daten der beiden Gefallenen sicher ermittelt werden. „Wir erinnern uns mit Respekt an unsere Weggefährten und versprechen, ihren Kampf mit einem Sieg zu krönen“, so die HPG.

Êrîş Rizgar wurde in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) als Sohn einer patriotischen Familie geboren. Bereits im Kindesalter wurde er mit der antikurdischen Verleugnungs- und Vernichtungspolitik des türkischen Staates konfrontiert. Als Reaktion auf die vom türkischen Staat vorangetriebene Degeneration der kurdischen Jugend schloss er sich 2015 der Guerilla ein. „Êrîş Rizgar fühlte sich der Zap-Region leidenschaftlich verbunden. Dort nahm er an vorderster Front an unzähligen Aktionen gegen die türkische Besatzung teil. Sein Kampfeswillen wird uns als seinen hinterbliebenen Freundinnen und Freunden stets den Weg ebnen”, schreiben die HPG in ihrem Nachruf auf Êrîş Rizgar.

Sîdar Zagros kam in Gever (Yüksekova) zur Welt. Der Landkreis in Colemêrg steht symbolisch für den widerständigen und aktionistischen Geist der kurdischen Gesellschaft. Auch der Stamm der Gewda, dem er angehörte, ist bekannt für seine traditionelle Widerstandskultur. Zahlreiche seiner Verwandten hatten sich vor ihm bereits den Reihen des Befreiungskampfes angeschlossen, einige sind gefallen. Diese Widerstandstradition spiegelte sich in der Hingabe von Sîdar Zagros für das Leben in den Bergen wieder, die gepaart gewesen sei mit einer militanten Persönlichkeit. „Er gilt als Pionier der patriotischen Jugend von Gever und lebt in unserem Kampf weiter“. Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen sowie dem kurdischen Volk ihr Beileid aus.