HPG gedenken Demhat Bêdar
Demhat Bêdar ist 2020 im kurdischen Befreiungskampf in Dersim ums Leben gekommen. Die HPG würdigen den jahrzehntelangen Widerstand des gefallenen Guerillakommandanten.
Demhat Bêdar ist 2020 im kurdischen Befreiungskampf in Dersim ums Leben gekommen. Die HPG würdigen den jahrzehntelangen Widerstand des gefallenen Guerillakommandanten.
Der Guerillakommandant Demhat Bêdar ist nach jahrzehntelangem Freiheitskampf 2020 bei einem Angriff der türkischen Armee in Dersim gefallen. Das hat das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) bekannt gegeben: „Unser Weggefährte Demhat Bêdar, ein mutiger Sohn des aufständischen Volkes von Mêrdîn und ein führender Kommandant unserer Partei PKK, ist am 28. Februar 2020 bei einem feindlichen Angriff gefallen und hat sich der Karawane der Unsterblichen angeschlossen.“
Die HPG sprechen der Familie von Demhat Bêdar und der Bevölkerung der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) ihr Mitgefühl aus und erklären, dass das von dem Gefallenen hinterlassene Kampferbe ihren weiteren Weg beleuchten wird.
Zur Identität von Demhat Bêdar machen die HPG folgende Angaben:
|
Codename: Demhat Bêdar Vor- und Nachname: Mehmet Can Korkmaz Geburtsort: Nisêbîn Namen von Mutter und Vater: Naciye – Ahmet Todestag und -ort: 28. Februar 2020 / Dersim |
Demhat Bêdar gehörte zum Stamm der Torî und ist im Landkreis Nisêbîn (Nusaybin) geboren. In der Region fanden Anfang der 1990er Jahre große Volksaufstände (ku. Serhildan) statt, die Bevölkerung wurde vom türkischen Staat brutal angegriffen. Demhat Bêdars Familie musste aufgrund der Repression nach Istanbul ziehen, bewahrte jedoch auch dort ihre kurdische Identität. Von seinem familiären und sozialen Umfeld wurde ihm eine Widerstandskultur vermittelt und er wehrte sich gegen die Assimilierungsversuche des Staates. Während seines Lehramtstudiums wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und nahm schnell eine führende Rolle ein. Bereits in dieser Zeit war es sein Wunsch, sich der Guerilla anzuschließen. Aufgrund des bestehenden Bedarfs der Freiheitsbewegung sollte er jedoch noch eine Zeitlang in der Jugendarbeit bleiben. Erst nach dem internationalen Komplott, der am 15. Februar 1999 zur Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei führte, machte er sich auf den Weg in die Berge. Er wurde gefasst und ein halbes Jahr lang inhaftiert. Nach seiner Entlassung versuchte er weiter auf allen möglichen Wegen, die Guerilla zu erreichen. Er wurde sechs Mal daran gehindert. Erst 2002 konnte er seinen Traum wahrmachen. Sein erstes Praxisgebiet war Kelareş. In den Bergen entwickelte er sich schnell zu einem kompetenten Guerillakämpfer.
„Unser Genosse widmete sich mit Geist und Körper vollständig dem revolutionären Kampf. Im Verlauf seines revolutionären Lebens gab er niemals auf, wenn Schwierigkeiten auftraten. Ihm war bewusst, dass Freiheit so essentiell wie Brot und Wasser ist. Er war erfüllt mit dem Wunsch nach Rache und verspürte Wut und Hass auf jeden Besatzer, der seinen Fuß auf kurdischen Boden setzte. Diese Wut spiegelte sich in seinem Kampf wider. Er empfand große Liebe für seine Genossinnen und Genossen, und diese liebten ihn“, schreiben die HPG in ihrem Nachruf.
Demhat Bêdar kämpfte in Botan, Mêrdîn, Dersim und anderen Gebieten innerhalb und außerhalb Kurdistans. Von Nordkurdistan ging er in die Medya-Verteidigungsgebiete und wurde 2005 Teil der Sondereinheit Hêzên Taybet. Von 2009 bis 2013 war er wieder in Bakurê Kurdistanê (Nordkurdistan) und spielte eine führende Rolle im Kampf. Danach hielt er sich zur Weiterbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten auf. Auf eigenen beharrlichen Wunsch konnte er 2017 in den Norden zurückkehren und leistete in den folgenden drei Jahren zusammen mit seinen Mitkämpfer:innen einen legendären Widerstand in Dersim. Dabei übernahm er Verantwortung auf Kommandoebene und setzte die modernen Guerillataktiken bis zuletzt erfolgreich in die Praxis um.