HPG gedenken gefallenen Guerillakämpfern

Die HPG haben die Namen von drei Guerillakämpfern veröffentlicht, die 2018 bei einem türkischen Luftangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan ums Leben gekommen sind.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) hat die Namen von drei Guerillakämpfern veröffentlicht, die im Oktober 2018 bei einem türkischen Luftangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete ums Leben gekommen sind. Bei den Gefallenen handelt es sich um:

                                           

Codename: Hogir Welat

Vor- und Nachname: Berşan Esmer

Geburtsort: Colemêrg

Namen von Mutter und Vater: Asiye – Serdar

Todestag und -ort: 30. Oktober 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Goran Azad

Vor- und Nachname: Mahmut Yıldırım

Geburtsort: Şirnex

Namen von Mutter und Vater: Fatma – Cangir

Todestag und -ort: 30. Oktober 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Erdal Şahin

Vor- und Nachname: Celal Mahmud Şahin

Geburtsort: Kobanê

Namen von Mutter und Vater: Zehra – Mahmud

Todestag und -ort: 30. Oktober 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

Goran Azad wurde in Şirnex (tr. Şırnak) in der kurdischen Widerstandshochburg Botan geboren. Er entstammt einer Familie, deren Patriotismus zur Tradition ganzer Generationen gehört, und die in den 1990er Jahren aufgrund den flächendeckenden Dorfverbrennungen durch das türkische Militär ihren Wohnort verlassen musste. „In diesem Bewusstsein schloss sich Heval Goran der Guerilla an“, so die HPG. In den Reihen der kurdischen Freiheitsbewegung entwickelte sich Goran Azad schnell zu einem federführenden Militanten, der sich durch seinen erfolgreichen Kampfstil vor allem in den Regionen Zagros, Heftanîn und Botan auszeichnete. Die HPG beschreiben ihn als eine Person, die mit Einfachheit, Natürlichkeit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit auffiel und bei seinen Freundinnen und Freunden tiefes Vertrauen genoss.

Erdal Şahin wurde als Sohn einer kurdischen Familie in Kobanê geboren. Die Stadt gilt als ein mächtiges Symbol für den Widerstand gegen die Dschihadisten der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Bereits als Kleinkind lernte er die kurdische Befreiungsbewegung kennen und wuchs in einem Umfeld auf, in dem das patriotische Bewusstsein immer am Leben gehalten wurde. Mit der Revolution von Rojava setzte er sich noch intensiver mit dem Paradigma Abdullah Öcalans für ein freies und demokratisches Leben auseinander und wählte den Entschluss, „in die Berge“ zu gehen. Er wirkte in verschiedenen Bereichen des Befreiungskampfes mit und galt bei den HPG als „Richtungsweiser, der den Wind der Revolution zu den Völkern des Mittleren Ostens trug“.

Hogir Welat entstammt einer Familie aus Colemêrg (Hakkari) und lernte den kurdischen Befreiungskampf praktisch in der Wiege kennen. Als die türkische Regierung im Jahr 2014 mit ihrem Zersetzungsplan („Çöktürme Planı“) ein Vernichtungskonzept gegen die kurdische Gesellschaft in die Wege leitete und im darauffolgenden Jahr ganze Städte in Kurdistan vom türkischen Militär belagert wurden, trat er der Guerilla bei. „Unser Freund Hogir gewöhnte sich binnen kürzester Zeit an das Leben in den Bergen. Er durchlief erfolgreich seine ideologische und militärische Ausbildung und wurde schnell zu einem kompetenten Kämpfer. Während seines gesamten Daseins bei der Guerilla war es sein Ziel, die Träume unserer Gefallenen und die Philosophie von Rêber Apo zu verwirklichen. Ihm ist es gelungen, nach diesen Prinzipien zu leben.“

Angesichts des Verlusts von Goran Azad, Erdal Şahin und Hogir Welat sprechen die HPG ihren Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Beileid aus und erklären: „Wir versprechen, die Erinnerung an unsere Gefallenen zu bewahren und lebendig zu halten.“