Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von sechs Gefallenen veröffentlicht und teilt dazu mit: „Der türkische Kolonialstaat will seine Völkermordpolitik mit dem Zersetzungsplan („Çöktürme Planı“) vollenden und Massaker an unserem Volk begehen. Dafür greift er seit 2015 ununterbrochen die Freiheitsguerilla Kurdistans als führende Kraft unseres Volkes an. Gegen diese Angriffe leistet die Guerilla überall einen historisch kaum vergleichbaren Widerstand. Von Bakur [Nordkurdistan] bis zu den Medya-Verteidigungsgebieten hat die Guerilla mit ihrer opferbereiten Haltung gezeigt, dass die feindliche Völkermordpolitik scheitern wird. In diesem Zeitraum haben sich viele unserer Genossinnen und Genossen mit großer Opferbereitschaft dem Feind entgegengestellt und den türkischen Besatzungstruppen schwere Verluste bereitet. Unsere Weggefährten Mervan, Partîzan, Şervan, Rizgar, Şerger und Cotkar haben sich in den Medya-Verteidigungsgebieten an diesem legendären Widerstand beteiligt und mit vielen Aktionen gegen den Feind ihre militante Aufgabe erfolgreich erfüllt. Mit ihrem Vertrauen und ihrer Verbundenheit mit der Freiheitslinie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und den Gefallenen waren sie vorbildliche Militante.“

Die HPG gedenken der Gefallenen mit Respekt und Dankbarkeit und erklären, dass ihr Kampf bis zum Sieg fortgesetzt wird. Den Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.

Mervan Xaçort

Mervan Xaçort ist in Wan geboren und in einem Umfeld aufgewachsen, in dem eine ausgeprägte Verbundenheit mit der kurdischen Befreiungsbewegung bestand. Er erlebte die Unterdrückung des kurdischen Volkes am eigenen Leib und war in der Jugendbewegung aktiv. Aufgrund seines legalen Engagements wurde er verhaftet und verbrachte eine Zeit im Gefängnis. Nach seiner Entlassung schloss er sich 2014 der Guerilla an. Nach seiner Grundausbildung kämpfte er im Zagros-Gebirge und erwies sich als opferbereiter Militanter, der seine Aufgaben verantwortungsbewusst und diszipliniert erfüllte, so die HPG.

Partîzan Sarya Gul

Partîzan Sarya Gul ist in Amed zur Welt gekommen. Er wuchs in einem patriotischen Umfeld auf und erlebte die Auswirkungen der staatlichen Völkermord- und Assimilationspolitik aus unmittelbarer Nähe. In diesem Zusammenhang wurde er verhaftet. Im Gefängnis lernte er die Ideen Abdullah Öcalans und die Inhalte der Befreiungsbewegung besser kennen und setzte sich mit der Frage auseinander, wie er selbst zum Kampf beitragen kann. Nach seiner Entlassung schloss er sich der PKK an und ging in die Berge. Die HPG beschreiben ihn als opferbereiten und bescheidenen Menschen, der bis zum letzten Moment seines Lebens gekämpft hat.

Şervan Egîd

Şervan Egîd ist in Bedlîs-Norşîn in der Region Garzan geboren und aufgewachsen. Abdullah Öcalan und die PKK waren ihm schon früh bekannt und er träumte bereits als Kind davon, eines Tages Guerillakämpfer zu werden. Seinen Kindheitstraum erfüllte er sich 2015. Der genossenschaftliche Umgang miteinander und das kollektive Leben der Guerilla beeindruckten ihn sehr und er entwickelte sich in militärischer und ideologischer Hinsicht schnell. Sein erstes Praxisgebiet war das Zagros-Gebirge.

Rizgar Şirnex

Rizgar Şirnex ist in Şirnex geboren und erlebte bereits als Kind, mit welcher Brutalität der türkische Staat gegen die Bevölkerung der für ihren Patriotismus bekannten Region Botan vorging. Die kurdische Bewegung war ihm vor allem deshalb ein Begriff, weil sich viele Menschen aus seiner nahen Verwandtschaft und seinem sozialen Umfeld der PKK anschlossen und einige von ihnen im Befreiungskampf ums Leben kamen. Als Heranwachsender wurde er in der Jugendbewegung aktiv, 2014 ging er zur Guerilla. Er absolvierte eine Grundausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten und kämpfte bis zu seinem Tod für die Freiheit von Abdullah Öcalan und ein freies Kurdistan.

Şerger Çiya

Şerger Çiya ist in Kelê in der Provinz Mûş auf die Welt gekommen und in einer patriotischen Familie aufgewachsen. Ein Onkel von ihm war bei der Guerilla und Şerger Çiya träumte als Kind davon, mit ihm zusammen in den Bergen zu kämpfen. Als sein Onkel ums Leben kam, entschied er sich, dessen Kampf fortzusetzen. Als Hauptgrund für seinen Beitritt zur Guerilla nannte er den Wunsch, die Gefallenen zu rächen und Abdullah Öcalan zu befreien. Das Leben in den Bergen faszinierte ihn und er ging mit großer Begeisterung an alle Aufgaben heran. „Unser Genosse Şerger hat als fähiger Militanter bis zum letzten Atemzug gekämpft und sich der Karawane der Gefallenen angeschlossen“, schreiben die HPG.

Cotkar Amed

Cotkar Amed ist in Bismil geboren und mit der Widerstandskultur von Amed aufgewachsen. Seine Sozialisation fand unter dem Eindruck des in der Region tief verwurzelten Patriotismus statt. Da sich seine große Schwester der PKK anschloss, war ihm die Bewegung schon früh gut bekannt und er träumte davon, selbst auch in den Bergen zu kämpfen. Als er alt genug war, trat er der Guerilla bei und kam zur Grundausbildung in die Medya-Verteidigungsgebiete. Die HPG beschreiben ihn als jungen Genossen voller Lebensfreude, der sich schnell entwickelte und bis zum letzten Moment seines Lebens kämpfte.