HPG: Besatzungsoperation in Colemêrg vereitelt

Wie das HPG-Pressezentrum meldet, ist in der nordkurdischen Provinz Colemêrg eine türkische Militäroperation von der Guerilla vereitelt worden. Es kam zu sechs toten Soldaten, darunter auch ein hochrangiger Armeeangehöriger.

Die kurdische Guerilla hat in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) eine Besatzungsoffensive der türkischen Armee vereitelt. Das berichtet das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer aktuellen Erklärung. Demnach wurde die Operation, die zivile Siedlungsgebiete im Dreiländereck Türkei-Irak-Iran umfasste, unter der Teilnahme von paramilitärischen Dorfschützern am 13. Mai in der Kreisstadt Gever (Yüksekova) eingeleitet. Im Dorf Aslan kam es direkt zu Beginn der Offensive zu Gefechten zwischen Operationseinheiten und Guerillakämpfer*innen. Die HPG teilen dazu mit: „In den Mittagsstunden lieferten sich unsere Kräfte heftige Kämpfe mit den Besatzern, die zu einer Vielzahl an toten und verletzten Soldaten führten. Die Operationseinheiten mussten sich zurückziehen, zwischen 17.00 und 19.00 Uhr bombardierten Kampfhubschrauber das Gebiet. Auch am folgenden 14. Mai ist Aslan und die nähere Umgebung in der Zeit von 13.00 bis 15.00 Uhr angegriffen worden, diesmal von Kriegsflugzeugen. Während den über zwei Tage andauernden Gefechten konnte der Tod von drei Soldaten, unter ihnen ein hochrangiger Armeeangehöriger, sicher festgestellt werden.

Am selben Tag führten unsere Kräfte in den Gebieten Talanê, Qela Perixanê und Zêrane insgesamt fünf Sabotageaktionen gegen Besatzungseinheiten durch. Dabei wurden mindestens drei weitere Soldaten getötet, jedoch ist davon auszugehen, dass es zu weitaus höheren Verlusten in den Reihen der Besatzer gekommen ist”.

Vier Guerillakämpfer gefallen

Wie die HPG berichten, hat sich die türkische Armee am 17. Mai aus Gever zurückgezogen. Bei den Auseinandersetzungen sind allerdings vier Guerillakämpfer ums Leben gekommen. „Unsere Freunde Çekdar Avaşin, Çiyager Eriş, Devrim Fırat und Eriş Andok sind im heldenhaften Kampf gefallen. Ihre vollständigen Identitäten werden wir der Öffentlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben”, heißt es dazu.

Türkischer Staat verheimlicht Verluste

Dass die türkische Armee im Krieg gegen die kurdische Guerilla trotz technischer Überlegenheit weiterhin schwere Verluste erleidet, ist ein bekanntes Phänomen. Wie gewohnt versucht das Militär seine Niederlage nach der misslungenen Offensive in Gever über ihre Spezialkriegspresse als Sieg darzustellen. In einem Kommentar der HPG heißt es: „Während den mehrtägigen Gefechten war es dem Feind kaum möglich, gegen unsere Kräfte vorzugehen. Die Besatzerarmee führt die Öffentlichkeit in die Irre, indem sie ihre Verluste verschweigt. Unsere Bevölkerung sollte der schmutzigen Kriegspropaganda keinen Glauben schenken.“

Sabotage in Agirî

In ihrer Erklärung berichten die HPG außerdem von einer Sabotageaktion in der nordkurdischen Provinz Agirî (Ağrı), die im Rahmen der in der Serhed-Region eingeleiteten „revolutionären Siegesoffensive“ stattgefunden hat. Bei der Aktion am vergangenen Mittwoch, die sich in der Kreisstadt Bazîd (Doğubayazıt) gegen einen Geländewagen vom Typ Amarok richtete, der sich auf der Strecke zwischen den Stützpunkten Serêkaniyê und Şilê bewegte, wurden mehrere der Insassen getötet und verletzt. Um die betroffenen Soldaten evakuieren zu können, ist das Gebiet anschließend schweren Artilleriebombardements ausgesetzt worden, heißt es weiter.

Luftangriffe auf Südkurdistan

Zu den jüngsten Luftschlägen gegen die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete unter Kontrolle der Guerilla teilt die HPG-Pressestelle abschließend mit: „Am 23. Mai ist es zu einer Reihe von Luftangriffen durch die türkische Luftwaffe gekommen. In diesem Rahmen bombardierten Kampfjets um 6.00 Uhr in Xakurke das Gebiet Ermuş, rund vier Stunden später wurde das Elidirêj-Gebiet angegriffen.

Gegen 12.30 Uhr sind in der Region Qendîl die Gebiete Kalatuka und Karox bombardiert worden. Gleichzeitig wurde in Metîna der Hakkari-Gipfel angegriffen. Zu Verlusten bei unseren Kräften ist es nicht gekommen.”