HPG-Erklärung zu Aktionen, Operationen und Konteraktivitäten

Die HPG haben eine aktuelle Bilanz zu Guerillaaktionen in Nord- und Südkurdistan veröffentlicht. Darin werden neben fünf getöteten ranghohen Soldaten auch Informationen zu Operationen und Konteraktivitäten dokumentiert.

Die Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) haben im Rahmen der KCK-Offensive „Zeit für die Beendigung von Isolation, Faschismus und Besatzung und für die Entstehung von Freiheit“ in mehreren Regionen Nord- und Südkurdistans die türkische Armee angegriffen. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die am Samstag vom Pressezentrum der HPG herausgegeben wurde. Darin verweist die Guerilla auch auf laufende sowie bereits abgeschlossene Militäroperationen und Luftangriffe in Kurdistan.

Im südkurdischen Guerillagebiet Heftanîn, wo seit Mitte Juni eine türkische Besatzungsoperation läuft, sind zuletzt fünf ranghohe Militärs bei einer Aktion in der Bektorya-Region ums Leben gekommen. Die Aktion ereignete sich laut HPG-Erklärung am vergangenen Donnerstag (17. September). Die HPG nahmen eine „feindliche Stellung“ auf dem Kato Sulê ins Visier, bei dem Beschuss wurden weitere drei Soldaten verletzt.

Eine weitere Militärstellung in Heftanîn wurde bereits bei einer Aktion am 15. September zerstört, diese befand sich allerdings am Tepê Şehîd Şîlan im Kartal-Gebiet. Wie hoch die Zahl der Verluste in den Reihen der Besatzungstruppen ausfiel, war laut HPG nicht festzustellen. Im Anschluss an die Aktion wurde das Kampfgebiet von türkischen Soldaten unter Artilleriefeuer gesetzt. Dazu heißt es: „Zivilisten, die währenddessen versuchten, die Region zu verlassen, wurden gezielt angegriffen. In der Folge entstanden hohe Schäden an Fahrzeugen der Bewohner. Im Umland des Dorfes Keşan wurde ein Waldbrand entzündet.“ Seit einigen Tagen läuft zudem eine Besatzungsoperation in Heftanîn, die den Tepê Kartal, die Ausläufer des Gipfels Şehîd Zinar sowie die Şehîd-Gever-Schlucht umfasst.

Guerillaaktionen und Militäroperation in Çelê

In der nordkurdischen Provinz Colemêrg (türk. Hakkari) war die Guerilla ebenfalls diese Woche aktiv. Ziel der Aktion am Donnerstag in Çelê (Çukurca) waren Soldaten auf dem Tepê Şehîd Bilal. Die HPG teilen dazu mit: „Der Beschuss erfolgte gegen 5 Uhr, eine Stellung wurde vollständig vernichtet. Wie viele feindliche Soldaten sich darin befunden haben, ist nicht bekannt. Des Weiteren wurden zwei Überwachungskameras auf dem Gipfel zerstört.“ Nach der Aktion wurde das Kampfgebiet zunächst von Boden- und Lufttruppen bombardiert, bevor die türkische Armee eine mehrstündige Operation im Umland des Tepê Şehîd Bilal einleitete. Im Zuge dessen versuchten Soldaten, weitere Überwachungskameras im Gelände zu installieren. „Dabei wurden sie zum Ziel einer Guerillasabotage. Diese führte zum Tod von drei Besatzern.“

Fünf ranghohe Militärs in Elkê getötet

Eine weitere Militäroperation wurde am 11. September in Elkê (Beytüşşebap) in der Provinz Şirnex (Şırnak) mit der Bombardierung des Kato Jirka eingeleitet. Anschließend wurden Truppen in die Region abgeseilt. „Unsere Kräfte beobachteten zunächst die feindlichen Aktivitäten in dem Gebiet, bevor noch am selben Tag das Operationskommando angegriffen wurde. Der Tod von fünf ranghohen Militärs wurde sicher festgestellt, wie hoch die Zahl der weiteren Verluste für die Besatzer ausfiel, ist nicht klar. Die Spezialkriegsmedien des türkischen Besatzerstaates berichteten lediglich von drei toten und einem verletzten Soldaten. Diese Angaben entsprechen nicht der Wahrheit.“ Am 13. September zogen sich die Truppen teilweise vom Kato Jirka zurück, die Operation ist allerdings noch nicht abgeschlossen.

Zwei Kämpfer in Wan gefallen

Wie die HPG weiter mitteilen, sind zwei ihrer Kämpfer am 5. September bei Gefechten in Şax (Çatak) bei Wan gefallen. Die Auseinandersetzungen brachen demnach im Gebiet Masîro aus, nachdem zuvor eine Militäroperation in der Region eingeleitet worden war. Die vollständigen Identitäten der Kämpfer, deren Codenamen Agit und Mazlum lauten, werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

Konteraktivitäten in Omerya

Die HPG warnen zudem vor Konteraktivitäten im Raum Omerya in der Provinz Mêrdîn (Mardin). Seit einiger Zeit bewegen sich paramilitärische Kräfte – größtenteils Frauen – in Guerillakleidung in den Dörfern der Region und geben sich als Angehörige der HPG sowie YJA-Star aus. „Die Bevölkerung soll sich in Acht nehmen vor den schmutzigen Methoden des Besatzerstaates“, heißt es.

Luft- und Bodenangriffe in Heftanîn und Çelê

Abschließend melden die HPG weitere Luftangriffe auf Ziele in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten: „Am 17., 18. und 19. September (heute) wurde in Heftanîn das Gebiet Bektorya mit Haubitzen und Mörsern bombardiert. Am 18. September wurde in Çelê das Gebiet Kinyaniş aus Kampfhubschraubern angegriffen. Sofort im Anschluss sind feindliche Truppen auf den Gipfel Şehîd Bilal abgeseilt worden.“