HPG geben die Identitäten von fünf Gefallenen bekannt
Die HPG haben die Namen von fünf im Juli und August 2022 in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallenen Guerillakämpfer:innen bekannt gegeben.
Die HPG haben die Namen von fünf im Juli und August 2022 in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallenen Guerillakämpfer:innen bekannt gegeben.
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte hat die Namen von fünf Gefallenen veröffentlicht. Die Guerillakämpfer:innen waren Teil der revolutionären Offensive „Cenga Xabûrê Şehîd Savaş Maraş“. Nîrvana Nînhûrsag und Welat Dalaho kämpften in mobilen Einheiten mit Sabotagetaktiken, Scharfschützenaktionen, Infiltrationen und Angriffen mit schweren Waffen gegen die türkische Invasion und fielen am 26. August 2022. In der gleichen Offensive fielen im Juli Munzur Zîlan, Egîd Çiyager und Êrîş Adar.
Codename: Nîrvana Nînhûrsag Vor- und Nachname: Zerrin Abiç Geburtsort: Mêrdîn Namen von Mutter und Vater: Türkan – Selahattin Todestag und -ort: 26. August 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete |
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Codename: Welat Dalaho Vor- und Nachname: Poriya Irfani Geburtsort: Kirmaşan Namen von Mutter und Vater: Turan – Mahmud Todestag und -ort: 26. August 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete |
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Codename: Munzur Zîlan Vor- und Nachname: İbrahim Nasır Bayar Geburtsort: Şirnex Namen von Mutter und Vater: Solmaz – Abdullah Todestag und -ort: Juli 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete |
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Codename: Egîd Çiyager Vor- und Nachname: Hüseyin Zeytun Geburtsort: Amed Namen von Mutter und Vater: Özgül – Behçet Todestag und -ort: Juli 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete |
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Codename: Êrîş Adar Vor- und Nachname: Şervan Yaşar Geburtsort: Colemêrg Namen von Mutter und Vater: Gulî – Ömer Todestag und -ort: Juli 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete |
Nîrvana Nînhûrsag
Nîrvana Nînhûrsag stammte aus Qoser (tr. Kızıltepe). Sie wuchs in einer freiheitlich orientierten Familie und einem von der Freiheitsbewegung geprägten Umfeld auf. Während ihres Studiums engagierte sie sich in der Jugendbewegung. Als der IS 2014 Şengal und Rojava angriff, entschloss sich Nîrvana, sich noch stärker in den Kampf einzubringen. Insbesondere die Vernichtung und Versklavung von Frauen und die Unterstützung des IS durch den türkischen Staat prägten sie tief. So schloss sie sich der Revolution von Rojava an. Nach kurzer Ausbildung kämpfte sie an den schwierigsten Fronten im heißen Krieg gegen den IS. Sie bildete sich taktisch und militärisch immer weiter und spezialisierte sich auf den Bereich der Sabotage. Sie entschärfte hunderte von Sprengfallen und verhinderte viele Anschläge. Nîrvana Nînhûrsag kämpfte in den Offensiven von Minbic und Tabqa und nahm dabei an vielen wirksamen Aktionen teil. 2018 nahm sie an der Verteidigung von Efrîn teil.
Nach der türkischen Besetzung von Efrîn entschloss sie sich, der Guerilla beizutreten. Sie setzte sich in den Bergen intensiv mit der Frauenbefreiungsideologie und deren praktischer Umsetzung auseinander. Gleichzeitig gab sie ihre reichen militärischen Erfahrungen weiter. Als die türkischen Invasionsversuche in den Medya-Verteidigungsgebieten begannen, bestand sie darauf, an die Front zu gehen. Sie kämpfte in den mobilen Einheiten im Widerstandsgebiet Girê Amêdî und führte zahlreiche Entlastungsangriffe für die Kriegstunnel durch. Am 26. August 2022 fiel sie bei einer erfolgreichen Aktion gegen die türkische Armee.
Welat Dalaho
Welat Dalaho stammte aus Kirmaşan (Kermanschah). Seine Familie sympathisierte mit der PKK und Welat lernte die Freiheitsbewegung von klein auf kennen. So wuchs in ihm früh schon der Wunsch, sich der Guerilla anzuschließen. Insbesondere die Massaker des IS in Şengal und der Widerstand der Guerilla beeindruckten ihn und er entschloss sich zum Beitritt zur Guerilla. Seinen Entschluss setzte er 2016 um. Nach seinem Beitritt machte er wichtige Entwicklungen, sowohl im militärischen als auch im ideologischen Bereich. Er befasste sich insbesondere mit den Taktiken der Guerillakriegsführung der demokratischen Moderne. Als die türkischen Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete begannen, meldete er sich für den Einsatz in den Kampfgebieten. Er ging in die Region am Girê Amêdî und schloss sich den mobilen Einheiten an. Dort kämpfte er im heißen Krieg. Gemeinsam mit Nîrvana Nînhûrsag führte er trotz schweren Chemiewaffenangriffen immer wieder erfolgreiche Aktionen gegen die türkischen Invasionstruppen durch. Dabei kämpfte er sowohl als Scharfschütze als auch im Nahkampf bis in die Stellungen der türkischen Armee hinein gegen die Invasionstruppen. Er fiel am 26. August 2022 im Kampf.
Munzur Zîlan
Munzur Zîlan kam aus einer patriotisch eingestellten Familie aus Cizîra Botan. Viele seiner nahen Angehörigen waren Mitglieder der Guerilla. So wuchs er mit der Realität von Verwandten auf, die kämpften oder im Kampf fielen. Dadurch baute er schon früh eine emotionale Beziehung zum Freiheitskampf auf. In seiner Jugend beteiligte er sich an den Kämpfen und der Selbstverteidigung in Cizîr. In den Selbstverteidigungseinheiten war er bereits an vielen Aufgaben beteiligt. Während der Selbstverteidigung und der Massaker in den Städten war er aufgrund einer anderen Aufgabe nicht in Cizîra Botan. Viele seiner Kindheitsfreund:innen fielen im Widerstand. Diese Situation hinterließ einen tiefen Eindruck bei ihm. Er entschloss sich dazu, sich noch intensiver am Freiheitskampf zu beteiligen, und ging nach Rojava in den Kampf gegen den IS. Dort sammelte er wichtig Erfahrungen im militärischen Bereich und bildete sich gleichzeitig ideologisch weiter.
Um direkt gegen den türkischen Faschismus kämpfen zu können, ging Munzur Zîlan 2020 in die kurdischen Berge und schloss sich der Guerilla an. Er integrierte sich schnell in das Leben der Guerilla. Um sich noch stärker einbringen zu können, wurde er Teil der Hêzên Taybet (Spezialeinheiten). Er wurde bald zu einem professionellen Kämpfer und war entschlossen, nach Nordkurdistan zu gehen und dort zu kämpfen. Mit Beginn der Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete ging er jedoch dort an vorderste Front. Er wollte insbesondere die Kämpfer:innen in den Kriegstunneln unterstützen und kämpfte im Widerstandsgebiet Girê Amêdî, wo er im Juli 2022 fiel.
Egîd Çiyagêr
Egîd Çiyagêr kam aus Erxenî in der Provinz Amed (tr. Diyarbakır). Er wuchs in einer patriotisch eingestellten nomadischen Familie auf. Das nomadische Leben in der Natur hatte ihn bereits tief geprägt, als sich seine Familie in einem Dorf bei Bismil niederließ. Dort beteiligte er sich an der Jugendarbeit, war jedoch überzeugt, dass ein radikalerer Ansatz für den Kampf notwendig sei. So schloss er sich 2014 in Amed der Guerilla an und machte seine Grundausbildung in der Zap-Region. Er war tief beeindruckt von den genossenschaftlichen Beziehungen in der Guerilla. 2019 ging er, als die türkische Armee Heftanîn angriff, dort an die Front. Er nahm an vielen Aktionen gegen die türkische Armee teil und wurde schwer verletzt. Nach langer Behandlung konnte er in den Kampf zurückkehren und führte diesen mit größter Entschlossenheit weiter. Um die Taktiken der modernen Guerillakriegsführung noch besser zu begreifen, ging er an eine Militärakademie. Zwischen 2020 und seinem Tod kämpfte er zur Entlastung der Einheiten in den Kriegstunneln gegen die türkische Invasion. Im Juli 2022 fiel er in den Medya-Verteidigungsgebieten.
Êrîş Adar
Êriş Adar stammte aus einer patriotischen Familie aus Gever (tr. Yüksekova). Durch seine Familie empfand er bereits von klein auf Sympathie für die PKK. Insbesondere seine große Schwester Adar, die in den 1990er Jahren als Guerillakämpferin gefallen war, beeinflusste ihn in seinem Lebensweg stark. Eine weitere große Schwester von ihm schloss sich 2006 der Guerilla an. Dies stärkte seinen Wunsch, ebenfalls in die Berge zu gehen. Aufgrund seines jungen Alters ging das aber noch nicht. So konnte er sich erst 2013 im nordkurdischen Şemzînan anschließen. Aufgrund seiner Herkunft machte ihm das Leben in den Bergen keine größeren Schwierigkeiten. Zwischen 2013 und 2019 kämpfte er in Xakurke und übernahm dort viele Aufgaben. Insbesondere während der türkischen Invasion in Xakurke ab 2015 beteiligte er sich an vielen effektiven Aktionen. Ab 2019 arbeitete er in verschiedenen sensiblen Bereichen und bildete sich an einer Akademie weiter. Dort setzte er sich intensiv mit sich selbst auseinander. Gleichzeitig befasste er sich mit den modernen Guerillataktiken und setzte diese mit großer Entschlossenheit in die Praxis um. Im Juli 2022 fiel er im Kampf.