HPG geben Identitäten von Gefallenen bekannt

Die HPG haben die Identitäten und Biografien der beiden im August in der nordkurdischen Region Botan gefallenen Guerillakämpfer Serhildan Maku und Diren Amed bekannt gegeben.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, sind die beiden Guerillakämpfer Serhildan Makû (Ali Ahmedpur) und Diren Amed (Mazlum Şener) am 9. August 2023 bei einem türkischen Angriff in der Nähe von Elkê (tr. Beytüşşebap) in der nordkurdischen Region Botan gefallen. Die HPG erklären: „Wir sprechen dem gesamten patriotischen Volk Kurdistans unser Beileid aus, insbesondere den geschätzten Familien unserer Freunde Serhildan und Diren. Wir versprechen, uns dem Vermächtnis des Widerstands, das sie hinterlassen haben, würdig zu erweisen und ihren Kampf zum Sieg führen werden.“

Codename: Serhildan Makû
Vor- und Nachname: Ali Ahmedpur
Geburtsort: Makû
Namen von Mutter und Vater: Cemile – Mihyedîn
Todestag und -ort: 9. August 2023 / Botan
Codename: Diren Amed
Vor- und Nachname: Mazlum Şener
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Afitab – Urfan
Todestag und -ort: 9. August 2023 / Botan


Sehildan Makû

Serhildan Makû stammte aus einer patriotischen Familie aus Makû in Ostkurdistan. Diese Region ist vom Widerstand geprägt und so lernte Makû die PKK kennen, als er 1994 die ersten Guerillagruppen traf. Diese Begegnung bewegte ihn und er maß im Angesicht der Unterdrückung durch das iranische Regime dem Freiheitskampf eine große Bedeutung bei. Während die Verhältnisse für Serhildan Makû immer enger wurden, entschloss er sich dazu, sich vom Leben im System durch einen Beitritt zur Guerilla zu befreien. Das internationale Komplott und die massiven Proteste in Ostkurdistan 1999 wirkten für ihn wie ein Katalysator und so schloss er sich noch in dem Jahr dem Freiheitskampf in den Bergen an. Sein Leben als Guerillakämpfer begann in der Region Şehîdan, wo er seine Grundausbildung erhielt. Er reifte in den Bergen zu einem erfahrenen Kämpfer heran, der den aufrichtigen, genossenschaftlichen Beziehungen in der Bewegung größte Bedeutung beimaß. Er kämpfte in vielen Regionen, unter anderem in Şehîdan, Xakurke und Zap. Gleichzeitig leistete er einen großen Beitrag zur Jugend- und Organisierungsarbeit und spielte eine wichtige Rolle bei Beitritten zur Guerilla.


Im Jahr 2008 wurde er an der Militärakademie Mahsum Korkmaz weiter in Guerillataktik und Strategie ausgebildet und beschäftigte sich gleichzeitig intensiv mit dem demokratischen, ökologischen und frauenbefreienden Paradigma von Abdullah Öcalan. Daraufhin wechselte er in die nordkurdische Region Serhed, wo er effektiv am Guerillakrieg teilnahm. Zwei Jahre kämpfte er in der Region, bis er von armenischen Sicherheitskräften gefangen genommen wurde und vier Jahre in Haft verbrachte. 2014 kehrte er in die Medya-Verteidigungsgebiete zurück, ab 2015 war er in Qendîl. Als die Angriffe auf Heftanîn begannen, ging Serhildan Makû dort an die Front und brachte den türkischen Truppen schwere Verluste bei. Danach kam er nach Botan. Dort war er in vielen Bereichen aktiv und trug entscheidend dazu bei, dass die Widerstandstradition von Botan trotz der permanenten Angriffe ungebrochen fortgeführt wurde.

Diren Amed

Diren Amed stammte aus einer patriotischen Familie und kam in Amed (tr. Diyarbakır) zur Welt. Schon früh lernte er den kurdischen Freiheitskampf kennen, da nahe Verwandte von ihm der Guerilla beitraten oder im Freiheitskampf fielen. In Amed lernte er die Widerstandskultur ebenso wie die Repression und Unterdrückung durch den türkischen Staat kennen. Angesichts der Unterdrückung, die er und am eigenen Leib erfahren musste, wuchs in ihm eine große Wut auf das türkische Besatzungsregime. Er beteiligte sich aktiv an der revolutionären Jugendarbeit und machte viele junge Menschen mit dem Freiheitskampf vertraut. In der aktiven Arbeit lernte er auch selbst den Freiheitskampf und seine ideologischen Grundlagen besser kennen. Insbesondere der aufopferungsvolle Kampf der Guerilla berührte ihn tief. 2014 entschloss er sich, der Guerilla beizutreten und in die Berge zu gehen.


Er sammelte seine ersten Erfahrungen in den Bergen von Amed. Für seine Weiterbildung kam er in die Medya-Verteidigungsgebiete. Drei Jahre kämpfte er in Heftanîn und erlebte dort massive Angriffe der türkischen Armee. Schließlich schlug er sich für den Kampf in Botan vor, er war sich bewusst, dass es sich zu dieser Zeit um eines der schwierigsten Kampfgebiete handelte. Gerüstet mit seinen erlernten Fähigkeiten in moderner Guerillataktik ging Diren Amed als professioneller Kämpfer nach Botan. Die HPG erklären, dass er durch sein bedingungsloses Engagement bei allen Arbeiten seinen Genoss:innen dort positive Energie gab. Die schwersten Arbeiten seien durch sein Lächeln leichter geworden und er habe Unmögliches möglich gemacht.