Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben die türkische Darstellung zurückgewiesen, wonach neunzehn Mitglieder der kurdischen Guerilla bei Luftangriffen am 20. Januar in den Regionen Zap und Gare getötet worden seien. Weder die genannten noch andere in den vergangenen Tagen verübten Luftschläge der Türkei hätten für die Guerilla eine Gefahr dargestellt, teilte die Pressestelle der HPG am Dienstag in einer Mitteilung mit. Auch sei es nicht wie vorgegeben zu Verlusten gekommen.
„Die Behauptungen über den Verlust von neun Kämpferinnen und Kämpfern in Gare und zehn weiteren in Zap sind ohne Realitätsbezug“, erklärten die HPG. Mit der Verbreitung solcher Unwahrheiten verfolge die türkische Besatzerarmee, die aufgrund eigener Verluste bei den jüngeren Guerillaoperationen in Südkurdistan in Bedrängnis geraten sei, das Ziel, die öffentliche Meinung zu manipulieren und „ihren faschistischen Mob“ zu motivieren.
In der Erklärung äußerten sich die HPG auch zum andauernden Widerstand der PKK-Guerilla gegen die türkische Invasion Südkurdistans. So wurden in der Zap-Region am Montag zwei Soldaten erschossen, die sich unweit des Widerstandsmassivs Girê Amêdî an einem Militärfahrzeug versammelt hatten. Am Sonntag gingen Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star) mit mittelschweren Waffen gegen Besatzer am Girê Cûdî vor und setzten eine Militärstellung unter Feuer. Im selben Gebiet nahmen die HPG drei Tage zuvor ebenfalls eine feindliche Stellung ins Visier.
Angriffe der türkischen Armee
Die HPG machten auch Angaben zu den jüngsten Angriffen des türkischen Staates in Südkurdistan. Zwischen dem 16. und 23. Januar (heute) verzeichnete die Guerillaorganisation mindestens 45 Luftschläge durch Kampfflugzeuge, die sich gegen verschiedene Regionen richteten. Mit siebzehn an der Zahl zielten die meisten Attacken auf Teile von Gare, vierzehn Mal wurden Orte in Gare bombardiert. Zehnmal erfassten Kampfbomber die Widerstandsgebiete im Zap, die restlichen Angriffe registrierten die HPG in Metîna.
Darüber hinaus berichteten die HPG von schwerem Beschuss aus Kampfhubschraubern in verschiedenen Gebieten des Zap und der Xakurke-Region am Wochenende. Im Sîda-Gebiet setzten türkische Besatzer bereits am 17. Januar unkonventionelle Bomben gegen Guerillastellungen ein. Außerdem dauern die permanenten Angriffe türkischer Grenztruppen gegen Zap, Metîna und Xakurke mit Artillerie- und Panzergranaten ununterbrochen an.